Arbeitsgemeinschaft für Unternehmensführung lädt zu kostenlosem Infoabend ein

Logo das Handwerk (Grafik: Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz)
Die Errungenschaften der Digitalisierung sind im unternehmerischen, wie im privaten Alltag, nicht mehr wegzudenken. Internetbasierte Anwendungen sind fester Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Doch mit steigender Abhängigkeit von digitalen Anwendungen steigt die Gefahr, Opfer von Cyberkriminellen zu werden. Wie sich Handwerksunternehmen bestmöglich schützen können, darüber informiert Experte Cem Karakya im Rahmen eines kostenlosen Infoabends, veranstaltet von der Arbeitsgemeinschaft für Unternehmensführung (AGU), am 12. Oktober ab 19 Uhr in der Handwerkskammer in Regensburg, Dittornstraße 10. Mehr Infos unter www.hwkno.de/agu 
Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung zum Infoabend im Bildungszentrum der Handwerkskammer in Regensburg per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erforderlich.
 
 
Ansprechpartner:
Georg Stracker
Tel. 0941 7965-132
Fax 0941 7965-231
E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bereits im Zeichen der Landtagswahl im nächsten Jahr stand der Landesparteitag der Bayernpartei, der am 03. Oktober im Stadteilzentrum Kitzingen Siedlung im unterfränkischen Kitzingen stattfand.

Logo Bayernpartei (Grafik: Bayernpartei)Vor dem eigentlichen Parteitag wurde der Vorstandschaft eine besondere Ehre zuteil, erhielten sie doch von der Wein-Symbolfigur "Kitzinger Hofrat", der mit zwei seiner Hoheiten gekommen war, den Kandeltrunk zu Verkostung.
Eröffnet wurde dann der offizielle Teil vom Gastgeber. Die engagierte Rede des Stadt- und Kreisrates Uwe Hartmann war vor allem ein Appell an die Geschlossenheit der Partei, da nur gemeinsam die anstehenden Herausforderungen gemeistert werden können.
In der folgenden Rede ging der Landesvorsitzende, Bezirksrat Florian Weber, auf die Situation der Partei ein. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen etwa ist erfreulich und auch die Strategie in den sozialen Medien verstärkt präsent zu sein, zeigt gute Erfolge. Daneben ging es um erste, sich herauskristallisierende Themen zur Landtagswahl, wie etwa das Erbschaftsrecht, die explodierenden Strompreise oder das unsägliche "Gendern". Alles in allem sei die Situation vor der Wahl so, dass sich immer weniger Menschen von der etablierten Politik angesprochen fühlen und deshalb eine nicht-extremistische, frische Kraft suchen. Und da biete sich die Bayernpartei geradezu an.
Im programmatischen Teil ging es um Änderungen an der Satzung, die gestrafft und redaktionell überarbeitet wurde. Darüber hinaus wurden wichtige Weichenstellungen bei der Energiepolitik diskutiert und beschlossen. Die Bayernpartei spricht sich mit Nachdruck für eine Autarkie Bayerns bei der Energieversorgung aus bzw. soll nach Möglichkeit eine Autarkie auch bereits bei Gemeinden oder Landkreisen erreicht werden. Hierzu sollen gezielte Förderungen des Freistaates und ein an die jeweiligen Gegebenheiten angepasstes Vorgehen beitragen. Auch spricht sich die Bayernpartei für Technologieoffenheit aus, ideologische Scheuklappen, die die derzeitige Politik maßgeblich prägen, sollen der Vergangenheit angehören.
In einem kämpferischen Schlusswort ließ der stellvertretende Generalsekretär Robert Böhnlein, der den Parteitag souverän leitete, keinen Zweifel daran, dass sich in Bayern politisch einiges ändern muss, soll Bayern nicht zu einer Faschings-Travestie seiner selbst werden. Von den derzeit Handelnden in München oder Berlin sei hier nichts zu erwarten. Eine Änderung zum Positiven könne nur mit einer politischen Kraft erreicht werden, der Bayern wirklich am Herzen liegt - der Bayernpartei.
 
 
Harold Amann, Landespressesprecher
Kontakt: Telefon (Voicebox) und Fax: +49 321 24694313, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bayernpartei, Landesgeschäftsstelle, Baumkirchner Straße 20, 81673 München

 - auch in Bayern

• Ein Ladegerät für alle Mobiltelefone und Tablets – umwelt- und verbraucherfreundlich
• USB-C-Anschluss bietet für tragbare Geräte Laden und Datenübertragung auf hohem Niveau
• Wahlmöglichkeit beim Kauf – neue Geräte mit oder ohne Ladegerät kaufen
• So soll Elektronikabfall verringert werden – auch in Bayern
Das Europäische Parlament hat den Weg frei gemacht: Bald können Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU ein einheitliches Ladegerät für ihre elektronischen Geräte verwenden. Das gilt auch für Menschen in Bayern.
Logo Bad Abbacher Kurier (Grafik: br-medienagentur)Bis Ende 2024 müssen alle Mobiltelefone, Tablets und Kameras, die in der EU verkauft werden, einen USB-C-Ladeanschluss haben. Ab Frühjahr 2026 gilt das auch für Laptops. Am Dienstag wurden die entsprechenden neuen Vorschriften vom Plenum des Europäischen Parlaments in Straßburg mit 602 zu 13 Stimmen bei 8 Enthaltungen angenommen. Sie reihen sich ein in die umfassenderen Bemühungen der EU, Elektroschrott abzubauen und Verbraucherinnen und Verbrauchern nachhaltigere Optionen zu geben.
Sobald die neuen Vorschriften gelten, braucht man für neue mobile Geräte keine neuen Ladegeräte. Ein einziges Ladegerät genügt dann für eine Vielzahl von kleinen und mittelgroßen tragbaren elektronischen Geräten.
Alle Hersteller müssen ihre neuen Mobiltelefone, Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer und Headsets, tragbaren Videospielkonsolen und Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbaren Navigationssysteme, Ohrhörer und Laptops mit einer Leistungsabgabe von bis zu 100 Watt, die mit einem Kabel aufgeladen werden können, mit einem USB-C-Anschluss ausstatten.
Alle Geräte, die sich schnell laden lassen, haben in Zukunft die gleiche Ladegeschwindigkeit, sodass Geräte mit jedem kompatiblen Ladegerät in der gleichen Geschwindigkeit aufgeladen werden können.

Ehrenblätter für 27 ostbayerische Traditionsunternehmen

In Straubing ehrte die Handwerkskammer 27 traditionsreiche Betriebe mit dem Ehrenblatt. Es gratulierten HWK-Präsident Dr. Georg Haber (4. v. li.) und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (2. v. li.).  (Foto: Fotostudio Bosl)In Straubing ehrte die Handwerkskammer 27 traditionsreiche Betriebe mit dem Ehrenblatt. Es gratulierten HWK-Präsident Dr. Georg Haber (4. v. li.) und Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (2. v. li.). (Foto: Fotostudio Bosl)
Stolz, Rührung und ein bisschen Wehmut waren wohl die Empfindungen, die unter den Gästen im Hotel Asam in Straubing vorherrschend waren: Vertreter von 27 ostbayerischen Handwerksbetrieben waren gekommen, um das langjährige Bestehen ihrer Unternehmen würdigen zu lassen. Kammerpräsident Dr. Georg Haber überreichte den Handwerkern Ehrenblätter für eine mindestens 25-jährige Betriebsdauer. Ab einem Betriebsbestehen von 100 Jahren erhielten Unternehmer das Ehrenblatt in Gold.

Kitesurferin Susanne Schwarztrauber aus Bad Abbach bei Regensburg ist beim Kitesurf-Weltcup in Dakhla (Marokko) hauchdünn an der Sensation vorbeigeschrammt.

Macht eine gute Figur in der Welle von Dakhla: Kitesurferin Susanne Schwarztrauber  (Foto: Svetlana Romantsova/Qatar Airways GKA Kite World Tour)Macht eine gute Figur in der Welle von Dakhla: Kitesurferin Susanne Schwarztrauber (Foto: Svetlana Romantsova/Qatar Airways GKA Kite World Tour)
Die 34-jährige aus dem Core-Team unterlag im Viertelfinale denkbar knapp der späteren Gesamtsiegerin Capucine Delannoy (Frankreich) und wurde als beste Deutsche Fünfte.
„Schade, dass ich von den Judges bei meiner letzten Welle nicht mehr die nötigen Punkte bekommen habe, um an Capucine vorbeizurauschen. Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meiner Leistung, denn es war bis zum Schluss alles offen“, so die Diplom-Pharmazeutin und Apothekerin, die seit drei Jahren als Amateurin im Profizirkus mitmischt. Am Ende des 20-minütigen Laufes kam die Französin mit 10.04 Punkten weiter, Schwarztrauber schied mit 9.36 Punkten aus. Zuvor hatte die Oberpfälzerin sich in den Vorläufen jeweils souverän durchgesetzt, ehe es dann ins hartumkämpfte Viertelfinale kam.
Macht eine gute Figur in der Welle von Dakhla: Kitesurferin Susanne Schwarztrauber  (Foto: Svetlana Romantsova/Qatar Airways GKA Kite World Tour)Macht eine gute Figur in der Welle von Dakhla: Kitesurferin Susanne Schwarztrauber (Foto: Svetlana Romantsova/Qatar Airways GKA Kite World Tour)
„Hier war ich dann mit meinem 12-Quadratmeter-Kite leider etwas überpowert, so dass ich bei den Flow Turns im Handling etwas gehandicapt war“, so Schwarztrauber. Im Viertelfinale war die kleinere Französin im Vorteil, da sie auch aufgrund ihres geringeren Körpergewichts mit dem wendigeren 9-Quadratmeter-Kite fahren konnte.
Der Kitesurf-Weltcup in Dakhla war für Susanne Schwarztrauber der erste Wettkampf seit einem Jahr. Zuletzt war die Bayerin im September 2021 in Hvide Sande in Dänemark an den Start gegangen. Die 34-jährige ist nach wie vor die Exotin im Weltcup-Zirkus, denn sie ist eine der wenigen Starterinnen, die nicht vom Kitesurfen leben. Im Gegenteil: Schwarztrauber arbeitet Vollzeit als Produktmanagerin bei einem Nahrungsergänzungsmittelhersteller und hat in diesem Jahr auch noch ein eigenes Start Up gegründet. Unter dem Namen NÆ|LU bringt die Diplom-Pharmazeutin und Apothekerin eine eigene Kosmetikserie für die aktive Frau auf den Markt, die ab Frühjahr 2023 erhältlich sein wird.
 
 
Redaktion
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Handwerkskammer zeichnet 64 Sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks in Neunburg vorm Wald aus

Haben eine überzeugende Leistung abgeliefert: Die Siegerinnen und Sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks auf Kammerebene. Es gratulierten: HWK-Präsident Dr. Georg Haber (1. Reihe, 1. v. re.), HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger sowie Bürgermeister Martin Birner (1. Reihe v. li.)  (Foto: Foto SE)Haben eine überzeugende Leistung abgeliefert: Die Siegerinnen und Sieger des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks auf Kammerebene. Es gratulierten: HWK-Präsident Dr. Georg Haber (1. Reihe, 1. v. re.), HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger sowie Bürgermeister Martin Birner (1. Reihe v. li.) (Foto: Foto SE)
64 Nachwuchshandwerker aus ganz Ostbayern haben gezeigt, was in ihnen steckt: Sie haben den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Kammerebene in ihrem jeweiligen Beruf gewonnen. Dafür wurden sie vergangenen Samstag zusammen mit ihren Ausbildungsbetrieben mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. „Sie sind die Macher der kommenden Jahre, die das Handwerk in Zukunft entscheidend mitgestalten werden“, sagte Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, in der Schwarzachtalhalle in Neunburg vorm Wald. Heuer fand der Berufswettbewerb unter dem Motto „Wir wissen, was wir tun“ statt.

Je größer die Vielfalt der Bakterien im Darm, desto stärker unser Schutzschild vor Erkrankungen. Um die "Wohngemeinschaft" im Darm zu unterstützen, spielt die Ernährung eine zentrale Rolle.

Die menschliche Darmflora ist ein eigener Mikrokosmos: Das so genannte Mikrobiom setzt sich aus mehr als eintausend verschiedenen Arten von Darmbakterien zusammen. Diese siedeln an den Wänden des Darms und in dessen Inneren. Sie sind für uns lebenswichtig: Die Darmflora ist wichtig für die Verdauung, die Abwehr von gefährlichen Keimen und Giften und die Funktionsfähigkeit des Immunsystems. (Foto: Fotolia/Bad Mergentheim)Die menschliche Darmflora ist ein eigener Mikrokosmos: Das so genannte Mikrobiom setzt sich aus mehr als eintausend verschiedenen Arten von Darmbakterien zusammen. Diese siedeln an den Wänden des Darms und in dessen Inneren. Sie sind für uns lebenswichtig: Die Darmflora ist wichtig für die Verdauung, die Abwehr von gefährlichen Keimen und Giften und die Funktionsfähigkeit des Immunsystems. (Foto: Fotolia/Bad Mergentheim)Es ist eine unvorstellbar große Zahl: Etwa 100 Billionen Bakterien sind in unserem Darm "zu Gast". Diese mikrobielle Wohngemeinschaft wiegt mit bis zu zwei Kilogramm so viel wie unsere Hirnmasse. Die menschliche Darmflora ist ein eigener Mikrokosmos: Das so genannte Mikrobiom setzt sich aus mehr als eintausend verschiedenen Arten von Darmbakterien zusammen. Diese siedeln an den Wänden des Darms und in dessen Inneren und bilden die so genannte Darmbarriere. "Sie sind für uns lebenswichtig: Darmflora und Darmbarriere sind wichtig für die Verdauung, die Abwehr von gefährlichen Keimen und Giften und die Funktionsfähigkeit des Immunsystems und sie lassen sich über die Ernährung gezielt beeinflussen", sagt die Ernährungsexpertin Iris Gutbrod von der Kurverwaltung Bad Mergentheim.
Jeder Mensch besitzt eine individuelle Lebensgemeinschaft von Mikroben, die schützende Funktionen hat - aber auch krank machen kann. Die menschliche Darmflora erweitert die Zahl der menschlichen Körperzellen um ein Vielfaches. Sie bringt in den Körper 100-mal mehr Gene ein, als der Mensch besitzt. Neue Methoden, das menschliche Erbgut zu entschlüsseln - die Gen-Sequenzierung - und die Bioinformatik brachten den Durchbruch in der Darmflora-Forschung: Selbst äußerst komplexe Gene aus einer Bakterienmixtur können schnell analysiert werden.

Nach der erfolgreichen und vielfach gelobten Aufführung der Johannespassion im Frühjahr dieses Jahres folgt das Herbst-Konzert der Chorphilharmonie mit zwei besonders interessanten Werken von zwei besonderen Komponisten: Brahms und Beethoven.

 (Foto: Regensburger Chorphilharmonie)(Foto: Regensburger Chorphilharmonie)
Die beiden großen „B“ der Musikgeschichte Brahms und Beethoven stehen im Mittelpunkt des Herbstkonzertes der Chorphilharmonie Regensburg. Am 23.10.2022 um 17.00 Uhr erklingen in der Herz Jesu Kirche zwei Kantaten von Johannes Brahms, seine Altrhapsodie für Männerchor und eine Altistin und das berühmte Schicksalslied. Diese beiden Werke bilden den Rahmen für Ludwig van Beethovens C-Dur-Messe. Ein großes sinfonisches Programm erwartet die Zuhörer. Es musizieren Gesche Geier, Vera Egorova, Florian Dengler und Gustavo Martin Sanchez sowie Orchester und Chor der Chorphilharmonie Regensburg: Karten sind erhältlich in der Touristinfo im Alten Rathaus und unter www.chorphilharmonie.de .

Plakat Chorphilharmonie (Grafik: Regensburger Chorphilharmonie)Plakat Chorphilharmonie (Grafik: Regensburger Chorphilharmonie)Brahms und Beethoven – die zwei großen „B“

 
Johannes Brahms „Altrhapsodie“
Für Johannes Brahms war Ludwig van Beethoven eine Person, zu der er aufschaute, die ihn aber durchaus auch ein wenig einschüchterte. Vor allem seine Sinfonien und besonders die 9. Standen wie ein Berg vor ihm, der höchsten Respekt abforderte. Was die beiden verbindet, ist jedoch die Tatsache, dass sie oft und gerne die großen literarischen Werke für ihre Kompositionen nutzten – hier drei Strophen aus Goethes „Harzreise im Winter“
Vom Aufbau her erinnert die Altrhapsodie an eine dreiteilige Kantate. Der erste Teil beginnt mit einem Orchestervorspiel, das den Hörer eine Verlorenheit spüren lässt, die schaudern macht. Man glaubt die menschenfeindliche und kalte Landschaft zu spüren, der der Mensch ausgesetzt zu sein scheint: „Aber abseits, wer ist’s…“ Ein Mensch steht allein, fern von der Gemeinschaft, der Vertrautheit, der Wärme. Im Mittelteil weist der Text vielleicht auf Brahms eigene Situation mit seiner Liebe, der Tochter von Clara Schumann hin. „Ach, wer heilet die Schmerzen des, dem Balsam zu Gift ward“. Brahms war verliebt. Jedoch hatte sich Schumanns Tochter Julie für einen anderen entschieden – eine Tatsache, die wohl so schmerzte, dass die Liebe zum Menschenhass wird.
Im dritten Teil ändert sich die Stimmung. Jetzt wird der einsame und leidende Mensch in die Gemeinschaft aufgenommen. Die Tonart wandelt sich von c-Moll nach C-Dur und der hinzutretende Männerchor stimmt einen sanften, wunderschönen Chorsatz an.
 
Ludwig van Beethoven „Messe in C-Dur“
Die Messe in C-Dur war eine Auftragskomposition Nikolaus II. Esterhazy für den Namenstag seiner Ehefrau. Hier bewegte Beethoven sich in der Tradition von Joseph Haydn, der diese Messen jahrelang komponiert hatte. Für Beethoven war es die erste Messkomposition überhaupt.Die Tatsache, mit seinem Lehrer Haydn verglichen zu werden, bereitete Beethoven Kopfzerbrechen und die Arbeit geriet ins Stocken. So wurde die Partitur erst im letzten Moment fertig. Zudem glänzten viele Choristen und Orchestermusiker bei den Proben mit Abwesenheit. Dies alles trug zu dem Misserfolg des Werkes bei. Fürst Esterházy äußerte sich abwertend und Beethoven schäumte vor Wut. In Wirklichkeit war die eher schlechte Meinung des Fürsten über die Komposition wohl hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass Beethovens Werk nicht den an Haydn geschulten Hörgewohnheiten des Fürsten Esterházy entsprach. Beethoven selbst war kein Kirchgänger und der Überzeugung, dass sein Christsein auf einer persönlichen Kommunikation mit Gott beruhte, bei dem eine Institution wie die Kirche nicht vonnöten sei. In der Messe wollte er tiefe religiöse Gefühle ausdrücken und sie nicht nur als schmückendes Beiwerk zur Liturgie verstanden wissen.
Der Chor trägt den Großteil der Komposition die Solisten treten im Ensemble auf, auf Arien wird verzichtet. Im Vergleich zur Missa solemnis ist das Orchester schlanker besetzt. Jedoch ist die C-Dur-Messe ein völlig eigenständiges Werk voller andächtiger Momente und großer Ausgewogenheit, was die Bezeichnung als „kleine Schwester“ der großen Missa als völlig unpassend erscheinen lässt.
Vom Umfang her kann die C-Dur-Messe auch außerhalb des Gottesdienstes existieren. So wurde das Gloria und das Credo schon 1808 in einem ansonsten völlig weltlichen Programm aufgeführt – eine Form der Säkularisierung, die dem Adel durchaus nicht recht sein konnte.
 
Johannes Brahms „Schicksalslied“
Diesmal ist es ein dreistrophiges Gedicht von Hölderlin, den Brahms vertont. „Langsam und sehnsuchtsvoll“ will Brahms das Vorspiel in Es-Dur vorgetragen wissen. Es führt uns in die Welt der Genien, die „auf weichem Boden wandeln“, „in ewiger Klarheit“ und „seliger Ruhe“ die Hö erfindet dazu eine Melodie, die zu seinen schönsten gehört.
Im Mittelteil bricht dann quasi die Hölle auf Erden los. In einem furiosen c-Moll Teil wird das leidvolle und hoffnungslose Dasein des Menschen auf der Welt geschildert. Wie Wasser wird der Mensch „von Klippe zu Klippe“ geworfen – hinab ins Ungewisse.
So endet nun eigentlich Hölderlins Text, den Brahms so aber nicht stehen lassen will. Brahms wechselt in ein klares, transzendental anmutendes C-Dur und nimmt das wunderschöne Material des ersten Teils wieder auf. Dies ist vielleicht eine der beeindruckendsten Stellen, die aufzeigen, was Musik zu leisten vermag. Brahms vermag es, die düstere Botschaft des Textes zu überwinden und eine tröstliche Perspektive von seltener Schönheit zu erreichen.
 
Herz Jesu Regensburg
Sonntag, 23.10.2022, 17 Uhr
Gesche Geier – Sopran
Vera Egorova – Alt
Gustavo Martin Sanchez – Tenor
Florian Dengler – Bass
Karten: Touristinformation im Alten Rathaus
www.chorphilharmonie.de
Lisa Unger-Fischer
Chorphilharmonie Regensburg e. V.
Vorstand

Zukunftswerkstatt des ACE – bayerische Ehrenamtliche sammeln Ideen für die Mobilität von morgen

Am Samstag war die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures zu Gast und diskutierte die in Bayern mit den Ehrenamtlichen des ACE (Foto: Hildebrand/ACE)Am Samstag war die SPD-Landtagsabgeordnete Inge Aures zu Gast und diskutierte die in Bayern mit den Ehrenamtlichen des ACE (Foto: Hildebrand/ACE)
Wo hakt es im Bereich der Mobilität in Bayern? Welche Wünsche haben die Ehrenamtlichen des ACE Auto Club Europa für eine Mobilität der Zukunft? Wie wollen sich die Ehrenamtlichen einbringen, um Mobilität weiterzuentwickeln? Diese und weitere Fragen stellten sich am 17. und 18. September bei der Zukunftswerkstatt in Neumarkt. Der ACE-Regionalvorsitzende für Bayern, Markus Retsch, konnte zahlreiche interessierte Ehrenamtliche sowie die Regionalbeauftragten im Club-Service für Nord- und Südbayern, Matthias Penkala und Ursula Hildebrand, zur Zukunftswerkstatt begrüßen. Die Moderation hatte die Leiterin des Stabs Verkehrspolitik beim ACE, Kerstin Hurek aus Berlin, übernommen.

Statement von Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, zur aktuellen Energiekrise und dem dritten Entlastungspaket der Regierung

HWK-Präsident Dr. Georg Haber (Foto: Foto Graggo)HWK-Präsident Dr. Georg Haber (Foto: Foto Graggo)„Wir kritisieren das Vorgehen der Regierung angesichts der sich aktuell zuspitzenden Energiekrise aufs Schärfste. Mit Blick auf die geplanten Entlastungen appellieren wir an die politisch Verantwortlichen eindringlich: Vergesst unsere regionalen Handwerksbetriebe nicht! Immerhin waren es unsere kleinen und mittelständischen Betriebe, die während der Pandemie die Region am Laufen gehalten haben, die die Nahversorgung der Region gesichert und gleichzeitig Arbeits- und Ausbildungsplätze erhalten haben. Diese Aufgaben nimmt das heimische Handwerk nach wie vor sehr ernst, doch dem kann es nur weiter nachkommen, wenn es statt warmer Worte endlich handfeste Entlastungen erwarten darf, die es dringendst braucht. Tagtäglich erreichen uns Anrufe, verzweifelte Betriebsinhaber schildern ihre Situation als dramatisch. Diese Hilferufe tragen wir im Sinne der Interessenvertretung an die politisch Verantwortlichen weiter, wir warnen und mahnen, doch wie wenig die Not unserer Betriebe die Regierung kümmert, zeigt sich aktuell deutlicher denn je: In keinem der inzwischen drei Entlastungspaketen kommt auch nur das Wort „Handwerk“ vor. Im aktuell dritten Paket werden zumindest einmal „kleine und mittelständische Unternehmen“ erwähnt, für die nun wie bei privaten Haushalten die „Strompreisbremse mit Entlastungswirkung“ greift, wenn sie denn einen Versorgertarif haben, doch das reicht bei weitem nicht aus. Deshalb stellen wir nochmals und in aller Deutlichkeit klar, was das Handwerk wirklich braucht: Kurzfristig gesehen benötigen unsere Betriebe eine Energiepreisbremse auf Ebene des Großhandels und direkte Härtefallhilfen. Besagte Maßnahmen müssen ohne Umwege bei unseren Betrieben ankommen. Außerdem muss bei einer möglichen Rationierung der Energieversorgung dem Handwerk – als enorm wichtiges Mitglied der Wertschöpfungskette – ausreichend Rechnung getragen werden. Langfristig gesehen fordern wir, die Energiepolitik völlig neu zu überdenken und die Abhängigkeit von anderen Staaten konsequent zu reduzieren, sowie die Liefer- und Wertschöpfungsketten zu diversifizieren und damit flexibler zu machen. In puncto Fotovoltaik gilt es die Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich zu beschleunigen und zu entbürokratisieren. Des Weiteren müssen regulatorische Rahmenbedingungen, beispielsweise mit Blick auf Fotovoltaik und Wärmepumpen, überprüft und angepasst werden. Sollten diese Maßnahmen nicht schnellstmöglich beschlossen und umgesetzt werden, hat das was da auf uns zurollt das Potenzial diese Gesellschaft noch weiter zu spalten. Ganz abgesehen davon ist die Tatsache, dass die Politik das Handwerk bei ihren Entlastungen nicht genügend berücksichtigt, jetzt schon ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die mit viel Herzblut maßgeblich zum Wohlstand unserer Region mit beigetragen haben.“
 
 
Elisabeth Dembianny
Master of Science
Referentin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Online-Redaktion
Ditthornstraße 10 ∙ D-93055 Regensburg
Tel. +49 941 7965-108 ∙ Fax +49 941 7965-281108
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Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima): Zart – und hart im Nehmen

Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima) (Foto/Grafik: Stiftung für Mensch und Umwelt)Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima) (Foto/Grafik: Stiftung für Mensch und Umwelt)Betrachten wir die Gewöhnliche Grasnelke mit ihren zartrosa Blüten, ahnen wir nicht, was diese Pflanze alles wegstecken kann: Sie verträgt Salz und sogar Schwermetalle aus dem Boden. Eine ihrer Unterarten wächst sogar bevorzugt dort, wo die Menschen früher Erz abbauten. Wie zäh sie ist, zeigt sie auch mit ihrer Blüte, denn sie entfaltet sich auch noch spät im Jahr – im Oktober.
In Deutschland finden wir sie vor allem im Nordosten an den Küsten und im Binnenland. Dort hat sie ihre Lieblingsbedingungen: sonnig, trocken, mager und sandig. Sie ist daher auch unter dem Namen „Strand-Grasnelke“ bekannt. Wenn wir ihr im Garten oder auf dem Balkon einen solchen Standort bieten, erfreut sie uns ab Mai mit ihren hübschen Blütenköpfchen. Diese werden dankbar von vielen Bienen- und Schmetterlingsarten angenommen. Gute „Beetpartner“ sind Moschus-Malve, Heide-Nelke oder Sand-Strohblume.
Der Name „Grasnelke“ ist ein wenig irreführend: Die Pflanze sieht nicht wie eine typische Nelke aus und gehört auch nicht zur Familie der Nelken. Das „Gras“ in ihrem Namen passt hingegen gut. Denn ihre Blätter erinnern stark an Gräser. Unterirdisch bringt sie eine lange Pfahlwurzel über längere Trockenphasen. Klimafit ist die Gewöhnliche Grasnelke also auch noch. Trotzdem werden ihre Bestände in der Roten Liste als „gefährdet“ eingestuft, weil ihre bevorzugten Standorte wie Trockenmagerrasen immer mehr verschwinden. Setzen wir uns also für den Schutz ihrer Lebensräume ein. Oder geben wir der Grasnelke einen Platz im Garten!
 
 
Stiftung für Mensch und Umwelt,
Ann-Kathrin Scheuerle
Hermannstraße 29
14163 Berlin
Telefon: 030 394064–320, Telefax: 030 394064–329, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Der unabhängige Beratungsservice Elternkompass informiert kostenfrei über Stipendienmöglichkeiten in Deutschland und gibt Tipps für eine gelungene Bewerbung.

Beratung zu möglichen Stipendien für ein Studium bietet der "Elternkompass" an (Foto: Regina Sablotny/sdw)Beratung zu möglichen Stipendien für ein Studium bietet der "Elternkompass" an (Foto: Regina Sablotny/sdw)
Welche Stipendienmöglichkeiten gibt es? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Wann kann ich mich bewerben? Welche Unterlage benötige ich für eine Stipendienbewerbung? Diese und ähnliche Fragen beantwortet der unabhängige und kostenfreie Beratungsservice Elternkompass. Mit unserer Beratung möchten wir die Angst vor einer Stipendienbewerbung nehmen, denn nicht nur Einserkandidaten und -kandidatinnen können sich für ein Stipendium bewerben. Neben den Leistungen spielen auch andere Faktoren wie ehrenamtliches Engagement oder auch biographische Hürden eine wichtige Rolle bei der Stipendienbewerbung.
Die Vorbereitung für eine Stipendienbewerbung nimmt allerdings einige Zeit in Anspruch. Einige Stiftungen bieten neben der finanziellen Unterstützung auch eine ideelle Förderung, wie Workshops, Seminare und Kurse. Daher sollten die Bewerberinnen und Bewerber sich gut informieren sowie mit den Werten und Ideen der Stipendiengeber identifizieren können. Hinzu kommt, dass die Bewerbungsfristen sehr unterschiedlich sind, deswegen ist es ratsam, sich mit diesem Thema frühzeitig auseinanderzusetzen.
Eine erste Orientierung im Stipendiendschungel und Unterstützung bei der Stipendiensuche bietet das Angebot Stipendium-O-Mat. Interessierte werden anhand von anonymisierten Antworten durch den Stipendienfindungsprozess geführt und bekommen eine Richtung aufgezeigt, welche Stipendien in Frage kommen könnten. Zudem ist das Team für eine ausführliche kostenlose Beratung unter der Telefonnummer 030 278906-777 zu erreichen. Fragen können darüber hinaus per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gestellt werden.
 
Über den Elternkompass
Der Elternkompass ist ein unabhängiges, kostenfreies Informations- und Beratungsangebot der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw). Er wird von der Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken und dem Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds gefördert. Das Team des Elternkompass bietet Orientierung in der deutschen Stipendienlandschaft, zeigt Stipendienmöglichkeiten auf und informiert über Bewerbungsverfahren. Mehr Informationen zum Elternkompass sowie den kostenlosen Informationsflyer finden Sie unter www.elternkompass.info.
 
 
Lina Adomaityte
Referentin Kommunikation
Tel.: 030 278906-777
Fax: 030 278906-33
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Staatsministerin Ulrike Scharf besucht „Anna Schaffelhuber Grenzenlos-Camp“ in der Jugendherberge Burghausen | Inklusion zentrales Thema auch für Jugendherbergswerk Bayern

Staatsministerin Ulrike Scharf (sitzend, 3.v.r.) zu Gast in der Jugendherberge Burghausen beim Anna Schaffelhuber Grenzenlos-Camp (Anna Schaffelhuber (4.v.l.). Mit dabei DJH-Präsident Klaus Umbach (stehend, l.), Norbert Stranzinger, zweiter Bürgermeister Burghausen (stehend, r.) sowie Ulrike Abeln (sitzend, 2.v.r.), Leiterin der Jugendherberge (Foto: DJH Bayern) Staatsministerin Ulrike Scharf (sitzend, 3.v.r.) zu Gast in der Jugendherberge Burghausen beim Anna Schaffelhuber Grenzenlos-Camp (Anna Schaffelhuber (4.v.l.). Mit dabei DJH-Präsident Klaus Umbach (stehend, l.), Norbert Stranzinger, zweiter Bürgermeister Burghausen (stehend, r.) sowie Ulrike Abeln (sitzend, 2.v.r.), Leiterin der Jugendherberge (Foto: DJH Bayern)
Die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf hat das „Anna Schaffelhuber Grenzenlos-Camp“ besucht, das derzeit in der Jugendherberge Burghausen stattfindet. Das Camp und seine Workshops richten sich an Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahre – Heranwachsende mit körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen sind eingeladen, an diesem fünftägigen Camp teilzunehmen. Die Jugendlichen sollen ihr Selbstbewusstsein stärken und neue Kompetenzen erwerben. Eine Jugendherberge ist der passende Ort dafür.

Foto: (Andreas Schambeck)Heute, 01.09.2022, schießen anscheinend die Preise besonders für Diesel-Kraftstoff in neue Höhen. Da kommt Freude auf für die Diesel-Fahrer.

Start des neuen Ausbildungsjahres: Rückgang bei Ausbildungsverträgen im ostbayerischen Handwerk

Das Handwerk bietet jedem Talent eine aussichtsreiche berufliche Zukunft.  Ein großes Lehrstellenangebot gibt es unter anderem im Kfz-Handwerk.  (Foto: Foto Baumann)Das Handwerk bietet jedem Talent eine aussichtsreiche berufliche Zukunft. Ein großes Lehrstellenangebot gibt es unter anderem im Kfz-Handwerk. (Foto: Foto Baumann)
Die Lage am Ausbildungsmarkt im Handwerk ist für Bewerber so gut wie nie, für Betriebe aber ist sie mehr denn je eine Herausforderung – das zeigen die aktuellen Daten der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. 4.687 Jugendliche starten heuer in Niederbayern (2.482) und der Oberpfalz (2.205) ihre Handwerksausbildung. Das sind knapp 4,6 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr (in Niederbayern rund minus drei Prozent, in der Oberpfalz minus 6,2 Prozent). Der Nachwuchsmangel verschärft sich seit Jahren, die Gründe sind altbekannt: „Die auf Rekordniveau gesunkenen Schulabgängerzahlen, der anhaltende Trend zum Hochschulstudium und die pandemiebedingten Einschränkungen bei der Berufsorientierung haben dem Ausbildungsmarkt im Handwerk schwer zu schaffen gemacht“, sagt Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Hinzu komme nun die Unsicherheit angesichts der aktuellen Weltkrisen: „Die massiven Zukunftssorgen wirken sich auf die Berufswahl von jungen Menschen aus, viele zögern mit ihrer Entscheidung.“

DPG-Tagung als Plattform und Beitrag für den Wissensaustausch in der Physik im diesjährigen "Internationalen Jahr der Grundlagenforschung für nachhaltige Entwicklung" der UNESCO, um den großen globalen Herausforderungen zu begegnen.

Die Physiker-Tagung ist wieder zurück an der Universität Regensburg (Foto: dpg)Die Physiker-Tagung ist wieder zurück an der Universität Regensburg (Foto: dpg)
Wegen der Corona-Pandemie musste die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ihre großen Tagungen über zwei Jahre hinweg ins Internet verlegen oder gar ausfallen lassen. Nun treffen sich vom 4. bis 9. September rund 4.000 Physikerinnen und Physiker aus aller Welt an der Universität Regensburg, um ihre neuesten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zur Festkörperphysik auf dem größten Physikkongress Europas zu präsentieren und sich auszutauschen. Über 3.600 Fachbeiträge stehen auf dem Programm. Ein großer Teil der jungen Forschenden wird dabei über das Wilhelm und Else Heraeus-Förderprogramm der DPG für die Teilnahme an Tagungen finanziell unterstützt
Diese Fülle von wissenschaftlichen Beiträgen unterstreicht die große Bedeutung der DPG für den Wissensaustausch; als Fachgesellschaft zählt sie zu den weltweit größten Kommunikationsplattformen in der Physik. „Neben dem fachlichen Austausch liegt es auch in der Verantwortung der DPG, sich faktenbasiert zu positionieren, um Politik und Gesellschaft zu unterstützen, Entscheidungen zu treffen, ohne allerdings selbst als DPG politisch zu werden. Damit ist gemeint, dass die DPG komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge nicht in Relation zueinander wertet“, sagt DPG-Präsident Joachim Ullrich.
Zugleich feiert die Physiktagung dieses Jahr an der Universität Regensburg ein Jubiläum. Seit 50 Jahren findet sie in Regensburg statt. Seit 1972 ist die Fakultät für Physik regelmäßig Gastgeber von DPG Tagungen. Örtlicher Tagungsleiter der "Frühjahrstagung" der Sektion Kondensierte Materie der DPG ist seit 1998 Prof. Dr. Dieter Weiss.
Regensburg ist als Austragungsort der Tagungen deshalb beliebt, weil die hiesige Universität, wie nur ganz wenige deutsche Universitäten, genügend Platz für die inzwischen über 20 Fachverbände, Arbeitskreise und Fachgruppen der Sektion in direkter und fußläufiger Campuslage bietet.
Um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, spielen die mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen eine entscheidende Rolle: „Diese Disziplinen und die Physik im Besonderen haben etablierte Methoden und Instrumente, mit deren Hilfe diese Herausforderungen erfasst, beschrieben und analysiert werden können. Um die wissenschaftlichen Grundlagen für technische Lösungen zu erarbeiten, sind gerade auch die DPG-Tagungen als Plattformen für den nötigen Wissensaustausch – und damit auch zur Gewinnung von neuen Erkenntnissen – elementar. Sie tragen somit nicht zuletzt auch zur Förderung einer möglichst vielschichtigen und konstruktiven Meinungsbildung bei“ so Ullrich.
Diese Tagung ist somit auch ein Beitrag der DPG zu dem diesjährigen "Internationalen Jahr der Grundlagenforschung für nachhaltige Entwicklung" (IYBSSD) der UNESCO, mit dem Ziel, auf die Bedeutung der Grundlagenforschung in der Physik als wichtigen Bestandteil für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und unserer Kultur aufmerksam zu machen.
Öffentliche Veranstaltungen (Eintritt frei)
Am Dienstag, 6. September 2022, hält der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch ab 19:00 Uhr im Audimax der Universität Regensburg einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema “Grundlagenforschung für Nachhaltigkeit”. Der Vortrag ist offen für alle Interessierten. Siehe: https://regensburg22.dpg-tagungen.de/programm/oeffentlicher-abendvortrag
Kostenfreie Teilnahme für Lehrkräfte
Die DPG lädt auch in diesem Jahr wieder Lehrerinnen oder Lehrer ein, kostenfrei an der Tagung teilzunehmen. Dazu reicht die Vorlage einer Bestätigung der Schule.
Weitere Informationen zur Tagung: https://regensburg22.dpg-tagungen.de/
Ein Vorgeschmack auf die „Highlights der Physik“
Zwei Wochen nach der DPG-Tagung, die sich vorrangig an Forschende richtet, findet vom 19. bis 24. September in Regensburg das einwöchige Science Festival „Highlights der Physik“ statt. Neben einer unterhaltsamen Eröffnungsshow am Montag, dem 19. September in der Donau-Arena erwartet die Besucherinnen und Besucher ein buntes Programm zu Hightech-Themen mit physikalischen Experimenten, Akrobatik und Musik. Veranstaltet wird das Wissenschaftsfestival vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der DPG und der Universität Regensburg. Kostenlose Einlasskarten sind ab sofort erhältlich.
Infos unter: https://www.highlights-physik.de/
Am Mittwoch, dem 7. September 2022 um 20:00 Uhr, gibt es dann ebenfalls im Audimax einen EinsteinSlam, bei dem Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler das Publikum in zehn Minuten allgemeinverständlich und kurzweilig für ihre Forschung begeistern wollen. Das Publikum kürt per Abstimmung die beste Darbietung, die mit dem „Goldenen Albert“ Einstein ausgezeichnet wird. Der EinsteinSlam ist offen für alle Interessierten. Die Vortragssprache ist Englisch.
Mehr Informationen unter www.einstein-slam.de
Örtliche Tagungsleitung:
Dieter Weiss
Institut für experimentelle und angewandte Physik der Universität Regensburg
Tel.: 0941-943-3197 | E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sprecher der DPG-Sektion Kondensierte Materie:
Martin Wolf
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin
Tel.: 030 8413 5111 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In der Oder lässt sich mit Satellitendaten eine massive Algenblüte nachweisen.

Map Chlorophyll Satellite Oder DE (Foto/Grafik: Medienarchiv des Forschungsverbundes Berlin e.V.)Map Chlorophyll Satellite Oder DE (Foto/Grafik: Medienarchiv des Forschungsverbundes Berlin e.V.)
Experten von Brockmann Consult (Unternehmen für Umweltdatenanalyse und -software aus Hamburg) haben in enger Abstimmung mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der AG Modellierungsverfahren in der Fernerkundung der Universität Leipzig die Roh-Satellitendaten des europäischen Copernicus Satelliten Sentinel 2 prozessiert und daraus Chlorophyll-Konzentrationen, die als Anzeiger für die Algenblüte dienen, berechnet.
Der Satellit Sentinel 2 trägt einen optischen Sensor, mit dem man die Wasserfarbe bestimmen und daraus ableiten kann, welche farbgebenden Substanzen sich im Wasser befinden. Farbgebende Pigmente wie z.B. das Chlorophyll in Algen verändern das einfallende Sonnenlicht, der Sensor im Satelliten kann diese Veränderung im Licht erfassen. So können auch ungewöhnlich hohe Konzentrationen von Algen nachgewiesen werden.
In dieser ersten Analyse wurden drei ausgewählte Zeiträume untersucht. Die Grafik zeigt drei Profile der Chlorophyll-Konzentrationen in der Oder Ende Juli, Anfang August und Mitte August. Die gelbliche Färbung zeigt dabei die besonders hohen Chlorophyllkonzentrationen an. Ende Juli ist die Konzentration des gesamten Flusslaufes auf einem mittleren Niveau, mit leichter Erhöhung im südlichen Flussabschnitt um die Stadt Opode. Anfang August erkennt man einen sprunghaften Anstieg der Chlorophyll-Konzentration auf der Höhe von Wroclaw. 10 bis 12 Tage später hat sich die Algenblüte wie eine Welle weiter flussabwärts verlagert und auf einen größeren Bereich der Oder ausgedehnt.
Die Satellitendaten haben großes Potenzial, zur weiteren Aufklärung der Oder-Katastrophe beizutragen. Die neuen Ergebnisse helfen, die anhaltende toxische Prymnesium-Algenblüte besser zu verstehen und ihren Ursprung räumlich und zeitlich einzugrenzen. Dafür werden gewässerökologische Messdaten und Wasserproben mit den Satellitendaten, die auch aus der Zeit des Beginns der Umweltkatastrophe vorliegen, kombiniert. In den nächsten Wochen sollen diese Analysen fortgesetzt werden.
 
 
Ansprechperson zur Analyse der Satellitenbilder:
Kerstin Stelzer, Head of Geoinformation Services, Brockmann Consult GmbH
Telefon: +49 (0) 40 696 389 – 307
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Neueste Untersuchungen erhärten den Verdacht, dass die Massenentwicklung einer giftigen Brackwasser-Alge in der Oder stattgefunden hat.

Prymnesium parvum (Foto: Katrin Preuß/IGB)Prymnesium parvum (Foto: Katrin Preuß/IGB)Diese könnte eine Rolle beim massiven Sterben von Fischen, Muscheln und Schnecken sowie möglicherweise weiterer Tierarten gespielt haben. Von einem natürlichen Phänomen gehen die Forschenden nach wie vor nicht aus, denn die Algenart Prymnesium parvum kommt auf den betroffenen Oder-Abschnitten unter natürlichen Bedingungen nicht massenhaft vor. Für Massenaufkommen ist sie in diesem Bereich auf Salzgehalte angewiesen, die nur durch industrielle Einleitungen entstehen können. Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hatte die giftige Brackwasser-Alge in allen Proben der letzten Tage aus der mittleren Oder nachgewiesen und mikroskopisch identifiziert, der Nachweis des zugehörigen Algengifts stand jedoch noch aus. Die IGB-Proben wurden nun vom Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie der Universität Wien analysiert und die Annahmen dort bestätigt.
Wir konnten eine Unterart des Algengiftes, der sogenannten ‚Prymnesine‘, zweifelsfrei und tatsächlich in signifikanten Mengen in Oderproben von verschiedenen Standorten nachweisen“, erklärt die Wissenschaftlerin Dr. Elisabeth Varga von der Universität Wien, die die Analysen dort am Massenspektrometriezentrum durchgeführt hat. „Aus vorherigen Forschungsergebnissen zu diesem Algengift wissen wir, dass das Gift stark an die Alge selbst gebunden ist. Wenn diese spezifische Algenart in sehr großen Mengen vorliegt, wie das in den Oderproben der Fall ist, muss auch von sehr hoher Giftkonzentration ausgegangen werden. Da alle Proben bereits im fortgeschrittenen Stadium der Algenblüte gezogen wurden, ist von einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Sterben von Fischen und Weichtieren auszugehen“, erklärt Elisabeth Varga. Zur Toxizität von Prymnesinen gebe es aber grundsätzlich noch Forschungsbedarf, es sei noch nicht abschließend geklärt, welche weiteren Organismengruppen über Fische und Weichtiere hinaus betroffen sein könnten. Dies gelte auch für potenzielle Auswirkungen auf den menschlichen Organismus.
Die exakte Mengenbestimmung aus den Biomasseproben der Alge selbst und der gezogenen Wasserproben läuft derzeit, sie ist jedoch technisch und zeitlich aufwändiger. „Prymnesine sind sehr spezifische organische Verbindungen, soweit bekannt mit bis zu 107 Kohlenstoffatomen. Grundsätzlich sind diese mit modernen Massenspektrometern messbar, werden aber in der Praxis nur in wenigen Laboren in Europa analysiert, auch weil nicht danach gesucht wird“, erklärt Dr. Stephanie Spahr, Leiterin der IGB-Arbeitsgruppe Organische Schadstoffe. Nachdem weltweit noch keine analytischen Standards für diese Gifte zur Verfügung stehen, erfolgte die eindeutige Zuordnung mittels zuvor charakterisierter Stämme, die im Rahmen von internationalen Projekten an der Universität Kopenhagen (Arbeitsgruppe Per J. Hansen) kultiviert und an der Dänischen Technischen Universität (Arbeitsgruppe Thomas O. Larsen) charakterisiert wurden.
„Die Oder erlebt derzeit eine extreme Massenentwicklung planktischer Algen. Prymnesium parvum ist in allen Proben sehr dominant, in der Oder stellt die Alge mindestens die Hälfte der Gesamtalgenbiomasse, selbst nach Verdünnung durch den Zulauf der Warthe sind es derzeit immer noch 36 Prozent. So eine Massenentwicklung wurde nach meinem Wissen noch nie in unseren Gewässern beobachtet. Vermutlich wurde sie ermöglicht durch Salzeinleitungen, reichlich Nährstoffe, hohe Wassertemperaturen und lange Verweilzeiten in Staustufen und im ausgebauten Fluss“, unterstreicht IGB-Wissenschaftler Dr. Jan Köhler, Leiter der Arbeitsgruppe Photosynthese und Wachstum von Algen und Makrophyten.
„Jetzt fehlt noch die genetische Charakterisierung des Algenstammes. Es sind über 50 Stämme von Prymnesium parvum beschrieben, die sich in ihren Umweltansprüchen und der Toxinproduktion stark unterscheiden. Die Toxine werden derzeit in drei Gruppen zusammengefasst, wobei jede Gruppe aus mehr als 10 unterschiedlichen Toxinen besteht, was eine wesentliche Herausforderung bei der Bestimmung darstellt“, erläutert Jan Köhler.
„Wir treten jetzt auch sofort mit den zuständigen Behörden in Kontakt, damit die Forschungsergebnisse in neue Messkampagnen und -programme integriert werden können“, erklärt IGB-Wissenschaftler Dr. Tobias Goldhammer, Leiter der Arbeitsgruppe Nährstoffkreisläufe und chemische Analytik. So könne die weitere Entwicklung an der Oder besser verfolgt werden. „Die von uns in den Proben gemessenen, erhöhten Salzgehalte treten öfter in der Oder auf, sie werden befördert durch industrielle Belastungen im Oberlauf. Insofern könnte es, wenn die Salzkonzentrationen nicht sinken und wir weiterhin zu heiße und trockene Sommer erleben, zukünftig auch wieder zu solchen giftigen Massenentwicklungen kommen“, unterstreicht Tobias Goldhammer.

IGB-Forschende verfolgen Spur potenziell giftiger Algen

Fischsterben in der Oder (Foto: Luc De Meester/IGB)Fischsterben in der Oder (Foto: Luc De Meester/IGB)
Die Umweltkatastrophe an der Oder sorgt auch bei den Forscherinnen und Forschern des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) für großes Entsetzen. Das IGB forscht und arbeitet schon seit Jahrzehnten an der Oder, insbesondere zur Flussökologie und den Fischartengemeinschaften. Zudem koordiniert das Institut das Wiederansiedlungsprogramm des Baltischen Störs in der Oder. Deshalb ist das Institut auch mit eigenen Untersuchungen aktiv geworden. Aktuell verfolgen die Forschenden die Spur eines starken Gifts, das von der Algenart Prymnesium parvum gebildet werden kann. Das IGB konnte diese Alge massenhaft in Gewässerproben aus der Oder nachweisen. Wichtig: Auch wenn sich dieser Verdacht erhärtet, handelt es sich um kein natürliches Phänomen, sondern definitiv um ein menschengemachtes Problem.
„Die Algenart kommt eigentlich ausschließlich im Brackwasser vor und benötigt erhöhte Salzgehalte, die es auf der betroffenen Oderstrecke natürlicherweise überhaupt nicht gibt. Allerdings konnten am offiziellen Messpegel des Landesamts für Umwelt in Frankfurt an der Oder seit rund zwei Wochen massiv erhöhte, unnatürliche Salzfrachten gemessen werden, die ihren Ursprung stromaufwärts haben müssen. Das Massenwachstum der Algen bewirkte auch deutlich erhöhte Messwerte bei Sauerstoff, pH und Chlorophyll. Im oberen Teil der Oder und ihren Nebenflüssen befinden sich viele Staustufen, wo es gerade unter den aktuellen Niedrigwasserbedingungen kaum Wasseraustausch gibt. Sollte in diesen Stauhaltungen aufgrund von industriellen Einleitungen stark salzhaltiges, warmes und nährstoffreiches Wasser längere Verweilzeiten gehabt haben, käme das einem Bioreaktor für die Zucht von Brackwasseralgen gleich“, erläutert IGB-Wissenschaftler Dr. Jan Köhler, der zu Algen forscht.
Die IGB-Forschenden hatten Oder-Wasserproben unter anderem auf Algenvorkommen analysiert, weil bestimmte Algengifte als problematisch bekannt sind. Die darin häufigste Art wurde mikroskopisch vorläufig als Prymnesium parvum identifiziert, die für die Bildung und Abgabe starker Toxine bekannt ist. Genetische Analysen stehen jedoch noch aus. In den Proben wurden über 100.000 Prymnesium-Zellen pro Milliliter gefunden, wobei diese Konzentration durch den Zufluss der Warthe bereits verdünnt war. Die Auszählung weiterer Proben läuft derzeit. Die Wirkung der Prymnesium-Toxine ist insbesondere für Kiemenatmer wie Fische, für Weichtiere wie Muscheln und auch für Amphibien besonders verheerend, weil z.B. die Schleimhäute und feinen Blutgefäße angegriffen und zersetzt werden.
„Wir möchten unterstreichen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nur die Massenentwicklung einer potenziell giftigen Alge beweisen können, die Art und Konzentration eventueller Toxine aber erst in einigen Tagen feststehen wird. Unsere bisherigen Beobachtungen an der Oder und auch der Zustand der Fische und Muscheln passen aber zu unserer Vermutung“, erklärt Jan Köhler.
„Uns erreichen aktuell täglich sehr viele Anfragen aus Medien, Behörden und Öffentlichkeit. Auch dem IGB ist an einer schnellen Aufklärung gelegen, weshalb wir unsere Forschungsexpertise selbstverständlich sehr gerne einbringen. Wichtig ist jedoch, zu verstehen, dass diese analytischen Arbeiten zeitaufwändig sind und wir als Forschungsinstitut faktenbasiert arbeiten. Aufgrund der großen öffentlichen Nachfrage veröffentlichen wir heute trotzdem einen ersten Zwischenstand“, erklärt Dr. Thomas Mehner, IGB-Vizedirektor.
Auch, wenn es sich bisher nur um einen Zwischenstand bei der Ursachenforschung handelt, verweisen die IGB-Forschenden auf grundsätzliche menschengemachte Probleme an der Oder, die das Risiko für Umweltkatastrophen erhöhen. „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass mehrere schädliche Faktoren zusammengekommen sind“, erklärt Dr. Christian Wolter, IGB-Fischökologe und Oder-Experte. „Der Klimawandel ist menschengemacht, wir werden Dürrephasen mit viel zu niedrigen Pegeln, geringen Sauerstoffwerten und viel zu hohen Wassertemperaturen immer häufiger erleben. Bei Niedrigwasser entsteht dann eine Aufkonzentrierung, denn schädliche Substanzen werden in viel geringerem Wasservolumen transportiert. Dieser Extremzustand stresst die Fischgemeinschaften sehr. In diesen Phasen geht es bereits für viele Tiere ums Überleben — kommen zur bestehenden Belastung dann zum Beispiel weitere Gefahren wie toxische Algenblüten oder chemische Verunreinigungen hinzu, kann das schnell ganze Ökosysteme in Gewässern vernichten“, erklärt Dr. Tobias Goldhammer, der am IGB zu Stoffkreisläufen forscht.
Ein weiteres Problem für Fließgewässerökosysteme stellen laut den IGB-Forschenden Ausbaumaßnahmen für die Binnenschifffahrt dar, die den ökologischen Zustand der Gewässer verschlechtern. Das IGB hatte bereits Ende 2020 in einem IGB Policy Brief vor den ökologischen Risiken eines Oder-Ausbaus gewarnt. Polen hatte trotz aller Proteste auch von deutschen Behörden zwischenzeitlich unter den Dürrebedingungen mit dem Ausbau begonnen. „Diese Arbeiten sind für sich schon ein gewaltiger Eingriff in das Ökosystem der Oder. Die aktuell laufenden Baggerarbeiten wirbeln Sedimente, Nährstoffe und häufig präsente Altlasten wie zum Beispiel Quecksilber auf, weshalb diese Arbeiten aus Forschungssicht schon allein aufgrund der aktuellen Katastrophensituation sofort gestoppt werden sollten“, unterstreicht Christian Wolter.
20.000 Tiere des seltenen Baltischen Störs überlebten die Katastrophe nicht
„Die Umweltkatastrophe an der Oder ist ein schwerer Schlag für das Wiederansiedlungsprogamm des Baltischen Störs. Die Aufzuchtanlagen für die Jungtiere werden durch Oderwasser gespeist, damit sich die Tiere von Beginn an das Wasser ihrer späteren Heimat gewöhnen. Nun sind rund 20.000 junge Störe in den Anlagen ums Leben gekommen. Außerdem wurde uns von Totfunden deutlich größerer Störe in der Oder berichtet — Tiere, die bereits 90 Zentimeter groß und damit wichtig beim Aufbau eines sich selbsterhaltenden Bestandes waren“, erklärt IGB-Wissenschaftler Dr. Jörn Geßner, der seit 1996 die Wiederansiedlung des Störs in der Oder betreut. „Viele Menschen haben sich über die Jahre sehr stark für den Stör engagiert und die ersten Wiederfänge erwachsener Tiere berechtigen zur Hoffnung, dass das Wiederansiedlungsprogramm erfolgreich sein kann. Jetzt hängt es von der Wiederherstellung des Nahrungsnetzes im Ökosystem ab, wie lange es braucht, um an diese Arbeiten anknüpfen zu können“, erklärt Jörn Geßner. Gerade erst hatte die Weltnaturschutzunion IUCN eine aktualisierte Rote Liste veröffentlicht — Störe sind demnach die am stärksten vom Aussterben bedrohte Tiergruppe der Welt.
 
Die Widerstandskraft unserer Flüsse stärken
Einig sind sich die IGB-Forscher, wie Flusssysteme widerstandsfähiger gegen Belastungen gemacht werden können. „Renaturierung ist die beste Krisenprävention. Wir brauchen wieder mehr Durchgängigkeit der Flussläufe und natürlichen Wasserrückhalt in der angrenzenden Aue, damit über das Jahr mehr Wasser für Landschaft und Gewässer zur Verfügung steht. Das Wasser darf nicht mehr einfach durch traditionelle Entwässerungsgräben und Drainagen abgeführt werden und so für Mensch und Natur verloren gehen“, erklärt Christian Wolter. Ebenso müssten Nebengewässer wie zum Beispiel Altarme wieder an den Hauptlauf angeschlossen werden, damit die Tiere bessere Rückzugsmöglichkeiten bei Extrem- und Verschmutzungsereignissen fänden. „Im Zuge des Klimawandels nehmen Extremwetterlagen zu, zeitgleich steigt der menschliche Nutzungsdruck immer weiter. Wenn die aquatischen Ökosysteme dem standhalten sollen, dann müssen sie dafür widerstandsfähig genug sein — dies lässt sich nur über deutlich verbesserte Vielfalt der Gewässerstruktur und der Artengemeinschaften erreichen, aber nicht über rein technische Lösungen“, unterstreicht Christian Wolter. So würde auch die Selbstreinigungskraft der Gewässer deutlich gestärkt. Wichtig sei es, dafür auch ein integratives, grenzüberschreitendes und effizientes Gewässermanagement zu etablieren. Selbstverständlich ließe sich dadurch nicht jede Umweltstraftat und jeder Unfall kompensieren, aber zumindest Präventionsarbeit leisten. Die Forschenden hatten bereits im September 2021 in einem IGB Policy Brief zur Aquatischen Biodiversität der Politik und den Behörden empfohlen, diese Resilienzaspekte stärker zu berücksichtigen. Denn neben ihrem großen Eigenwert sichern naturnahe und artenreiche Binnengewässer bedeutsame Lebensgrundlagen für den Menschen. Sie versorgen uns etwa mit ausreichend und sauberem Trinkwasser, bieten natürlichen Hochwasserschutz, halten Schadstoffe zurück und dienen als wichtige Erholungsräume.
„Aus der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Politik, Behörden und Verbänden kennen wir die häufigen Diskussionen über jeweilige Zuständigkeiten auf verschiedenen Ebenen. Dabei gehen viel Energie, Zeit und Ressourcen verloren. Und wenn es zum Ernstfall kommt, wird das natürlich schnell zu einem großen Problem. Insbesondere bei internationalen Gewässern wie an der Oder muss sich die Abstimmung und Zusammenarbeit deutlich verbessern“, fasst Jörn Geßner zusammen.
„Wenn sich diese Katastrophe als Ergebnis eines Umweltdelikt herausstellt, sollte dies natürlich absolut konsequent verfolgt und bestraft werden. Wir hoffen weiter auf konsequente Beweissicherung, Aufklärung und Einleitung aller notwendigen Maßnahmen, um das einzigartige Ökosystem der Oder zu retten. Dazu gehört sicher auch ein Aktionsplan, wie dem Fluss nach dieser Umweltkatastrophe ökologisch ganz konkret geholfen werden kann. Das IGB ist selbstverständlich bereit, dafür seine gewässerökologische Forschungsexpertise einzubringen“, bekräftigt abschließend Thomas Mehner.
 
Über das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB):
„Forschen für die Zukunft unserer Gewässer“ ist der Leitspruch des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Das IGB ist das bundesweit größte und eines der international führenden Forschungszentren für Binnengewässer. Es verbindet Grundlagen- und Vorsorgeforschung, bildet den wissenschaftlichen Nachwuchs aus und berät Politik und Gesellschaft in Fragen des nachhaltigen Gewässermanagements. Forschungsschwerpunkte sind u. a. die Langzeitentwicklung von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten und die Auswirkungen des Klimawandels, die Renaturierung von Ökosystemen, der Erhalt der aquatischen Biodiversität sowie Technologien für eine nachhaltige Aquakultur. Die Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit den Universitäten und Forschungsinstitutionen der Region Berlin-Brandenburg und weltweit. Das IGB gehört zum Forschungsverbund Berlin e. V., einem Zusammenschluss von sieben natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. https://www.igb-berlin.de
 
 
Nadja Neumann
Presse- und Medienarbeit/ Media Relations
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)/Leibniz Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries (IGB)
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• Bußgeldbescheide nicht ignorieren
• Vollstreckung ausländischer Bußen im Inland möglich
• Nach dem Brexit keine Gegenseitigkeit mehr

AvD 2DLogo (Grafik: AvD)AvD 2DLogo (Grafik: AvD)In der Reisesaison nutzten viele Urlauber das eigene Auto oder ein Wohnmobil, um zum Erholungsort zu fahren. Die Vorteile des motorisierten individuellen Reisens liegen gerade in diesem Sommer auf der Hand. Man entgeht so den Unwägbarkeiten, die sich teilweise pandemiebedingt an Flughäfen und mit der Bahn eingestellt haben.
Liegt das Ziel im Ausland, sollte Kraftfahrern immer bewusst sein, dass sich die Verkehrsvorschriften europäischer Länder im Detail von denen in Deutschland unterscheiden. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) informiert über länderspezifische Regelungen auf seinem Internet-Portal www.avd.de.
Schon aus Gründen der Verkehrssicherheit gilt es, Bußen und Strafen wegen Verkehrsübertretungen zu vermeiden. Zudem fallen Bußgelder in den Nachbarländern oft deutlich höher aus als zu Hause. Findet sich dennoch nach Rückkehr von der Reise unliebsame Post im Briefkasten, gibt der AvD Tipps, was dann zu tun ist.

33 Landmaschinenmechaniker absolvieren praktische Meisterprüfung in Landshut

Kursleiter Franz Kollmeier (1. v. li.) freute sich mit den Kursteilnehmern über ihre bestandene Meisterprüfung. Die Zukunftsperspektiven im Landmaschinenmechaniker-Handwerk sind vielversprechend. (Foto: HWK)Kursleiter Franz Kollmeier (1. v. li.) freute sich mit den Kursteilnehmern über ihre bestandene Meisterprüfung. Die Zukunftsperspektiven im Landmaschinenmechaniker-Handwerk sind vielversprechend. (Foto: HWK)
Sie sind die Spezialisten für große Maschinen: 33 Landmaschinenmechaniker absolvierten nach monatelanger Vorbereitung ihre praktische Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Landshut. In insgesamt 720 Unterrichtsstunden bereiteten sich die Teilnehmer seit Februar dieses Jahres in Vollzeit auf ihre Prüfungen vor. Neben theoretischen Themenfeldern wie Maschinen- und Instandsetzungstechnik, Auftragsabwicklung und Betriebsorganisation perfektionierten die Prüflinge auch ihr praktisches Können.
Die drei Kursbesten des Meisterkurses der Landmaschinenmechaniker (v. re. n. li.): Meier Michael aus Gaimersheim im Landkreis Eichstätt, Haimerl Christoph aus Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau und Höhenberger Josef aus Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau.   (Foto: HWK)Die drei Kursbesten des Meisterkurses der Landmaschinenmechaniker (v. re. n. li.): Meier Michael aus Gaimersheim im Landkreis Eichstätt, Haimerl Christoph aus Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau und Höhenberger Josef aus Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau. (Foto: HWK)
Abwechslungsreicher Traumberuf mit Zukunft
Land- und Baumaschinenmechatroniker sind für die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen zuständig, die in der Forst- und Landwirtschaft, auf Baustellen und im Garten eingesetzt werden. Dementsprechend anspruchsvoll fiel auch die diesjährige Prüfungsaufgabe aus: Die Kursteilnehmer sollten eine Vorrichtung für eine hydraulisch oder pneumatisch betriebene Landmaschine, Baumaschine oder für ein Motorgerät planen und anfertigen. Umso mehr freute es Fachbereichsleiter Franz Kollmeier, dass alle Prüflinge erfolgreich waren. Mit ihrem Meistertitel sehen sich die jungen Meister für die Zukunft optimal gerüstet. Fachbereichsleiter Franz Kollmeier bestätigt die Komplexität des Berufs und bescheinigt den Meisterkursabsolventen beste Zukunftsaussichten: "Landmaschinenmechanikermeister sind auch in Krisenzeiten stark gefragt und haben auf dem Arbeitsmarkt die besten Chancen."
Teilnehmer des Meisterkurses 2022
 - Aß Josef, 83128 Halfing
 - Bachmeier Robert, 85088 Vohburg a. d. Donau
 - Bachmeier Michael, 93458 Eschlkam
 - Böttner Stefan, 85410 Haag a. d. Amper
 - Brumer Michael, 85395 Attenkirchen
 - Bucher Michael, 84095 Furth
 - Demlehner Benedikt, 94167 Tettenweis
 - Felsl Christoph, 85368 Moosburg a. d. Isar
 - Gebendorfer Tobias, 84091 Attenhofen
 - Grünwald David, 83626 Valley
 - Haimerl Christoph, 94428 Eichendorf
 - Herlinglehner Sebastian, 94550 Künzing
 - Höhenberger Josef, 84152 Mengkofen
 - Huber Josef, 83569 Vogtareuth
 - Kilger Michael, 94469 Deggendorf
 - Kirchberg Sebastian, 94522 Wallersdorf
 - Lauenburg Tony, 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
 - Lerch Erdmann, 83135 Schechen
 - Meier Michael, 85080 Gaimersheim
 - Pernpeintner Michael, 84085 Langquaid
 - Pfennigmann Bernhard Georg, 84503 Altötting
 - Reiter Daniel, 84552 Geratskirchen
 - Schieber Johannes, 84378 Dietersburg
 - Schiller Andreas, 94469 Deggendorf
 - Schmid Fabian, 94116 Hutthurm
 - Schneck Karl-Emanual, 94513 Schönberg
 - Schubert Rudolf, 84174 Eching
 - Schuster Sebastian, 94366 Perasdorf
 - Schweiger Dominik, 93167 Falkenstein
 - Sigl Maximilian, 85049 Ingolstadt
 - Stocker Simon, 93326 Abensberg
 - Strobl Sebastian, 94099 Ruhstorf a. d. Rott
 - Weidinger Franz, 83137 Schonstett
 
 
Marie-Luise Schmalzl
M.A.
Referentin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
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Ditthornstraße 10 ∙ D-93055 Regensburg
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