Verbundprojekt "Föderiertes Lernen" in der Lymphom Diagnostik

Prof. Dr. Rainer Spang (Foto: © Spang)Prof. Dr. Rainer Spang (Foto: © Spang)Bioinformatiker der Universitäten Regensburg und Göttingen entwickeln zusammen mit Pathologen aus Kiel, Würzburg und Stuttgart ein auf künstlicher Intelligenz beruhendes System zur Unterstützung der Diagnostik von bösartigem Lymphknotenkrebs. Das Verbundprojekt „Föderiertes Lernen in der Lymphompathologie: Infrastruktur, Modelle, Erweiterungsalgorithmen, Detektion von Hochrisikopatienten“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt rund 1 Million Euro gefördert. Der Regensburger Bioinformatiker Prof. Dr. Rainer Spang, ist Koordinator des Projekts. Die weiteren Partner sind Prof. Dr. Michael Altenbuchinger, Bioinformatiker, Universitätsmedizin Göttingen, Prof. Dr. German Ott, Pathologe, Robert Bosch Krankenhaus, Stuttgart, Prof. Dr. Wolfram Klapper, Pathologe Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) Kiel und Prof. Dr. Andreas Rosenwald, Pathologe, Universität Würzburg.
Um die optimale Therapie für einen an Lymphknotenkrebs (Lymphom) erkrankten Patienten zu finden, suchen Pathologinnen und Pathologen mit dem Mikroskop nach charakteristischen zellulären Mustern in einer Gewebsprobe des Patienten. Dabei können sie nur stichprobenweise ins Gewebe schauen. Ein Computer kann hingegen ein hochauflösendes Bild der Gewebeprobe vollständig durchsuchen und mit Hilfe künstlicher Intelligenz interessante Gewebsmuster aufspüren, bewerten und gezielt die Aufmerksamkeit der Ärzte und Ärtztinnen auf die detektierten Muster leiten.
„Künstliche Intelligenz ist einfach schneller und sieht mehr als das menschliche Auge“, sagt Prof. Dr. Rainer Spang aus der neuen Regensburger Fakultät für Informatik und Data Science.
In dem neuen Projekt werden Gewebeschnitte an den drei beteiligten Kliniken (Kiel, Würzburg, Stuttgart) mit Mikroskop-Scannern als digitale Bilder gespeichert. Die Data Science Gruppen in Regensburg und Göttingen trainieren damit neuronale Netze, die die Gewebe durchsuchen und annotieren. „Unser Ziel ist, dass in jedem pathologischen Institut und in jeder pathologischen Praxis ein Computer steht, auf dem Schnitte hochgeladen und mit unserer Software analysiert werden. Das wäre eine Win-Win-Situation für alle. Nicht nur würde das System von den Bildern einer immer größer werdenden Comunity profitieren und sich stetig verbessern, die nutzenden Ärzte und Ärztinnen würden auch in ihrer Arbeit unterstützt, Kosten im Gesundheitswesen reduziert und Patienten besser diagnostiziert und daher auch zielführender therapiert werden“, erklärt Prof. Spang. Das alles ginge dann ohne, dass Patientendate ausgetauscht werden müssten, so Spang weiter. „Die Daten bleiben beim Arzt. Zusammengeführt werden lediglich Gewischte neuronaler Netze, aus denen keinerlei Bezug zu individuellen Patienten hergestellt werden kann.“
 
Universität Regensburg
Kommunikation & Marketing
Universitätsstraße 31
93053 Regensburg
Google Analytics Alternative