DFG fördert gemeinsamen UR und FAU-Forschungsverbund mit 12,3 Mio. Euro

Universität Regensburg Logo (Grafik: Universität Regensburg)Der Antrag für den gemeinsamen SFB/TRR 374 der Universität Regensburg mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg mit dem Titel „Tubulussystem und Interstitium der Niere: (Patho-) Physiologie und Crosstalk“ (vormalig SFB 1350) wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eine 2. Förderperiode bewilligt. Sprecher ist Prof. Dr. Richard Warth, Medizinische Zellbiologie der Universität Regenburg. Die Gesamtfördersumme beträgt für den Zeitraum von 2023 bis 2026 12,3 Millionen Euro.
Über den Sonderforschungsbereich SFB 1350 / Transregio TRR 374
In Deutschland leiden mehr als 5 Millionen Patienten an einer chronischen Nierenerkrankung - die meisten von ihnen, ohne es zu wissen - und etwa 100.000 Menschen benötigen eine Nierenersatztherapie in Form einer Dialyse oder Transplantation. Für ihre Entgiftungs- und Ausscheidungsfunktion verwenden die Nieren ein zweistufiges Prinzip: Zunächst wird eine große Menge Filtrat aus dem Blutplasma gebildet und dann in einem Kanalsystem (Tubuli) größtenteils rückresorbiert und modifiziert. Bisher lag das Augenmerk der Erforschung von Nierenerkrankungen vor allem auf dem Filtrationsprozess. Die Funktion der Tubuli und des sie umgebenden Gewebes (Tubulointerstitium) wurde trotz großer Krankheitsrelevanz kaum untersucht, da die dort stattfindenden Wechselwirkungen überaus komplex und methodisch schwer zu adressieren sind. Es hat sich daher ein interdisziplinäres Forscherteam im Nieren-Sonderforschungsbereich SFB 1350 / Transregio TRR 374 zusammengeschlossen und widmet sich der Untersuchung dieser komplexen Prozesse und Signalwege des Tubulointerstitiums.
In der ersten Förderperiode des SFB 1350 von 2019-2022 gelang es dem Team aus Forschenden der Universität Regensburg und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wichtige Einblicke in die Entstehung verschiedener Nierenerkrankungen zu erhalten. So wurden beispielsweise Mechanismen von Entzündungsprozessen und überschießender Vernarbung aufgedeckt und genetische Risikofaktoren für den Nierenfunktionsverlust identifiziert.
Für Universitätspräsident Professor Dr. Udo Hebel ist der Erfolg der Regensburger Wissenschaftler:innen ein Beleg für die herausragende Forschungstätigkeit der am SFB/TRR beteiligten Forscher:innen: „Im Bereich der Lebenswissenschaften wird hervorragende Arbeit geleistet und die nunmehr bewilligte Verlängerung ist erneut Ausweis der wissenschaftlichen Exzellenz und gleichzeitig auch der Zukunftsfähigkeit der Forschung auf diesem Gebiet“, so Prof. Hebel.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert nun den Forschungsverbund in Regensburg und Erlangen für weitere vier Jahre mit insgesamt 12,3 Millionen Euro. Für die nächste Förderperiode von 2023-2026 ist es das Ziel des Forscherteams, das Wissen über die Funktion und Fehlfunktion des Tubulointerstitiums der Niere weiter zu vertiefen, die Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Strategien zu ermöglichen und so das Fortschreiten von Nierenerkrankungen zu verhindern oder zu verzögern.
Ab 2023 wird der Sonderforschungsbereich 1350 zum Transregio 374. Auf diese Weise kann das Team um Richard Warth, Frank Schweda, Kerstin Amann und Mario Schiffer noch besser Grundlagenforschung, klinische Forschung, modernste Technologien und Data Science verbinden, und es können weitere Synergien zwischen den komplementären ostbayerischen Nierenstandorten Regensburg und Erlangen entstehen.
„Durch die positive Förderentscheidung der DFG sehen wir uns in unserer erfolgreichen Arbeit bestätigt und als Transregio 374 in einer idealen Position, um gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern die moderne Nierenforschung zu gestalten, die Nierenforschenden und Nierenärztinnen der Zukunft auszubilden und maßgeschneiderte Diagnostik und Therapien für Nierenerkrankte zu entwickeln“, so Prof. Warth. „Dieser Erfolg“, so Warth weiter, „ist auch der Moment, um Danke zu sagen. Das Sprecherteam dankt den Forschenden für ihre hervorragende Arbeit und den Teamgeist, aber auch besonders für die großartige Unterstützung durch die beiden Universitätsleitungen, das Ministerium und die Kolleg:innen der Forschungsförderstrukturen in Regenburg und Erlangen. In einem immer enger werdenden Wettbewerb, in dem ein Wimpernschlag entscheiden kann, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Nur so konnten wir diesen Erfolg erzielen.“
 
 
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