UR-Forscherin ermittelt Zusammenhang zwischen Körperformen und Krebserkrankungen

Dr. Anja Sedlmeier (Foto: Anja Seddlmeier)Dr. Anja Sedlmeier (Foto: Anja Seddlmeier)Ein Forscher:innenteam um Dr. Anja Sedlmeier, Lehrstuhl für Epidemiologie und Präventivmedizin der Universität Regensburg, hat in Zusammenarbeit mit der International Agency for Research on Cancer – der Krebsabteilung der WHO – und weiteren Partnern im Rahmen der Auswertung einer groß angelegten europaweiten Studie herausgefunden, dass vier verschiedene Körperformen in unterschiedlichem Maße mit dem allgemeinen Krebsrisiko und dem Risiko für verschiedene spezifische Krebsarten zusammenhängen. Diese Ergebnisse wurden jetzt unter dem Titel „Body shape phenotypes of multiple anthropometric traits and cancer risk: a multi-national cohort study" im British Journal of Cancer veröffentlicht.
„Die Herleitung und Definition von unterschiedlichen Körperformen ist ein neuer und vielversprechender Ansatz. In Bezug auf die Körperzusammensetzung und die Körperfettverteilung sind sie offensichtlich aussagekräftiger als die klassischen anthropometrischen Maße wie der Body-Mass-Index oder die Körpergröße allein und erlauben daher ein besseres Verständnis und eine genauere Beurteilung des Risikos für Krebserkrankungen", erklärt Dr. Sedlmeier.

Verbundprojekt "Föderiertes Lernen" in der Lymphom Diagnostik

Prof. Dr. Rainer Spang (Foto: © Spang)Prof. Dr. Rainer Spang (Foto: © Spang)Bioinformatiker der Universitäten Regensburg und Göttingen entwickeln zusammen mit Pathologen aus Kiel, Würzburg und Stuttgart ein auf künstlicher Intelligenz beruhendes System zur Unterstützung der Diagnostik von bösartigem Lymphknotenkrebs. Das Verbundprojekt „Föderiertes Lernen in der Lymphompathologie: Infrastruktur, Modelle, Erweiterungsalgorithmen, Detektion von Hochrisikopatienten“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt rund 1 Million Euro gefördert. Der Regensburger Bioinformatiker Prof. Dr. Rainer Spang, ist Koordinator des Projekts. Die weiteren Partner sind Prof. Dr. Michael Altenbuchinger, Bioinformatiker, Universitätsmedizin Göttingen, Prof. Dr. German Ott, Pathologe, Robert Bosch Krankenhaus, Stuttgart, Prof. Dr. Wolfram Klapper, Pathologe Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) Kiel und Prof. Dr. Andreas Rosenwald, Pathologe, Universität Würzburg.
Um die optimale Therapie für einen an Lymphknotenkrebs (Lymphom) erkrankten Patienten zu finden, suchen Pathologinnen und Pathologen mit dem Mikroskop nach charakteristischen zellulären Mustern in einer Gewebsprobe des Patienten. Dabei können sie nur stichprobenweise ins Gewebe schauen. Ein Computer kann hingegen ein hochauflösendes Bild der Gewebeprobe vollständig durchsuchen und mit Hilfe künstlicher Intelligenz interessante Gewebsmuster aufspüren, bewerten und gezielt die Aufmerksamkeit der Ärzte und Ärtztinnen auf die detektierten Muster leiten.
„Künstliche Intelligenz ist einfach schneller und sieht mehr als das menschliche Auge“, sagt Prof. Dr. Rainer Spang aus der neuen Regensburger Fakultät für Informatik und Data Science.
In dem neuen Projekt werden Gewebeschnitte an den drei beteiligten Kliniken (Kiel, Würzburg, Stuttgart) mit Mikroskop-Scannern als digitale Bilder gespeichert. Die Data Science Gruppen in Regensburg und Göttingen trainieren damit neuronale Netze, die die Gewebe durchsuchen und annotieren. „Unser Ziel ist, dass in jedem pathologischen Institut und in jeder pathologischen Praxis ein Computer steht, auf dem Schnitte hochgeladen und mit unserer Software analysiert werden. Das wäre eine Win-Win-Situation für alle. Nicht nur würde das System von den Bildern einer immer größer werdenden Comunity profitieren und sich stetig verbessern, die nutzenden Ärzte und Ärztinnen würden auch in ihrer Arbeit unterstützt, Kosten im Gesundheitswesen reduziert und Patienten besser diagnostiziert und daher auch zielführender therapiert werden“, erklärt Prof. Spang. Das alles ginge dann ohne, dass Patientendate ausgetauscht werden müssten, so Spang weiter. „Die Daten bleiben beim Arzt. Zusammengeführt werden lediglich Gewischte neuronaler Netze, aus denen keinerlei Bezug zu individuellen Patienten hergestellt werden kann.“
 
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Forscher:innen veröffentlichen erste Studie zu ökonomischem Verhalten von Cisgender- und Transgender-Personen

Universität Regensburg Logo (Grafik: Universität Regensburg)Wissenschaftler:innen der Universität Regensburg und der University of Exeter Business School finden, dass sowohl das bei der Geburt zugewiesene biologische Geschlecht (aus dem Englischen „Sex“) als auch die selbst gewählte Geschlechtsidentität (aus dem Englischen „Gender“) bei wirtschaftlichen Entscheidungen nicht so entscheidend sind, wie bisher angenommen. Eine neue Studie, die in „Nature: Scientific Reports“ veröffentlicht wurde, ist die erste wissenschaftliche Arbeit, die das ökonomische Verhalten von Transgender- und Cisgender-Personen untersucht und testet, ob das biologische Geschlecht eine bedeutende Rolle bei wirtschaftlichen Entscheidungen spielt.
Dr. Helena Fornwagner und Prof. Dr. Brit Grosskopf von der University of Exeter Business School sowie Dr. Alexander Lauf, Vanessa Schöller (M.Sc.) und Dr. Silvio Städtervon der Universität Regensburg haben erstmals die Rolle von Geschlechtsidentität und biologischem Geschlecht bei wirtschaftlichen Entscheidungen untersucht. Die Forscher:innen überprüften, inwiefern unsere Geschlechtsidentität oder unser biologisches Geschlecht beeinflussen, ob wir mit anderen am Arbeitsmarkt konkurrieren, in einen riskanten Vermögenswert investieren oder für wohltätige Zwecke spenden.
Sie verwendeten dafür eine ökonomische Studie mit 780 Teilnehmenden, von denen sich etwa die Hälfte als Transgender identifizierten. Mit Hilfe dieser testeten sie ob jene Personen mit gleicher Geschlechtsidentität (Cis-Männer und Trans-Männer, und Cis-Frauen und Trans-Frauen) das gleiche Niveau an Wettbewerbsbereitschaft zeigen, eine vergleichbare Risikobereitschaft haben, oder auch vergleichbar altruistisch sind. „Es wird seit langem berichtet, dass das Geschlecht einer Person ein treibender Faktor in Bereichen wie Wettbewerbsfähigkeit, Risikobereitschaft und Altruismus ist. Aber unsere Studie ist die erste, die sich mit der Frage befasst, wie viel mit der Geschlechtsidentität in Verbindung gebracht werden kann und wie viel auf dem biologischen Geschlecht einer Person beruht“, erklärt Dr. Silvio Städter die Studie. „Transgender-Personen sind zu einem immer sichtbareren Teil der Gesellschaft geworden. Daher halten wir es für entscheidend, ihr wirtschaftliches Verhalten zu verstehen und die experimentelle Wirtschaftsforschung auf Individuen auszudehnen, die unter der LGBTQ+-Flagge zusammengefasst werden. Nur dann kann unsere Forschung der bunten Gesellschaft, der wir bereit angehören, gerecht werden“, so Vanessa Schöller weiter.
Die Forscher:innen nutzten ein ökonomisches Experiment um festzustellen, wie wettbewerbsbereit die Teilnehmenden waren, wenn Geld involviert war, oder auch wie risikobereit sie sich verhalten haben und wie bereit sie waren, für wohltätige Zwecke zu spenden. Bevor die Teilnehmenden ihre Entscheidungen trafen, absolvierten sie als Aufgabe eine sogenannte Priming Intervention in Form einer Wortsuche. Diese aktivierte unterbewusst eine männliche, weibliche oder geschlechtsneutrale Identität, indem geschlechtsspezifische Wörter zu finden waren.
Unter Verwendung ihres Studiendesigns interessierten sich die Forscher:innen zunächst für einen Korrelationseffekt zwischen dem ökonomischen Verhalten und dem biologischen Geschlecht bzw. der Geschlechtsidentität, indem sie das Verhalten von Cis-Männern, Cis-Frauen, Trans-Männern und Trans-Frauen verglichen. Zweitens ermöglichte die Priming-Intervention kausale Rückschlüsse auf den Effekt von Geschlechteridentitäten auf ökonomisches Verhalten.
Im Gegensatz zu früheren Studien, die Einflüsse der Geschlechteridentitäten auf wirtschaftliches Verhalten dokumentiert haben, fanden die WissenschaftlerInnen in ihrer Studie heraus, dass Geschlechteridentitäten und auch das biologische Geschlecht hinsichtlich ökonomischer Entscheidungen keinen signifikanten Unterschied machen.
Ein Teil ihrer Begründung für dieses eher unerwartete Ergebnis ist, dass Bildungsinitiativen und ein größeres Bewusstsein für die Gleichstellung der Geschlechter im privaten und beruflichen Bereich Unterschiede im wirtschaftlichen Verhalten verringert haben, die erstmals vor fast zwei Jahrzehnten in Studien festgestellt wurden. „Trotz der teilweise unerwarteten Ergebnisse, die uns zu dem Schluss führten, dass die Rolle von Geschlechtsidentität und biologischem Geschlecht für das wirtschaftliche Verhalten nicht so entscheidend ist wie bisher angenommen, gibt es unserer Meinung nach mehrere wichtige Erkenntnisse aus dieser Studie. Vor allem ist es die erste wissenschaftliche Arbeit, die innerhalb einer Studie sowohl das ökonomische Verhalten von Cisgender- als auch von Transgender-Personen untersucht“, erklärt Dr. Helena Fornwagner.
Originalpublikation:
Fornwagner, Helena, Brit Grosskopf, Alexander Lauf, Vanessa Schöller, and Silvio Städter: On the robustness of gender differences in economic behavior. Sci Rep 12, 21549 (2022). https://doi.org/10.1038/s41598-022-25141-1
 
 
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Gründung eines Bayerischen Forschungsnetzwerkes für Digitale Sicherheit

v.l.: Prof. Dr.-Ing. Felix Freiling, Prof. Dr.-Ing. Samuel Kounev, Dr. Henrich C. Pöhls, Prof. Dr.-Ing. Alexandra Dmitrienko, Prof. Dipl.-Ing. Dr. Stefan Katzenbeisser, Prof. Dr. Martin Schramm, Prof. Dr. Juliane Krämer, Prof. Dr. Dominik Herrmann. (Foto: © Tobias C. Koehler)v.l.: Prof. Dr.-Ing. Felix Freiling, Prof. Dr.-Ing. Samuel Kounev, Dr. Henrich C. Pöhls, Prof. Dr.-Ing. Alexandra Dmitrienko, Prof. Dipl.-Ing. Dr. Stefan Katzenbeisser, Prof. Dr. Martin Schramm, Prof. Dr. Juliane Krämer, Prof. Dr. Dominik Herrmann. (Foto: © Tobias C. Koehler)
Professorinnen und Professoren mehrerer bayerischer Universitäten und Hochschulen, die über eine signifikante und langjährige Expertise im Themenfeld der Digitalen Sicherheit verfügen, haben sich an der Universität Passau getroffen, um ihre Vernetzung zu einem gemeinsamen bayernweiten „Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit“ zu bekunden. Von der Universität Regensburg war Prof.in Dr. Juliane Krämer, Lehrstuhl für Datensicherheit und Kryptographie, vertreten. Prof. Dr. Günther Pernul, Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik I, ist der zweite Regensburger Unterstützer des Forschungsnetzwerks.
Mit der Hightech Agenda Bayern stellt der Freistaat erfolgreich die Weichen für eine zukunftsorientierte Forschungs- und Technologielandschaft mit einem besonderen Fokus auf den Bereich der Digitalisierung. Mit den zusätzlichen Mitteln werden den Wissenschaftseinrichtungen
Möglichkeiten eröffnet, sich im internationalen Kontext führend an der Forschung zu Zukunftstechnik und digitaler Gesellschaft zu beteiligen. „Die vorhandene Spitzenforschung an bayerischen Universitäten im Bereich der digitalen Sicherheit zu bündeln, wird den Foschungs- und Wirtschaftsstandort Bayern nachhaltig stärken“, erklärt Prof.in Krämer.
Eine weiterhin erfolgreiche Digitalisierung ist dabei eng an digitale Sicherheit gebunden: Je mehr Staat, Gesellschaft und Wirtschaft auf digitalisierte Prozesse aufbauen, desto abhängiger werden wir von deren sicherer Realisierung. Gleichzeitig wird die Bedrohungslage immer besorgniserregender. Die Konsequenzen – etwa Cyberangriffe mit Ransomware oder Attacken gegen kritische Infrastrukturen – sind bereits heute deutlich sichtbar. „Die gestiegene Bedrohungslage erfordert einen Ausbau der Forschung und intensivierte Zusammenarbeit im Bereich der Digitalen Sicherheit, um die modernen und komplexen IT-Systeme und Infrastrukturen adäquat und schnell abzusichern“, sagt Prof. Dr. Joachim Posegga, Inhaber des Lehrstuhls für IT-Sicherheit an der Uni Passau. In Bayern existieren bereits Netzwerkstrukturen mit starkem Fokus auf der Wirtschaft (wie der Regensburger IT-Sicherheitscluster, das Münchener Sicherheitsnetzwerk, die Themenplattform Cybersecurity im Rahmen von Bayern Innovativ, das HITS IS, oder das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation), mit starkem Fokus auf der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung (wie CODE an der Bundeswehruniversität München) oder Abteilung Kommunikation und Marketingmit starkem Fokus auf Anwendungsorientierter Forschung (wie das Fraunhofer AISEC). „Was bisher fehlte war eine bayernweite Vernetzung der wissenschaftlichen Akteure im Bereich der Digitalen Sicherheit“, erklärt Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, Sprecher des Passauer Institutes für Digitale Sicherheit PIDS.
Das „Bayerische Forschungsnetzwerk Digitale Sicherheit“ soll auf zwei Ebenen vernetzen:
• Auf der ersten Ebene vernetzen sich bayerische Spitzenforscherinnen und -forscher der Universitäten Bamberg (Prof. Dr. Dominik Herrmann), Bayreuth (Prof. Dr. Torsten Eymann), Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Felix Freiling), Passau (Prof. Dr. Joachim Posegga, Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser), Regensburg (Prof. Dr. Juliane Kraemer, Prof. Dr. Guenther Pernul), München (TUM, Prof. Dr. Claudia Eckert), Würzburg (Prof. Dr.-Ing. Alexandra Dmitrienko, Prof. Dr.-Ing. Samuel Kounev) sowie der TH Deggendorf (Prof. Dr. Martin Schramm). Allesamt verfügen bereits über signifikante Expertise in Digitaler Sicherheit. Weitere Partner aus Wissenschaft und Forschung sind natürlich herzlich willkommen.
• Auf der zweiten Ebene wollen die Einrichtungen der in Passau zusammengekommenen Netzwerkpartner an den eigenen Standorten innerhalb des Forschungsnetzwerkes eigene regionale Hubs ausbauen oder aufbauen, um weitere Partner aus Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft aus der jeweiligen Region in das Netzwerk einzubinden. Die Universität Passau und die TH Deggendorf planen einen solchen regionalen Hub zu formen, zusammen mit zukünftigen weiteren außer-universitären Partnern aus der Region. Das Netzwerk soll der vereinfachten Etablierung von weiteren Kooperationsprojekten und dem niederschwelligen und wiederkehrenden Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, und Anwenderinnen und Anwendern dienen, sowie die Aus- und Weiterbildung von Expertinnen und Experten für Digitale Sicherheit fördern. „Das Netzwerk stellt sich als Anlaufstelle für forschungsnahe Beratung von Behörden, Wirtschaft, und Zivilgesellschaft im Bereich Digitale Sicherheit auf und hilft durch Wissens- und Technologietransfer bei der Umsetzung von Weiterbildungsangeboten und Start-Ups in ganz Bayern“, erläutert Dr. Henrich C. Pöhls, Projektleiter des IT-Sicherheitszentrums an der Universität Passau. Das zukünftige Forschungsnetzwerk bringt die Stärken der Netzwerkpartner im Bereich IT-Sicherheits-Forschung bayernweit koordiniert zusammen und stärkt deren Wirkung in die einzelnen Regionen hinein. So kann das verteilte Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit einerseits Synergien heben und den Ausbau existierender exzellenter Forschungsleistung im Bereich Digitale Sicherheit stärken und andererseits gleichzeitig für einen gesteigerten Transfer des Know-hows in ganz Bayern sorgen. Für die Etablierung des Netzwerkes sollen vorhandene Ressourcen der Netzwerkpartner synergetisch gebündelt sowie neue Ressourcen aktiviert werden. Zudem wollen die Netzwerkpartner den Freistaat für eine zusätzliche nachhaltige Grundfinanzierung gewinnen und stehen mit diesem hierzu im Gespräch. Die Spitzenforscherinnen und -forscher bekräftigten in Passau nochmals, dass eine solche Vernetzung essenziell ist, um schnell und adäquat auf die Bedrohungslage reagieren zu können und durch Forschungsfortschritte und durch mehr exzellent ausgebildete Fachkräfte weiterhin eine erfolgreiche digitale Zukunft Bayerns zu sichern.
 
 
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Dr. Herbert Endres spricht auf Digitalisierungskonferenz ICIS 2022

UR-Forscher Dr. Herbert Endres stellt auf der Digitalisierungskonferenz ICIS in Kopenhagen die Ergebnisse seiner Studie Digital Innovation Champions vor. (Foto: © H. Endres)UR-Forscher Dr. Herbert Endres stellt auf der Digitalisierungskonferenz ICIS in Kopenhagen die Ergebnisse seiner Studie Digital Innovation Champions vor. (Foto: © H. Endres)Dr. Herbert Endres, Privatdozent für Innovationsmarketing und Digitale Innovationen am Institut für Betriebswirtschaft der UR, vertritt die Wirtschaftsfakultät der Universität Regensburg auf der diesjährigen international führenden Digitalisierungskonferenz ICIS in Kopenhagen. Er wurde von der ICIS eingeladen, die Ergebnisse seiner Studie zu „Digital Innovation Champions“ zu präsentieren. Die Studie geht der Frage nach, wie Promotoren, bzw. Champions die digitale Transformation von Unternehmen fördern können und dadurch die Innovationsleistung der Unternehmen steigern.
„UnsereDigital Innovation Champion-Studie ist revolutionär, da sie einerseits das Konzept der Digital Innovation Champions entwickelt und andererseits überraschende Ergebnisse aufzeigt, die der bisherigen Unternehmenspraxis widersprechen. Eine der Kernerkenntnisse ist, dass die Unterstützung von Führungskräften aus bestimmten Unternehmensbereichen sogar kontraproduktiv für die digitale Transformation sein kann“, erklärt PD Dr. Herbert Endres.
 
Informationen zur Studie:
Managern und Forschern fehlt das Know-how dafür, wie verschiedene Champions für die digitale Transformation, insbesondere die Nutzung von Digitalen Innovationsmanagementsystemen (DIMSI), funktionieren. Innovations-, F&E- und IT-Manager sowie das Topmanagement können dabei unterschiedliche Rollen einnehmen. Diese unterschiedlichen Rollen legen nahe, dass detailliertere Untersuchungen erforderlich sind, um
1. zu ermitteln, welche Manager die Nutzung von Digitalen Innovationsmanagementsystemen vorantreiben,
2. ob sie bestimmte Neuproduktentwicklungsfelder verbessern und
3. welche Verbindungen zur Innovationsleistung eines Unternehmens bestehen.
Die Studie von Dr. Endres und Stefan Hüsig adressiert diesen Bedarf durch die Entwicklung und Analyse von Hypothesen zur Rolle der digitalen Innovations-Champions für die Nutzung von Digitalen Innovationsmanagementsystemen. Dazu verwenden die Forschenden einzigartige Umfragedaten von Managern zusammen mit objektiven Patent- und Umsatzdaten. Die Ergebnisse zeigen, dass Führungskräfte als Digital Innovation Champions die Nutzung und Innovationsleistung von DIMS fördern, während IT- und F&E-Manager diese Ergebnisse sogar behindern können.
 
Originalstudie:
Endres, Herbert and Huesig, Stefan, “Digital Innovation Champions: Which Champions drive the Usage of Digital Innovation Management Systems and its Impact on New Product Development Performance” (2022). ICIS 2022 Proceedings. 6. https://aisel.aisnet.org/icis2022/is_implement/is_implement/6
Informationen zur ICIS 2022 „Digitization für the next Generation“:
Das Konferenzthema „Digitalisierung für die nächste Generation“ fordert die Gemeinschaft auf, nach vorne zu schauen. Obwohl die Digitalisierung das neue Normal ist, erfordern technologische Fortschritte und grundlegende Probleme in der Gesellschaft, wie die Pandemie und der Klimawandel, eine Forschung, die zur nächsten Generation der Digitalisierung führt. Die ICIS 2022 lädt vom 9. bis 14. Dezember in Kopenhagen zu einer persönlichen Diskussion darüber ein, wie die Forschung im Bereich der Informationssysteme dabei helfen kann, die Chancen für Innovationen zu nutzen, die großen Herausforderungen der Gesellschaft anzugehen und die Auswirkungen der digitalen Transformation zu bewältigen.
 
 
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Neue Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Fakultät für Physik

Dr. Jan Wilhelm (Foto: © Jan Wilhelm)Dr. Jan Wilhelm (Foto: © Jan Wilhelm)Ultraschnelle Prozesse besser zu verstehen ist das Ziel einer neuen Arbeitsgruppe „Computational Electronic Structure Theory“ unter der Leitung von Dr. Jan Wilhelm an der Universität Regensburg. Nach einem kompetitiven Antragsverfahren werden diese Forschungen durch das renommierte Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit ca. 1,8 Mio. Euro gefördert.
Ultraschnelle Prozesse spielen eine zentrale Rolle in vielen Naturphänomenen und wichtigen technologischen Anwendungen. Zum Beispiel die Photovoltaik: Licht setzt elektrisch geladene Quantenteilchen, die Elektronen, in einer Solarzelle in Bewegung und erzeugt so letztlich Strom. Man kann den zeitlichen Ablauf der Quantenbewegung in mehrere Phasen unterteilen: In der ersten Phase erleidet das Quantenteilchen durch das Licht eine fast schlagartige Beschleunigung. Diese Phase ist entscheidend, weil darin Lichtenergie in elektrisch nutzbare Energie umgewandelt wird. Das geschieht ultraschnell, d.h. im Millionsten Teil einer Milliardstel Sekunde.
Dr. Wilhelm möchte die ultraschnelle Energieumwandlung und viele verwandte Prozesse mit Hilfe von Computersimulationen präzise analysieren. „Wir verwenden die Gesetze der Quantenmechanik, um die Bewegung der Elektronen mithilfe von eigens entwickelten Algorithmen am Computer zu berechnen und dadurch besser zu verstehen“, sagt Dr. Wilhelm. Solche Berechnungen sind extrem aufwendig und können lange dauern: Ein gewöhnlicher Laptop muss jahrelang rechnen, bis die Berechnung einer einzigen Quantenbewegung abgeschlossen ist. „Glücklicherweise gibt es große Supercomputer, die die 10.0000-fache Rechenleistung eines Laptops besitzen, sodass unsere Rechnungen nur einige Stunden auf dem Supercomputer benötigen“, erklärt Dr. Wilhelm. In der Zukunft möchte Dr. Wilhelm existierende Rechenmethoden immer weiter verbessern. „Mit den neuen Methoden können wir noch gänzlich unbekannte Phänomene untersuchen, aber auch technologisch relevante Prozesse in bisher unvorstellbarer Weise optimieren.“ Doch nicht nur darum geht es Dr. Wilhelm: „Mehr Recheneffizienz bedeutet für mich auch: Weniger Energieverbrauch, mehr Nachhaltigkeit.“
Die Anwendungsbereiche von Dr. Wilhelms Entwicklungen sind schier unbegrenzt: Ultraschnelle Elektronenbewegungen können in der Chemie oder in Quantentechnologien Anwendung finden. So könnte man chemische Reaktionen mithilfe von Licht gezielt steuern, um neue chemische Verbindungen zu synthetisieren, zum Beispiel Arzneimittel. Oder man könnte in der Quantenkommunikation den umgekehrten Prozess benutzen, also Elektronenabbremsung unter gleichzeitiger Aussendung von Licht, um mithilfe des ausgesendeten Lichts Information zu übermitteln.
Die Erforschung ultraschneller Quantenbewegungen ist dementsprechend hochaktuell und ist das Kernthema des Regensburger Zentrums für Ultraschnelle Nanoskopie (RUN), dem Dr. Wilhelm und seine Arbeitsgruppe angehören werden. „Die breite Unterstützung in der Fakultät für Physik und der Kolleg:innen im RUN hat sehr zum Erfolg bei der Einwerbung der Emmy-Noether-Gruppe beigetragen. Ich freue mich nun auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter:innen der neuen Arbeitsgruppe und natürlich auf die Kollaborationen mit den Kolleg:innen aus dem RUN und dem Sonderforschungsbereichs 1277 unserer Fakultät.“, sagt Dr. Wilhelm.
 
Zur Person
Dr. Jan Wilhelm hat in Karlsruhe Physik und Mathematik studiert und anschließend an der Universität Zürich in Theoretischer Chemie promoviert. Danach folgten zwei Jahre in der Industrieforschung bei BASF, Ludwigshafen. Seit 2019 ist er an der Universität Regensburg tätig am Institut für Theoretische Physik als Akademischer Rat in Forschung, Lehre und akademischer Selbstverwaltung. Sein Forschungsinteresse gilt ultraschnellen Prozessen in Festkörpern und Nanostrukturen, für deren Analyse er hocheffiziente Elektronenstruktur-Rechenmethoden entwickelt.
Weitere Informationen:
Webseite der Nachwuchsgruppe:
https://www.ur.de/physics/wilhelm
Informationen zum Regensburger Zentrum für Ultraschnelle Nanoskopie (RUN):
https://www.run-regensburg.com/
Informationen zum Sonderforschungsbereich 1277 „Emergente relativistische Effekte in der Kondensierten Materie: Von grundlegenden Aspekten zu elektronischer Funktionalität“:
https://www.sfb1277-regensburg.de/
 
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DFG fördert gemeinsamen UR und FAU-Forschungsverbund mit 12,3 Mio. Euro

Universität Regensburg Logo (Grafik: Universität Regensburg)Der Antrag für den gemeinsamen SFB/TRR 374 der Universität Regensburg mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Titel „Tubulussystem und Interstitium der Niere: (Patho-) Physiologie und Crosstalk“ (vormalig SFB 1350) wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eine 2. Förderperiode bewilligt. Sprecher ist Prof. Dr. Richard Warth, Medizinische Zellbiologie der Universität Regenburg. Die Gesamtfördersumme beträgt für den Zeitraum von 2023 bis 2026 12,3 Millionen Euro.
Über den Sonderforschungsbereich SFB 1350 / Transregio TRR 374
In Deutschland leiden mehr als 5 Millionen Patienten an einer chronischen Nierenerkrankung - die meisten von ihnen, ohne es zu wissen - und etwa 100.000 Menschen benötigen eine Nierenersatztherapie in Form einer Dialyse oder Transplantation. Für ihre Entgiftungs- und Ausscheidungsfunktion verwenden die Nieren ein zweistufiges Prinzip: Zunächst wird eine große Menge Filtrat aus dem Blutplasma gebildet und dann in einem Kanalsystem (Tubuli) größtenteils rückresorbiert und modifiziert. Bisher lag das Augenmerk der Erforschung von Nierenerkrankungen vor allem auf dem Filtrationsprozess. Die Funktion der Tubuli und des sie umgebenden Gewebes (Tubulointerstitium) wurde trotz großer Krankheitsrelevanz kaum untersucht, da die dort stattfindenden Wechselwirkungen überaus komplex und methodisch schwer zu adressieren sind. Es hat sich daher ein interdisziplinäres Forscherteam im Nieren-Sonderforschungsbereich SFB 1350 / Transregio TRR 374 zusammengeschlossen und widmet sich der Untersuchung dieser komplexen Prozesse und Signalwege des Tubulointerstitiums.
In der ersten Förderperiode des SFB 1350 von 2019-2022 gelang es dem Team aus Forschenden der Universität Regensburg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wichtige Einblicke in die Entstehung verschiedener Nierenerkrankungen zu erhalten. So wurden beispielsweise Mechanismen von Entzündungsprozessen und überschießender Vernarbung aufgedeckt und genetische Risikofaktoren für den Nierenfunktionsverlust identifiziert.
Für Universitätspräsident Professor Dr. Udo Hebel ist der Erfolg der Regensburger Wissenschaftler:innen ein Beleg für die herausragende Forschungstätigkeit der am SFB/TRR beteiligten Forscher:innen: „Im Bereich der Lebenswissenschaften wird hervorragende Arbeit geleistet und die nunmehr bewilligte Verlängerung ist erneut Ausweis der wissenschaftlichen Exzellenz und gleichzeitig auch der Zukunftsfähigkeit der Forschung auf diesem Gebiet“, so Prof. Hebel.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert nun den Forschungsverbund in Regensburg und Erlangen für weitere vier Jahre mit insgesamt 12,3 Millionen Euro. Für die nächste Förderperiode von 2023-2026 ist es das Ziel des Forscherteams, das Wissen über die Funktion und Fehlfunktion des Tubulointerstitiums der Niere weiter zu vertiefen, die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien zu ermöglichen und so das Fortschreiten von Nierenerkrankungen zu verhindern oder zu verzögern.
Ab 2023 wird der Sonderforschungsbereich 1350 zum Transregio 374. Auf diese Weise kann das Team um Richard Warth, Frank Schweda, Kerstin Amann und Mario Schiffer noch besser Grundlagenforschung, klinische Forschung, modernste Technologien und Data Science verbinden, und es können weitere Synergien zwischen den komplementären ostbayerischen Nierenstandorten Regensburg und Erlangen entstehen.
„Durch die positive Förderentscheidung der DFG sehen wir uns in unserer erfolgreichen Arbeit bestätigt und als Transregio 374 in einer idealen Position, um gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern die moderne Nierenforschung zu gestalten, die Nierenforschenden und Nierenärztinnen der Zukunft auszubilden und maßgeschneiderte Diagnostik und Therapien für Nierenerkrankte zu entwickeln“, so Prof. Warth. „Dieser Erfolg“, so Warth weiter, „ist auch der Moment, um Danke zu sagen. Das Sprecherteam dankt den Forschenden für ihre hervorragende Arbeit und den Teamgeist, aber auch besonders für die großartige Unterstützung durch die beiden Universitätsleitungen, das Ministerium und die Kolleg:innen der Forschungsförderstrukturen in Regenburg und Erlangen. In einem immer enger werdenden Wettbewerb, in dem ein Wimpernschlag entscheiden kann, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Nur so konnten wir diesen Erfolg erzielen.“
 
 
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Dr. Joshua Philip Barham erforscht die organische Synthese

Dr. Joshua Philip Barham (Foto: © Barham)Dr. Joshua Philip Barham (Foto: © Barham)Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) fördert das Forschungsprojekt „Hybrid Electrochemically-paired Light Irradiated Organic Synthesis“ (HELIOS) des Regensburger Chemikers Dr. Joshua Philip Barham mit einem ERC Starting Grant. Das Projekt wird über einen Zeitraum von fünf Jahren mit bis zu 1,5 Millionen Euro gefördert.
„Der Gewinn des ERC Starting Grant ist ein Meilenstein in der Unterstützung der zukünftigen Forschung meiner Gruppe, aber auch ein persönlicher Schatz für einen britischen Forscher, der, weil er an die Werte der europäischen Forschung glaubt, die Chance ergriffen hat, seine unabhängige Forschungskarriere in einem EU-Mitgliedstaat zu beginnen“, sagt Dr. Barham und fragt zugleich mit Blick auf seine Forschung: „Wenn wir in unserer Energiebranche auf Solarenergie und erneuerbare elektrische Technologien umsteigen, wieso nutzen wir diese dann nicht auch für die Zukunft der organischen Synthese?“ Hier setzt er mit seiner Forschungsgruppe an der Universität Regensburg an: „Diese fünfjährige Förderung gibt meinem Team die Möglichkeit, die synthetische Photoelektrochemie als Werkzeug für die organische Synthese in Europa voranzutreiben, und zwar
1.) durch eine produktive Kopplung der Reaktionen,
2.) durch neuartige Katalysatordesigns und
3.) durch ein tieferes Verständnis der für den Erfolg notwendigen kritischen Wechselwirkungen zwischen Katalysatoren und Zielsubstraten.
Auf diese Weise wird HELIOS die Synthese pharmazeutischer Wirkstoffe rationalisieren, Biomasse-Rohstoffe nutzen und persistente Schadstoffe wiederverwerten“, fasst Dr. Barham die Forschungsziele zusammen.
Über das Projekt HELIOS
Links: Konzept von HELIOS. Rechts: Aufbau der synthetischen photoelektrochemischen Reaktionen. (Foto/Grafik: © Barham / Universität Regensburg)Links: Konzept von HELIOS. Rechts: Aufbau der synthetischen photoelektrochemischen Reaktionen. (Foto/Grafik: © Barham / Universität Regensburg)
Schwerpunkt des Forschungsprojekts HELIOS ist die synthetische Photoelektrochemie, ein innovatives Forschungsfeld im Bereich der modernen organischen Synthese. Durch die Kombination elektrischer und photonischer Energien können Katalysatoren dabei bisher unzugängliche chemische Transformationen ermöglichen und dabei selbst unreaktive Ausgangsmaterialien zur Reaktion bringen. Dies ist besonders bedeutsam, da die Zukunft der organischen Synthese nicht auf erdölbasierten Kohlenwasserstoffen beruht, sondern auf Biomasse und dem Upcycling chemischer Abfälle, und damit unreaktiver Rohstoffe.
„Bis heute wird bei photoelektrochemischen Reaktionen immer nur eine Hälfte der elektrochemischen Zelle genutzt, die andere Halbzelle dient nur der Ermöglichung der eigentlich gewollten chemischen Transformation“, erklärt Dr. Barham. „Das lässt sich in etwa damit vergleichen, als würde man eine Batterie wegwerfen, nachdem man die Hälfte der Ladung verbraucht hat.“ Darüber hinaus sind die Interaktionen photoelektrochemisch aktivierter Katalysatoren mit Substratmolekülen meist nur wenig verstanden.
HELIOS will diese beiden Probleme lösen, indem Reaktionen auf beiden Seiten der photoelektrochemischen Zelle so kombiniert werden, dass billige, unreaktive chemische Ausgangsmaterialien in hochwertige, pharmazeutisch-relevante Verbindungen umgesetzt werden können. Durch die Entwicklung neuartiger und hochgradig modulierbarer Katalysatoren und deren Charakterisierung, wird HELIOS außerdem Aufschluss über jene Katalysator-Substrat-Wechselwirkungen geben, die bei der Gestaltung chemischer Reaktionen der Zukunft entscheidend sind.
 
Über die ERC Starting Grants
Bei den ERC Starting Grants handelt es sich um eine renommierte Förderung für herausragende Forschungsprojekte in Höhe von bis zu 1,5 Millionen Euro. Sie wird jährlich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Das Geld dient unter anderem zum Aufbau einer akademischen Arbeitsgruppe für das jeweils prämierte Forschungsprojekt. Von den insgesamt 408 diesjährigen Gewinnerprojekten aus den teilnahmeberechtigten Ländern werden 81 von Forscherinnen und Forschern in Deutschland betreut. Insgesamt 13 Projekte von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern an bayerischen Universitäten erhalten die begehrten ERC Starting Grants 2022 des Europäischen Forschungsrats.
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume gratuliert: „Große Wissenschaftskarrieren beginnen in Bayern: 13 ERC Starting Grants sind bundesweite Spitze! Unsere exzellenten Hochschulen bilden hochkarätige Talente aus, die zukunftsweisende Forschung leisten: Sei es im Bereich von Schnittstellen zur Umwandlung von Solarenergie, an Modellierungsansätzen für maschinelles Lernen oder als Beitrag zur Forschung im Kampf gegen Krebs. Herzlichen Glückwunsch an alle Ausgezeichneten und die erfolgreichen Universitäten!“
 
 
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Universität Regensburg feiert Jahrestag mit Festakt und Empfang

Der Empfang im Nachgang des Festakts zum Dies academicus 2022. (Foto: © Julia Dragan / Universität Regensburg)Der Empfang im Nachgang des Festakts zum Dies academicus 2022. (Foto: © Julia Dragan / Universität Regensburg)
Vor rund 300 Gästen fand am Donnerstagabend der Dies academicus der Universität Regensburg statt. Erstmals nach zwei Jahren, in denen der Festakt pandemiebedingt nur als digitale Veranstaltung durchgeführt werden konnte, begrüßte Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel am Donnerstagabend die Besucherinnen und Besucher wieder in Präsenz im Audimax der Universität. Der Dies Academicus, der „akademische Geburtstag“ ist ein besonderer Tag im akademischen Jahr, an dem an die Aufnahme des Studienbetriebs an der Universität Regensburg zum Wintersemester 1967/68 erinnert wird. Nach dem Festakt gab es im Foyer im Audimax einen gemütlichen Empfang, bei dem sich die Gäste austauschen, kennenlernen und in Gespräch kommen konnten. Musikalisch begleitet wurde der Dies academicus von der Uni Jazz Combo.

Universitätsbibliothek Regensburg erreicht Projektziel im Projekt EODOPEN

„Geist und Kultur in der Sprache“ des Literaturhistorikers und Romanisten Karl Vossler aus dem Jahr 1925 ist das 1.000 Werk, das im Rahmen des EODOPEN-Projekts digitalisiert wurde. (Foto: © EOPDOPEN / Universität Regensburg)„Geist und Kultur in der Sprache“ des Literaturhistorikers und Romanisten Karl Vossler aus dem Jahr 1925 ist das 1.000 Werk, das im Rahmen des EODOPEN-Projekts digitalisiert wurde. (Foto: © EOPDOPEN / Universität Regensburg)Die Universitätsbibliothek Regensburg hat im Rahmen des europäischen Digitalisierungsprojektes EODOPEN (eBooks-On-Demand-NetworkOpening Publications for European Netizens) bereits frühzeitig ein wichtiges Projektziel erreicht: Seit Beginn des Projektes im November 2019 wurden 1.000 Werke aus dem 20. Jahrhundert digitalisiert und öffentlich zugänglich gemacht.
Die digitale Lücke des 20. Jahrhunderts zu verringern ist das Ziel des europäischen Projektes EODOPEN, an dem die Universitätsbibliothek Regensburg gemeinsam mit vierzehn anderen Bibliotheken aus ganz Europa teilnimmt. Diesem Ziel ist die Bibliothek jetzt mit der Digitalisierung ihres 1.000 Werkes, „Geist und Kultur in der Sprache“ des Literaturhistorikers und Romanisten Karl Vossler aus dem Jahr 1925, einen Schritt nähergekommen.
Thematisch weisen die 1.000 Werke der digitalen EODOPEN-Sammlung eine große Bandbreite auf. Diese reicht von historischen über landeskundliche bis zu sprachwissenschaflichen und juristischen Werken vorwiegend aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die digitalisierten Werke wurden der Universitätsbibliothek Regensburg von ihren Benutzerinnen und Benutzern zur Digitalisierung vorgeschlagen. Obwohl das Projektziel – die Digitalisierung von mindestens 1.000 Werken – jetzt formal bereits erreicht ist, können interessierte Leserinnen und Leser der Bibliothek weiterhin gemeinfreie Werke zur Digitalisierung vorschlagen. Gemeinfrei ist ein Werk, wenn alle schöpferisch daran beteiligten Personen seit mindestens 70 Jahren verstorben sind.
Mit der Digitalisierung der Werke trägt die Universitätsbibliothek Regensburg wesentlich dazu bei, dass diese auch zukünftig öffentlich zugänglich sind und den Leserinnen und Lesern über das Internet kostenlos und jederzeit zur Verfügung stehen. Die Volltextsuche ermöglicht den Leserinnen und Lesern des digitalen Werkes das Suchen nach bestimmten Suchbegriffen.
Die digitale Sammlung kann abgerufen werden unter:
http://digital.bib-bvb.de/collections/UBR/#/collection/DTL-5873
 
 
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Universitätsrat bestätigt Professor Hebel für dritte Amtszeit

v.l.: Peter Küspert, Universitätsratsvorsitzender der Universität Regensburg, der wiedergewählte Präsident der Universität Regensburg Prof. Dr. Udo Hebel und Prof. Dr. Volker Depkat, Senatsvorsitzender der Universität Regensburg. (Foto: © Julia Dragan / Universität Regensburg)v.l.: Peter Küspert, Universitätsratsvorsitzender der Universität Regensburg, der wiedergewählte Präsident der Universität Regensburg Prof. Dr. Udo Hebel und Prof. Dr. Volker Depkat, Senatsvorsitzender der Universität Regensburg. (Foto: © Julia Dragan / Universität Regensburg)
Der Universitätsrat der Uni Regensburg hat den Präsidenten der Universität, Prof. Dr. Udo Hebel, am heutigen Freitag, 18. November 2022, einstimmig bei einer Enthaltung, für eine weitere sechsjährige Amtszeit wiedergewählt. Es ist Udo Hebels dritte Amtszeit als Präsident der Universität Regensburg, nachdem er bereits 2016 einstimmig im Amt bestätigt wurde. Gegenkandidaten hatte Professor Hebel bei seiner Wahl nicht. Die neue Amtszeit beginnt am 1. April 2023.
„Ich freue mich außerordentlich über diese Wiederwahl und danke dem Universitätsrat und der gesamten universitären Gemeinschaft für dieses große Vertrauen. Meine Wiederwahl sehe ich auch als Bestätigung für die Arbeit im Team des Präsidiums. Auf die vor uns liegenden Aufgaben freue ich mich sehr und bin sicher, dass wir die Universität weiter voranbringen können", erklärt Prof. Hebel nach der Wiederwahl.
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