Start des neuen Ausbildungsjahres: Rückgang bei Ausbildungsverträgen im ostbayerischen Handwerk

Das Handwerk bietet jedem Talent eine aussichtsreiche berufliche Zukunft.  Ein großes Lehrstellenangebot gibt es unter anderem im Kfz-Handwerk.  (Foto: Foto Baumann)Das Handwerk bietet jedem Talent eine aussichtsreiche berufliche Zukunft. Ein großes Lehrstellenangebot gibt es unter anderem im Kfz-Handwerk. (Foto: Foto Baumann)
Die Lage am Ausbildungsmarkt im Handwerk ist für Bewerber so gut wie nie, für Betriebe aber ist sie mehr denn je eine Herausforderung – das zeigen die aktuellen Daten der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. 4.687 Jugendliche starten heuer in Niederbayern (2.482) und der Oberpfalz (2.205) ihre Handwerksausbildung. Das sind knapp 4,6 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr (in Niederbayern rund minus drei Prozent, in der Oberpfalz minus 6,2 Prozent). Der Nachwuchsmangel verschärft sich seit Jahren, die Gründe sind altbekannt: „Die auf Rekordniveau gesunkenen Schulabgängerzahlen, der anhaltende Trend zum Hochschulstudium und die pandemiebedingten Einschränkungen bei der Berufsorientierung haben dem Ausbildungsmarkt im Handwerk schwer zu schaffen gemacht“, sagt Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Hinzu komme nun die Unsicherheit angesichts der aktuellen Weltkrisen: „Die massiven Zukunftssorgen wirken sich auf die Berufswahl von jungen Menschen aus, viele zögern mit ihrer Entscheidung.“

DPG-Tagung als Plattform und Beitrag für den Wissensaustausch in der Physik im diesjährigen "Internationalen Jahr der Grundlagenforschung für nachhaltige Entwicklung" der UNESCO, um den großen globalen Herausforderungen zu begegnen.

Die Physiker-Tagung ist wieder zurück an der Universität Regensburg (Foto: dpg)Die Physiker-Tagung ist wieder zurück an der Universität Regensburg (Foto: dpg)
Wegen der Corona-Pandemie musste die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) ihre großen Tagungen über zwei Jahre hinweg ins Internet verlegen oder gar ausfallen lassen. Nun treffen sich vom 4. bis 9. September rund 4.000 Physikerinnen und Physiker aus aller Welt an der Universität Regensburg, um ihre neuesten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse zur Festkörperphysik auf dem größten Physikkongress Europas zu präsentieren und sich auszutauschen. Über 3.600 Fachbeiträge stehen auf dem Programm. Ein großer Teil der jungen Forschenden wird dabei über das Wilhelm und Else Heraeus-Förderprogramm der DPG für die Teilnahme an Tagungen finanziell unterstützt
Diese Fülle von wissenschaftlichen Beiträgen unterstreicht die große Bedeutung der DPG für den Wissensaustausch; als Fachgesellschaft zählt sie zu den weltweit größten Kommunikationsplattformen in der Physik. „Neben dem fachlichen Austausch liegt es auch in der Verantwortung der DPG, sich faktenbasiert zu positionieren, um Politik und Gesellschaft zu unterstützen, Entscheidungen zu treffen, ohne allerdings selbst als DPG politisch zu werden. Damit ist gemeint, dass die DPG komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge nicht in Relation zueinander wertet“, sagt DPG-Präsident Joachim Ullrich.
Zugleich feiert die Physiktagung dieses Jahr an der Universität Regensburg ein Jubiläum. Seit 50 Jahren findet sie in Regensburg statt. Seit 1972 ist die Fakultät für Physik regelmäßig Gastgeber von DPG Tagungen. Örtlicher Tagungsleiter der "Frühjahrstagung" der Sektion Kondensierte Materie der DPG ist seit 1998 Prof. Dr. Dieter Weiss.
Regensburg ist als Austragungsort der Tagungen deshalb beliebt, weil die hiesige Universität, wie nur ganz wenige deutsche Universitäten, genügend Platz für die inzwischen über 20 Fachverbände, Arbeitskreise und Fachgruppen der Sektion in direkter und fußläufiger Campuslage bietet.
Um den globalen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen, spielen die mathematisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen eine entscheidende Rolle: „Diese Disziplinen und die Physik im Besonderen haben etablierte Methoden und Instrumente, mit deren Hilfe diese Herausforderungen erfasst, beschrieben und analysiert werden können. Um die wissenschaftlichen Grundlagen für technische Lösungen zu erarbeiten, sind gerade auch die DPG-Tagungen als Plattformen für den nötigen Wissensaustausch – und damit auch zur Gewinnung von neuen Erkenntnissen – elementar. Sie tragen somit nicht zuletzt auch zur Förderung einer möglichst vielschichtigen und konstruktiven Meinungsbildung bei“ so Ullrich.
Diese Tagung ist somit auch ein Beitrag der DPG zu dem diesjährigen "Internationalen Jahr der Grundlagenforschung für nachhaltige Entwicklung" (IYBSSD) der UNESCO, mit dem Ziel, auf die Bedeutung der Grundlagenforschung in der Physik als wichtigen Bestandteil für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und unserer Kultur aufmerksam zu machen.
Öffentliche Veranstaltungen (Eintritt frei)
Am Dienstag, 6. September 2022, hält der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch ab 19:00 Uhr im Audimax der Universität Regensburg einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema “Grundlagenforschung für Nachhaltigkeit”. Der Vortrag ist offen für alle Interessierten. Siehe: https://regensburg22.dpg-tagungen.de/programm/oeffentlicher-abendvortrag
Kostenfreie Teilnahme für Lehrkräfte
Die DPG lädt auch in diesem Jahr wieder Lehrerinnen oder Lehrer ein, kostenfrei an der Tagung teilzunehmen. Dazu reicht die Vorlage einer Bestätigung der Schule.
Weitere Informationen zur Tagung: https://regensburg22.dpg-tagungen.de/
Ein Vorgeschmack auf die „Highlights der Physik“
Zwei Wochen nach der DPG-Tagung, die sich vorrangig an Forschende richtet, findet vom 19. bis 24. September in Regensburg das einwöchige Science Festival „Highlights der Physik“ statt. Neben einer unterhaltsamen Eröffnungsshow am Montag, dem 19. September in der Donau-Arena erwartet die Besucherinnen und Besucher ein buntes Programm zu Hightech-Themen mit physikalischen Experimenten, Akrobatik und Musik. Veranstaltet wird das Wissenschaftsfestival vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der DPG und der Universität Regensburg. Kostenlose Einlasskarten sind ab sofort erhältlich.
Infos unter: https://www.highlights-physik.de/
Am Mittwoch, dem 7. September 2022 um 20:00 Uhr, gibt es dann ebenfalls im Audimax einen EinsteinSlam, bei dem Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler das Publikum in zehn Minuten allgemeinverständlich und kurzweilig für ihre Forschung begeistern wollen. Das Publikum kürt per Abstimmung die beste Darbietung, die mit dem „Goldenen Albert“ Einstein ausgezeichnet wird. Der EinsteinSlam ist offen für alle Interessierten. Die Vortragssprache ist Englisch.
Mehr Informationen unter www.einstein-slam.de
Örtliche Tagungsleitung:
Dieter Weiss
Institut für experimentelle und angewandte Physik der Universität Regensburg
Tel.: 0941-943-3197 | E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sprecher der DPG-Sektion Kondensierte Materie:
Martin Wolf
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin
Tel.: 030 8413 5111 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

In der Oder lässt sich mit Satellitendaten eine massive Algenblüte nachweisen.

Map Chlorophyll Satellite Oder DE (Foto/Grafik: Medienarchiv des Forschungsverbundes Berlin e.V.)Map Chlorophyll Satellite Oder DE (Foto/Grafik: Medienarchiv des Forschungsverbundes Berlin e.V.)
Experten von Brockmann Consult (Unternehmen für Umweltdatenanalyse und -software aus Hamburg) haben in enger Abstimmung mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der AG Modellierungsverfahren in der Fernerkundung der Universität Leipzig die Roh-Satellitendaten des europäischen Copernicus Satelliten Sentinel 2 prozessiert und daraus Chlorophyll-Konzentrationen, die als Anzeiger für die Algenblüte dienen, berechnet.
Der Satellit Sentinel 2 trägt einen optischen Sensor, mit dem man die Wasserfarbe bestimmen und daraus ableiten kann, welche farbgebenden Substanzen sich im Wasser befinden. Farbgebende Pigmente wie z.B. das Chlorophyll in Algen verändern das einfallende Sonnenlicht, der Sensor im Satelliten kann diese Veränderung im Licht erfassen. So können auch ungewöhnlich hohe Konzentrationen von Algen nachgewiesen werden.
In dieser ersten Analyse wurden drei ausgewählte Zeiträume untersucht. Die Grafik zeigt drei Profile der Chlorophyll-Konzentrationen in der Oder Ende Juli, Anfang August und Mitte August. Die gelbliche Färbung zeigt dabei die besonders hohen Chlorophyllkonzentrationen an. Ende Juli ist die Konzentration des gesamten Flusslaufes auf einem mittleren Niveau, mit leichter Erhöhung im südlichen Flussabschnitt um die Stadt Opode. Anfang August erkennt man einen sprunghaften Anstieg der Chlorophyll-Konzentration auf der Höhe von Wroclaw. 10 bis 12 Tage später hat sich die Algenblüte wie eine Welle weiter flussabwärts verlagert und auf einen größeren Bereich der Oder ausgedehnt.
Die Satellitendaten haben großes Potenzial, zur weiteren Aufklärung der Oder-Katastrophe beizutragen. Die neuen Ergebnisse helfen, die anhaltende toxische Prymnesium-Algenblüte besser zu verstehen und ihren Ursprung räumlich und zeitlich einzugrenzen. Dafür werden gewässerökologische Messdaten und Wasserproben mit den Satellitendaten, die auch aus der Zeit des Beginns der Umweltkatastrophe vorliegen, kombiniert. In den nächsten Wochen sollen diese Analysen fortgesetzt werden.
 
 
Ansprechperson zur Analyse der Satellitenbilder:
Kerstin Stelzer, Head of Geoinformation Services, Brockmann Consult GmbH
Telefon: +49 (0) 40 696 389 – 307
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Neueste Untersuchungen erhärten den Verdacht, dass die Massenentwicklung einer giftigen Brackwasser-Alge in der Oder stattgefunden hat.

Prymnesium parvum (Foto: Katrin Preuß/IGB)Prymnesium parvum (Foto: Katrin Preuß/IGB)Diese könnte eine Rolle beim massiven Sterben von Fischen, Muscheln und Schnecken sowie möglicherweise weiterer Tierarten gespielt haben. Von einem natürlichen Phänomen gehen die Forschenden nach wie vor nicht aus, denn die Algenart Prymnesium parvum kommt auf den betroffenen Oder-Abschnitten unter natürlichen Bedingungen nicht massenhaft vor. Für Massenaufkommen ist sie in diesem Bereich auf Salzgehalte angewiesen, die nur durch industrielle Einleitungen entstehen können. Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hatte die giftige Brackwasser-Alge in allen Proben der letzten Tage aus der mittleren Oder nachgewiesen und mikroskopisch identifiziert, der Nachweis des zugehörigen Algengifts stand jedoch noch aus. Die IGB-Proben wurden nun vom Institut für Lebensmittelchemie und Toxikologie der Universität Wien analysiert und die Annahmen dort bestätigt.
Wir konnten eine Unterart des Algengiftes, der sogenannten ‚Prymnesine‘, zweifelsfrei und tatsächlich in signifikanten Mengen in Oderproben von verschiedenen Standorten nachweisen“, erklärt die Wissenschaftlerin Dr. Elisabeth Varga von der Universität Wien, die die Analysen dort am Massenspektrometriezentrum durchgeführt hat. „Aus vorherigen Forschungsergebnissen zu diesem Algengift wissen wir, dass das Gift stark an die Alge selbst gebunden ist. Wenn diese spezifische Algenart in sehr großen Mengen vorliegt, wie das in den Oderproben der Fall ist, muss auch von sehr hoher Giftkonzentration ausgegangen werden. Da alle Proben bereits im fortgeschrittenen Stadium der Algenblüte gezogen wurden, ist von einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem Sterben von Fischen und Weichtieren auszugehen“, erklärt Elisabeth Varga. Zur Toxizität von Prymnesinen gebe es aber grundsätzlich noch Forschungsbedarf, es sei noch nicht abschließend geklärt, welche weiteren Organismengruppen über Fische und Weichtiere hinaus betroffen sein könnten. Dies gelte auch für potenzielle Auswirkungen auf den menschlichen Organismus.
Die exakte Mengenbestimmung aus den Biomasseproben der Alge selbst und der gezogenen Wasserproben läuft derzeit, sie ist jedoch technisch und zeitlich aufwändiger. „Prymnesine sind sehr spezifische organische Verbindungen, soweit bekannt mit bis zu 107 Kohlenstoffatomen. Grundsätzlich sind diese mit modernen Massenspektrometern messbar, werden aber in der Praxis nur in wenigen Laboren in Europa analysiert, auch weil nicht danach gesucht wird“, erklärt Dr. Stephanie Spahr, Leiterin der IGB-Arbeitsgruppe Organische Schadstoffe. Nachdem weltweit noch keine analytischen Standards für diese Gifte zur Verfügung stehen, erfolgte die eindeutige Zuordnung mittels zuvor charakterisierter Stämme, die im Rahmen von internationalen Projekten an der Universität Kopenhagen (Arbeitsgruppe Per J. Hansen) kultiviert und an der Dänischen Technischen Universität (Arbeitsgruppe Thomas O. Larsen) charakterisiert wurden.
„Die Oder erlebt derzeit eine extreme Massenentwicklung planktischer Algen. Prymnesium parvum ist in allen Proben sehr dominant, in der Oder stellt die Alge mindestens die Hälfte der Gesamtalgenbiomasse, selbst nach Verdünnung durch den Zulauf der Warthe sind es derzeit immer noch 36 Prozent. So eine Massenentwicklung wurde nach meinem Wissen noch nie in unseren Gewässern beobachtet. Vermutlich wurde sie ermöglicht durch Salzeinleitungen, reichlich Nährstoffe, hohe Wassertemperaturen und lange Verweilzeiten in Staustufen und im ausgebauten Fluss“, unterstreicht IGB-Wissenschaftler Dr. Jan Köhler, Leiter der Arbeitsgruppe Photosynthese und Wachstum von Algen und Makrophyten.
„Jetzt fehlt noch die genetische Charakterisierung des Algenstammes. Es sind über 50 Stämme von Prymnesium parvum beschrieben, die sich in ihren Umweltansprüchen und der Toxinproduktion stark unterscheiden. Die Toxine werden derzeit in drei Gruppen zusammengefasst, wobei jede Gruppe aus mehr als 10 unterschiedlichen Toxinen besteht, was eine wesentliche Herausforderung bei der Bestimmung darstellt“, erläutert Jan Köhler.
„Wir treten jetzt auch sofort mit den zuständigen Behörden in Kontakt, damit die Forschungsergebnisse in neue Messkampagnen und -programme integriert werden können“, erklärt IGB-Wissenschaftler Dr. Tobias Goldhammer, Leiter der Arbeitsgruppe Nährstoffkreisläufe und chemische Analytik. So könne die weitere Entwicklung an der Oder besser verfolgt werden. „Die von uns in den Proben gemessenen, erhöhten Salzgehalte treten öfter in der Oder auf, sie werden befördert durch industrielle Belastungen im Oberlauf. Insofern könnte es, wenn die Salzkonzentrationen nicht sinken und wir weiterhin zu heiße und trockene Sommer erleben, zukünftig auch wieder zu solchen giftigen Massenentwicklungen kommen“, unterstreicht Tobias Goldhammer.

IGB-Forschende verfolgen Spur potenziell giftiger Algen

Fischsterben in der Oder (Foto: Luc De Meester/IGB)Fischsterben in der Oder (Foto: Luc De Meester/IGB)
Die Umweltkatastrophe an der Oder sorgt auch bei den Forscherinnen und Forschern des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) für großes Entsetzen. Das IGB forscht und arbeitet schon seit Jahrzehnten an der Oder, insbesondere zur Flussökologie und den Fischartengemeinschaften. Zudem koordiniert das Institut das Wiederansiedlungsprogramm des Baltischen Störs in der Oder. Deshalb ist das Institut auch mit eigenen Untersuchungen aktiv geworden. Aktuell verfolgen die Forschenden die Spur eines starken Gifts, das von der Algenart Prymnesium parvum gebildet werden kann. Das IGB konnte diese Alge massenhaft in Gewässerproben aus der Oder nachweisen. Wichtig: Auch wenn sich dieser Verdacht erhärtet, handelt es sich um kein natürliches Phänomen, sondern definitiv um ein menschengemachtes Problem.
„Die Algenart kommt eigentlich ausschließlich im Brackwasser vor und benötigt erhöhte Salzgehalte, die es auf der betroffenen Oderstrecke natürlicherweise überhaupt nicht gibt. Allerdings konnten am offiziellen Messpegel des Landesamts für Umwelt in Frankfurt an der Oder seit rund zwei Wochen massiv erhöhte, unnatürliche Salzfrachten gemessen werden, die ihren Ursprung stromaufwärts haben müssen. Das Massenwachstum der Algen bewirkte auch deutlich erhöhte Messwerte bei Sauerstoff, pH und Chlorophyll. Im oberen Teil der Oder und ihren Nebenflüssen befinden sich viele Staustufen, wo es gerade unter den aktuellen Niedrigwasserbedingungen kaum Wasseraustausch gibt. Sollte in diesen Stauhaltungen aufgrund von industriellen Einleitungen stark salzhaltiges, warmes und nährstoffreiches Wasser längere Verweilzeiten gehabt haben, käme das einem Bioreaktor für die Zucht von Brackwasseralgen gleich“, erläutert IGB-Wissenschaftler Dr. Jan Köhler, der zu Algen forscht.
Die IGB-Forschenden hatten Oder-Wasserproben unter anderem auf Algenvorkommen analysiert, weil bestimmte Algengifte als problematisch bekannt sind. Die darin häufigste Art wurde mikroskopisch vorläufig als Prymnesium parvum identifiziert, die für die Bildung und Abgabe starker Toxine bekannt ist. Genetische Analysen stehen jedoch noch aus. In den Proben wurden über 100.000 Prymnesium-Zellen pro Milliliter gefunden, wobei diese Konzentration durch den Zufluss der Warthe bereits verdünnt war. Die Auszählung weiterer Proben läuft derzeit. Die Wirkung der Prymnesium-Toxine ist insbesondere für Kiemenatmer wie Fische, für Weichtiere wie Muscheln und auch für Amphibien besonders verheerend, weil z.B. die Schleimhäute und feinen Blutgefäße angegriffen und zersetzt werden.
„Wir möchten unterstreichen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt nur die Massenentwicklung einer potenziell giftigen Alge beweisen können, die Art und Konzentration eventueller Toxine aber erst in einigen Tagen feststehen wird. Unsere bisherigen Beobachtungen an der Oder und auch der Zustand der Fische und Muscheln passen aber zu unserer Vermutung“, erklärt Jan Köhler.
„Uns erreichen aktuell täglich sehr viele Anfragen aus Medien, Behörden und Öffentlichkeit. Auch dem IGB ist an einer schnellen Aufklärung gelegen, weshalb wir unsere Forschungsexpertise selbstverständlich sehr gerne einbringen. Wichtig ist jedoch, zu verstehen, dass diese analytischen Arbeiten zeitaufwändig sind und wir als Forschungsinstitut faktenbasiert arbeiten. Aufgrund der großen öffentlichen Nachfrage veröffentlichen wir heute trotzdem einen ersten Zwischenstand“, erklärt Dr. Thomas Mehner, IGB-Vizedirektor.
Auch, wenn es sich bisher nur um einen Zwischenstand bei der Ursachenforschung handelt, verweisen die IGB-Forschenden auf grundsätzliche menschengemachte Probleme an der Oder, die das Risiko für Umweltkatastrophen erhöhen. „Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass mehrere schädliche Faktoren zusammengekommen sind“, erklärt Dr. Christian Wolter, IGB-Fischökologe und Oder-Experte. „Der Klimawandel ist menschengemacht, wir werden Dürrephasen mit viel zu niedrigen Pegeln, geringen Sauerstoffwerten und viel zu hohen Wassertemperaturen immer häufiger erleben. Bei Niedrigwasser entsteht dann eine Aufkonzentrierung, denn schädliche Substanzen werden in viel geringerem Wasservolumen transportiert. Dieser Extremzustand stresst die Fischgemeinschaften sehr. In diesen Phasen geht es bereits für viele Tiere ums Überleben — kommen zur bestehenden Belastung dann zum Beispiel weitere Gefahren wie toxische Algenblüten oder chemische Verunreinigungen hinzu, kann das schnell ganze Ökosysteme in Gewässern vernichten“, erklärt Dr. Tobias Goldhammer, der am IGB zu Stoffkreisläufen forscht.
Ein weiteres Problem für Fließgewässerökosysteme stellen laut den IGB-Forschenden Ausbaumaßnahmen für die Binnenschifffahrt dar, die den ökologischen Zustand der Gewässer verschlechtern. Das IGB hatte bereits Ende 2020 in einem IGB Policy Brief vor den ökologischen Risiken eines Oder-Ausbaus gewarnt. Polen hatte trotz aller Proteste auch von deutschen Behörden zwischenzeitlich unter den Dürrebedingungen mit dem Ausbau begonnen. „Diese Arbeiten sind für sich schon ein gewaltiger Eingriff in das Ökosystem der Oder. Die aktuell laufenden Baggerarbeiten wirbeln Sedimente, Nährstoffe und häufig präsente Altlasten wie zum Beispiel Quecksilber auf, weshalb diese Arbeiten aus Forschungssicht schon allein aufgrund der aktuellen Katastrophensituation sofort gestoppt werden sollten“, unterstreicht Christian Wolter.
20.000 Tiere des seltenen Baltischen Störs überlebten die Katastrophe nicht
„Die Umweltkatastrophe an der Oder ist ein schwerer Schlag für das Wiederansiedlungsprogamm des Baltischen Störs. Die Aufzuchtanlagen für die Jungtiere werden durch Oderwasser gespeist, damit sich die Tiere von Beginn an das Wasser ihrer späteren Heimat gewöhnen. Nun sind rund 20.000 junge Störe in den Anlagen ums Leben gekommen. Außerdem wurde uns von Totfunden deutlich größerer Störe in der Oder berichtet — Tiere, die bereits 90 Zentimeter groß und damit wichtig beim Aufbau eines sich selbsterhaltenden Bestandes waren“, erklärt IGB-Wissenschaftler Dr. Jörn Geßner, der seit 1996 die Wiederansiedlung des Störs in der Oder betreut. „Viele Menschen haben sich über die Jahre sehr stark für den Stör engagiert und die ersten Wiederfänge erwachsener Tiere berechtigen zur Hoffnung, dass das Wiederansiedlungsprogramm erfolgreich sein kann. Jetzt hängt es von der Wiederherstellung des Nahrungsnetzes im Ökosystem ab, wie lange es braucht, um an diese Arbeiten anknüpfen zu können“, erklärt Jörn Geßner. Gerade erst hatte die Weltnaturschutzunion IUCN eine aktualisierte Rote Liste veröffentlicht — Störe sind demnach die am stärksten vom Aussterben bedrohte Tiergruppe der Welt.
 
Die Widerstandskraft unserer Flüsse stärken
Einig sind sich die IGB-Forscher, wie Flusssysteme widerstandsfähiger gegen Belastungen gemacht werden können. „Renaturierung ist die beste Krisenprävention. Wir brauchen wieder mehr Durchgängigkeit der Flussläufe und natürlichen Wasserrückhalt in der angrenzenden Aue, damit über das Jahr mehr Wasser für Landschaft und Gewässer zur Verfügung steht. Das Wasser darf nicht mehr einfach durch traditionelle Entwässerungsgräben und Drainagen abgeführt werden und so für Mensch und Natur verloren gehen“, erklärt Christian Wolter. Ebenso müssten Nebengewässer wie zum Beispiel Altarme wieder an den Hauptlauf angeschlossen werden, damit die Tiere bessere Rückzugsmöglichkeiten bei Extrem- und Verschmutzungsereignissen fänden. „Im Zuge des Klimawandels nehmen Extremwetterlagen zu, zeitgleich steigt der menschliche Nutzungsdruck immer weiter. Wenn die aquatischen Ökosysteme dem standhalten sollen, dann müssen sie dafür widerstandsfähig genug sein — dies lässt sich nur über deutlich verbesserte Vielfalt der Gewässerstruktur und der Artengemeinschaften erreichen, aber nicht über rein technische Lösungen“, unterstreicht Christian Wolter. So würde auch die Selbstreinigungskraft der Gewässer deutlich gestärkt. Wichtig sei es, dafür auch ein integratives, grenzüberschreitendes und effizientes Gewässermanagement zu etablieren. Selbstverständlich ließe sich dadurch nicht jede Umweltstraftat und jeder Unfall kompensieren, aber zumindest Präventionsarbeit leisten. Die Forschenden hatten bereits im September 2021 in einem IGB Policy Brief zur Aquatischen Biodiversität der Politik und den Behörden empfohlen, diese Resilienzaspekte stärker zu berücksichtigen. Denn neben ihrem großen Eigenwert sichern naturnahe und artenreiche Binnengewässer bedeutsame Lebensgrundlagen für den Menschen. Sie versorgen uns etwa mit ausreichend und sauberem Trinkwasser, bieten natürlichen Hochwasserschutz, halten Schadstoffe zurück und dienen als wichtige Erholungsräume.
„Aus der jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Politik, Behörden und Verbänden kennen wir die häufigen Diskussionen über jeweilige Zuständigkeiten auf verschiedenen Ebenen. Dabei gehen viel Energie, Zeit und Ressourcen verloren. Und wenn es zum Ernstfall kommt, wird das natürlich schnell zu einem großen Problem. Insbesondere bei internationalen Gewässern wie an der Oder muss sich die Abstimmung und Zusammenarbeit deutlich verbessern“, fasst Jörn Geßner zusammen.
„Wenn sich diese Katastrophe als Ergebnis eines Umweltdelikt herausstellt, sollte dies natürlich absolut konsequent verfolgt und bestraft werden. Wir hoffen weiter auf konsequente Beweissicherung, Aufklärung und Einleitung aller notwendigen Maßnahmen, um das einzigartige Ökosystem der Oder zu retten. Dazu gehört sicher auch ein Aktionsplan, wie dem Fluss nach dieser Umweltkatastrophe ökologisch ganz konkret geholfen werden kann. Das IGB ist selbstverständlich bereit, dafür seine gewässerökologische Forschungsexpertise einzubringen“, bekräftigt abschließend Thomas Mehner.
 
Über das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB):
„Forschen für die Zukunft unserer Gewässer“ ist der Leitspruch des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Das IGB ist das bundesweit größte und eines der international führenden Forschungszentren für Binnengewässer. Es verbindet Grundlagen- und Vorsorgeforschung, bildet den wissenschaftlichen Nachwuchs aus und berät Politik und Gesellschaft in Fragen des nachhaltigen Gewässermanagements. Forschungsschwerpunkte sind u. a. die Langzeitentwicklung von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten und die Auswirkungen des Klimawandels, die Renaturierung von Ökosystemen, der Erhalt der aquatischen Biodiversität sowie Technologien für eine nachhaltige Aquakultur. Die Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit den Universitäten und Forschungsinstitutionen der Region Berlin-Brandenburg und weltweit. Das IGB gehört zum Forschungsverbund Berlin e. V., einem Zusammenschluss von sieben natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Instituten in Berlin. Die vielfach ausgezeichneten Einrichtungen sind Mitglieder der Leibniz-Gemeinschaft. https://www.igb-berlin.de
 
 
Nadja Neumann
Presse- und Medienarbeit/ Media Relations
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)/Leibniz Institute of Freshwater Ecology and Inland Fisheries (IGB)
Fon: +49 (0)1752230224
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• Bußgeldbescheide nicht ignorieren
• Vollstreckung ausländischer Bußen im Inland möglich
• Nach dem Brexit keine Gegenseitigkeit mehr

AvD 2DLogo (Grafik: AvD)AvD 2DLogo (Grafik: AvD)In der Reisesaison nutzten viele Urlauber das eigene Auto oder ein Wohnmobil, um zum Erholungsort zu fahren. Die Vorteile des motorisierten individuellen Reisens liegen gerade in diesem Sommer auf der Hand. Man entgeht so den Unwägbarkeiten, die sich teilweise pandemiebedingt an Flughäfen und mit der Bahn eingestellt haben.
Liegt das Ziel im Ausland, sollte Kraftfahrern immer bewusst sein, dass sich die Verkehrsvorschriften europäischer Länder im Detail von denen in Deutschland unterscheiden. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) informiert über länderspezifische Regelungen auf seinem Internet-Portal www.avd.de.
Schon aus Gründen der Verkehrssicherheit gilt es, Bußen und Strafen wegen Verkehrsübertretungen zu vermeiden. Zudem fallen Bußgelder in den Nachbarländern oft deutlich höher aus als zu Hause. Findet sich dennoch nach Rückkehr von der Reise unliebsame Post im Briefkasten, gibt der AvD Tipps, was dann zu tun ist.

33 Landmaschinenmechaniker absolvieren praktische Meisterprüfung in Landshut

Kursleiter Franz Kollmeier (1. v. li.) freute sich mit den Kursteilnehmern über ihre bestandene Meisterprüfung. Die Zukunftsperspektiven im Landmaschinenmechaniker-Handwerk sind vielversprechend. (Foto: HWK)Kursleiter Franz Kollmeier (1. v. li.) freute sich mit den Kursteilnehmern über ihre bestandene Meisterprüfung. Die Zukunftsperspektiven im Landmaschinenmechaniker-Handwerk sind vielversprechend. (Foto: HWK)
Sie sind die Spezialisten für große Maschinen: 33 Landmaschinenmechaniker absolvierten nach monatelanger Vorbereitung ihre praktische Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Landshut. In insgesamt 720 Unterrichtsstunden bereiteten sich die Teilnehmer seit Februar dieses Jahres in Vollzeit auf ihre Prüfungen vor. Neben theoretischen Themenfeldern wie Maschinen- und Instandsetzungstechnik, Auftragsabwicklung und Betriebsorganisation perfektionierten die Prüflinge auch ihr praktisches Können.
Die drei Kursbesten des Meisterkurses der Landmaschinenmechaniker (v. re. n. li.): Meier Michael aus Gaimersheim im Landkreis Eichstätt, Haimerl Christoph aus Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau und Höhenberger Josef aus Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau.   (Foto: HWK)Die drei Kursbesten des Meisterkurses der Landmaschinenmechaniker (v. re. n. li.): Meier Michael aus Gaimersheim im Landkreis Eichstätt, Haimerl Christoph aus Eichendorf im Landkreis Dingolfing-Landau und Höhenberger Josef aus Mengkofen im Landkreis Dingolfing-Landau. (Foto: HWK)
Abwechslungsreicher Traumberuf mit Zukunft
Land- und Baumaschinenmechatroniker sind für die Reparatur und Wartung von Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen zuständig, die in der Forst- und Landwirtschaft, auf Baustellen und im Garten eingesetzt werden. Dementsprechend anspruchsvoll fiel auch die diesjährige Prüfungsaufgabe aus: Die Kursteilnehmer sollten eine Vorrichtung für eine hydraulisch oder pneumatisch betriebene Landmaschine, Baumaschine oder für ein Motorgerät planen und anfertigen. Umso mehr freute es Fachbereichsleiter Franz Kollmeier, dass alle Prüflinge erfolgreich waren. Mit ihrem Meistertitel sehen sich die jungen Meister für die Zukunft optimal gerüstet. Fachbereichsleiter Franz Kollmeier bestätigt die Komplexität des Berufs und bescheinigt den Meisterkursabsolventen beste Zukunftsaussichten: "Landmaschinenmechanikermeister sind auch in Krisenzeiten stark gefragt und haben auf dem Arbeitsmarkt die besten Chancen."
Teilnehmer des Meisterkurses 2022
 - Aß Josef, 83128 Halfing
 - Bachmeier Robert, 85088 Vohburg a. d. Donau
 - Bachmeier Michael, 93458 Eschlkam
 - Böttner Stefan, 85410 Haag a. d. Amper
 - Brumer Michael, 85395 Attenkirchen
 - Bucher Michael, 84095 Furth
 - Demlehner Benedikt, 94167 Tettenweis
 - Felsl Christoph, 85368 Moosburg a. d. Isar
 - Gebendorfer Tobias, 84091 Attenhofen
 - Grünwald David, 83626 Valley
 - Haimerl Christoph, 94428 Eichendorf
 - Herlinglehner Sebastian, 94550 Künzing
 - Höhenberger Josef, 84152 Mengkofen
 - Huber Josef, 83569 Vogtareuth
 - Kilger Michael, 94469 Deggendorf
 - Kirchberg Sebastian, 94522 Wallersdorf
 - Lauenburg Tony, 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
 - Lerch Erdmann, 83135 Schechen
 - Meier Michael, 85080 Gaimersheim
 - Pernpeintner Michael, 84085 Langquaid
 - Pfennigmann Bernhard Georg, 84503 Altötting
 - Reiter Daniel, 84552 Geratskirchen
 - Schieber Johannes, 84378 Dietersburg
 - Schiller Andreas, 94469 Deggendorf
 - Schmid Fabian, 94116 Hutthurm
 - Schneck Karl-Emanual, 94513 Schönberg
 - Schubert Rudolf, 84174 Eching
 - Schuster Sebastian, 94366 Perasdorf
 - Schweiger Dominik, 93167 Falkenstein
 - Sigl Maximilian, 85049 Ingolstadt
 - Stocker Simon, 93326 Abensberg
 - Strobl Sebastian, 94099 Ruhstorf a. d. Rott
 - Weidinger Franz, 83137 Schonstett
 
 
Marie-Luise Schmalzl
M.A.
Referentin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Online-Redaktion
Ditthornstraße 10 ∙ D-93055 Regensburg
Tel. +49 941 7965-108 ∙ Fax +49 941 7965-281108
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Lehrer Stefan Rittger rettet Schulkinder auf der B 20

Stefan Rittger wurde für seinen beispielhaften Einsatz vom AvD zum "Held der Straße" im Juli geehrt (Foto: AvD)Stefan Rittger wurde für seinen beispielhaften Einsatz vom AvD zum "Held der Straße" im Juli geehrt (Foto: AvD)Am 30. Mai war Lehrer Stefan Rittger (56) mit zwei weiteren Kollegen und 41 Schülern auf dem Weg ins Schullandheim. Unterwegs kollabierte der Busfahrer und das Fahrzeug geriet auf die Gegenfahrbahn. Durch schnelles und beherztes Eingreifen konnte Stefan Rittger eine Katastrophe verhindern. Dafür verleiht ihm der Automobilclub von Deutschland (AvD) die Auszeichnung „Held der Straße des Monats Juli 2022“.
Es ist schon fast Routine, wie in den Jahren davor: Stefan Rittger, Lehrer an der Hans-Scholl-Grundschule in Burglengenfeld geht gemeinsam mit drei Kollegen und 41 Schülerinnen und Schülern der Klassen 4 a und 4 d im Bus auf Klassenfahrt. Ihr Ziel ist das Schullandheim in Kollnburg in der Nähe von Viechtach im Bayerischen Wald. Die Stimmung ist prächtig, die Vorfreude groß, es wird gelacht und gefeixt – Klassenfahrt eben.
Nach rund 45 Minuten liegt etwa die halbe Strecke hinter der Reisegruppe, die jetzt auf der B 20 bei Cham unterwegs ist. Rittger sitzt hinter dem 69-jährigen Busfahrer, als dieser plötzlich klagt: „Mir geht es irgendwie nicht gut, ich fahr bei der nächsten Gelegenheit mal rechts ran.“ Kurze Zeit später bemerkt Rittger, dass der Busfahrer regungslos nach vorne klappt, der Bus steuert fahrerlos nach links auf die Gegenfahrbahn.

21 Teilnehmer bei der Weiterbildung bei der Handwerkskammer

Logo das Handwerk (Grafik: Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz)
Die Karrierechancen im ostbayerischen Handwerk sind so vielversprechend wie lange nicht. Entsprechend optimistisch war die Stimmung vergangenen Freitag bei der Abschlussfeier der Geprüften Kaufmännischen Fachwirte und Betriebswirte nach der Handwerksordnung (HwO) im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Deggendorf. Die insgesamt 21 Absolventen können künftig Führungsaufgaben im Handwerk übernehmen.

Namhafte bayerische Sprach- und Musikkünstler treten auf

BarbariBavarii (Foto: Ditmar Beck)BarbariBavarii (Foto: Ditmar Beck)
Am 06. August, um 16:00 Uhr, öffnen sich dieses Jahr nach der Corona-Zwangspause wieder die Tore zum Sportplatz Neutraubling, Am Sportpark 1, der sich an diesem Tag in ein Festivalgelände verwandelt. Dem Veranstalter des großen Comedy-Open-Air-Festivals, dem Förderverein des Fußballclubs Wacker Neutraubling, ist es gelungen, namhafte Künstler zu engagieren. Selbst der Wettergott hat zugesagt, mitzuspielen – und mitspielen werden vier absolute Geheimtipps der bayerischen Comedy-Szene. Natürlich ist für Essen und Trinken ausgiebig gesorgt, sodass der Abend garantiert alle Sinne bedient.
Und wer strapaziert nun die Lachmuskeln?
Cengiz Ötztunc  (Foto: Mattias Selhuber)Cengiz Ötztunc (Foto: Mattias Selhuber)Andrea Limmer  (Foto: Gerald Huber)Andrea Limmer (Foto: Gerald Huber)
Stefan Kröll    (Foto: Hanna Hell)Stefan Kröll (Foto: Hanna Hell)Die Show eröffnet um 18:00 Uhr Cengiz Öztunc aus Bad Reichenhall, ein urbayerisches Unikum mit türkischen Wurzeln. Danach wird Andrea Limmer aus Landshut, die Suzie Quatro der Comedy, auch klein, aber umso frecher, vielen auch bekannt auch aus „Schleich TV“ im BR, das Publikum begeistern.
Nach der Pause geht es weiter mit Stefan Kröll aus dem Oberland, dem Grandseigneur der hintersinnigen Comedy, und last but not least bildet die Musikgruppe „Barbari Bavarii“ aus der nördlichen Oberpfalz den krönenden Abschluss mit ihrem einzigartigen Repertoire.
Alle vier Interpreten werden je rund 45 Minuten spielen, sodass man für drei volle Stunden den Alltag einmal vergessen kann und dafür intensiv das Zwerchfell trainiert wird, denn es wird dabei kein Auge trocken bleiben – aber Lachtränen sind ja bekanntlich die schönsten Tränen.
Karten gibt es für nur 15 € an allen bekannten VVK-Stellen und auf www.okticket.de und natürlich für dann 18 € auch an der Abendkasse.

Kompetente Beratung in Finanzierungsfragen

Logo das Handwerk (Grafik: Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz)
Am Dienstag, 9. August 2022, findet bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg ein Finanzierungssprechtag statt. Berater der LfA Förderbank Bayern informieren interessierte Gründer und Unternehmer in Einzelberatungen individuell über das LfA-Angebot an Finanzierungshilfen und geben wichtige Tipps in Finanzierungsfragen.
Die LfA steht mittelständischen Betrieben bei Existenzgründung, Wachstum und Innovationsvorhaben sowie bei der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen und Konsolidierungen mit verschiedenen Finanzierungshilfen zur Seite. Der Service richtet sich sowohl an Existenzgründer, die noch an ihrem Businessplan feilen, als auch an etablierte Unternehmen mit Expansionsplänen oder Finanzierungsproblemen. Aufgezeigt wird, welche Finanzierungshilfen die LfA Förderbank Bayern anbietet, welche Vorhaben sie unterstützt, wie die Mittel beantragt werden können, aber auch welche Möglichkeiten und Vorteile sich dadurch ganz konkret für das einzelne Unternehmen ergeben.
Die Beratung findet bei der Handwerkskammer in Regensburg, Ditthornstraße 10, 93055 Regensburg, statt. Aus organisatorischen Gründen ist eine Anmeldung unter Telefon 0941 7965-238 erforderlich.
Ansprechpartner:
Kristina Weber
Tel. 0941 7965-238
Fax 0941 7965-281238
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Maria Kerscher
Sachbearbeiterin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
Öffentlichkeitsarbeit, Presse
Ditthornstraße 10 ∙ D-93055 Regensburg
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Handwerkskammer verleiht Goldene Meisterbriefe

Die Handwerkskammer ehrte in der Stadthalle ihre „Goldenen“ Handwerksmeister. Es gratulierten Vizepräsident Christian Läpple (1. Reihe, 1. v. re.), Geschäftsführer Alexander Stahl (1. Reihe, 3. v. re.) und Chams Bürgermeister Martin Stoiber (2. Reihe, 1. v. re.). (Foto: Foto-SE)Die Handwerkskammer ehrte in der Stadthalle ihre „Goldenen“ Handwerksmeister. Es gratulierten Vizepräsident Christian Läpple (1. Reihe, 1. v. re.), Geschäftsführer Alexander Stahl (1. Reihe, 3. v. re.) und Chams Bürgermeister Martin Stoiber (2. Reihe, 1. v. re.). (Foto: Foto-SE)
Für jahrzehntelange Verdienste im Handwerk ehrte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz am vergangenen Mittwoch in der Stadthalle in Cham 33 Handwerksmeister verschiedener Gewerke mit dem Goldenen Meisterbrief und dem goldenen Abzeichen „M“. Diese Ehrung erhalten Handwerker, die vor mindestens 35 Jahren die Meisterprüfung oder eine vergleichbare Prüfung in Ostbayern abgelegt haben und seither selbstständig oder angestellt in dieser Funktion tätig sind.
 
35 Jahre Meisterleistungen im Handwerk
Der Vizepräsident der Handwerkskammer Christian Läpple dankte den Geehrten für ihre berufliche Lebensleistung im Handwerk. Sie seien der Motor für den Wirtschaftszweig Handwerk und stellten sich ihrer sozialen Verantwortung als Vorbilder innerhalb ihres Berufsstandes, Arbeitgeber und Ausbilder. Mit ihren charakteristischen Stärken wie Eigeninitiative, Selbstverantwortung und Innovationsbereitschaft, aber auch Traditionsbewusstsein trügen sie wesentlich zum Wohlstand unserer Region bei. Der Goldene Meisterbrief bezeuge, dass sie ihre Handwerkskunst beherrschen und ihr Handwerk nicht nur Beruf, sondern Berufung sei. Neben der hohen Ausbildungs- und Arbeitsleistung der Meister betonte Läpple deren großen ehrenamtlichen Einsatz, der in keinem anderen Wirtschaftszweig so hochgehalten werde wie im Handwerk.
 
Vorbilder für Junghandwerker
Geschäftsführer Alexander Stahl betonte in seinen Abschlussworten den Wert der Goldenen Meister als Botschafter für das Handwerk. Jenseits von Imagekampagnen und Marketingstrategien seien sie es, die tagtäglich durch Ihre Erfahrung und Kompetenz das Ansehen des Handwerks stärkten und dessen Karrieremöglichkeiten sichtbar machten.
Reiner Dannhorn (Mitte) aus Ihrlerstein erhielt von Kammervizepräsident Christian Läpple (li.) und Geschäftsführer Alexander Stahl (re.) seinen Goldenen Meisterbrief. (Foto: Foto-SE)Reiner Dannhorn (Mitte) aus Ihrlerstein erhielt von Kammervizepräsident Christian Läpple (li.) und Geschäftsführer Alexander Stahl (re.) seinen Goldenen Meisterbrief. (Foto: Foto-SE)
Den Goldenen Meisterbrief mit Goldenen Abzeichen „M“ erhalten:
Brigitta Adlhoch, Friseurmeisterin, Zell/Schillertswiesen Lkr. CHA
Dipl.-Ing. (FH) Franz Alt, Pemfling Lkr. CHA
Adolf Bindl, Zimmerermeister, Trosendorf Lkr. CHA
Gerhard Böhm, Schreinermeister, Rhanwalting Lkr. CHA
Alois Breu, Metzgermeister, Pitzling Lkr. CHA
Ludwig Brey, Schreinermeister, Miltach Lkr. CHA
Reiner Dannhorn, Orthopädiemechaniker- und Bandagistenmeister, Bachelor Professional, Ihrlerstein Lkr. KEH
Thomas Daschner, Kraftfahrzeugmechanikermeister, Roding Lkr. CHA
Josef Geiger, Kraftfahrzeugmechanikermeister, Neukirchen b. Hl. Blut Lkr. CHA
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Gruber, Rötz/Bernried Lkr. CHA
Thomas Hastreiter, Metzgermeister, Furth im Wald Lkr. CHA
Cornelia Hausladen, Friseurmeisterin, Cham Lkr. CHA
Dipl.-Ing. (FH) Max Heimerl, Schönthal Lkr. CHA
Anton Heindl, Maler- und Lackierermeister, Roding Lkr. CHA
Christian Herold, Maler- und Lackierermeister, Furth im Wald Lkr. CHA
Dipl.-Ing. (FH) Norbert Hoffmann, Chamerau Lkr. CHA
Alfons Jäger, Metzgermeister, Michelsneukirchen Lkr. CHA
Günther Meisinger, Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister, Walderbach Lkr. CHA
Dipl.-Ing. (FH) Georg Meyer, Schönthal Lkr. CHA
Raimund Platzer, Schreinermeister, Rötz Lkr. CHA
Michael Plöser, Kraftfahrzeugmechanikermeister, Reichenbach Lkr. CHA
Thomas Riedl, Maler- und Lackierermeister, Roding Lkr. CHA
Alois Roith, Gas- und Wasserinstallateurmeister, Neunburg v.W. Lkr. SAD
Erwin Rötzer, Elektroinstallateurmeister, Diepoltsried Lkr. CHA
Alfred Schetschorke, Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister, Traitsching Lkr. CHA
Johann Schröpfer, Kraftfahrzeugmechanikermeister, Schönthal Lkr. CHA
Josef Späth, Metzgermeister, Neukirchen b. Hl. Blut Lkr. CHA
Karl Spitzer, Karosserie- und Fahrzeugbauermeister, Reichenbach Lkr. CHA
Irmgard Stelzl, Friseurmeisterin, Traitsching Lkr. CHA
Dipl.-Ing. (FH) Engelbert Weber, Wald Lkr. CHA
Max Wegscheider, Elektroinstallateurmeister und Gas- und Wasserinstallateurmeister, Arnschwang erhält zwei Goldene Meisterbriefe Lkr. CHA
Reinhold Ziesler, Metzgermeister, Ränkam Lkr. CHA
Johann Zwicknagl, Zimmerermeister, Döfering Lkr. CHA
 
Ebenso erhalten den Goldenen Meisterbrief incl. Goldenes Abzeichen „M“ per Post:
Klaus Achatz, Metzgermeister, Arrach Lkr. CHA
Karl Altmann, Metzgermeister, Eschlkam Lkr. CHA
Franz Brandl, Elektroinstallateurmeister, Waffenbrunn Lkr. CHA
Jürgen Bühler, Gebäudereinigermeister, Cham Lkr. CHA
Erich Frisch, Gas- und Wasserinstallateurmeister, Lam Lkr. CHA
Heinrich Preisser, Schreinermeister, Waldmünchen Lkr. CHA
Theodor Ries, Metzgermeister, Stamsried Lkr. CHA
Alfons Schlecht, Maurermeister, Arnschwang Lkr. CHA
Klaus Stich, Elektroinstallateurmeister, Furth im Wald Lkr. CHA
Stephan Wutz, Zimmerermeister, Waldmünchen Lkr. CHA
 
 
Oxana Bytschenko
Diplom-Journalistin
Referentin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ernennt neue Mitglieder

Präsident der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz: Dr. Georg Haber (Foto: HWK)Präsident der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz: Dr. Georg Haber (Foto: HWK)Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck hat den Mittelstandsbeirat neu berufen und Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, erneut zum Mitglied ernannt. Damit gehört Haber zum zweiten Mal in Folge dem Gremium an, das seit 1956 die jeweiligen Bundeswirtschaftsminister zu sämtlichen mittelstandsrelevanten Fragen der Wirtschaftspolitik berät.

In dem Schreiben aus Berlin heißt es, dass bereits Habecks Amtsvorgänger in der vergangenen Legislaturperiode von Habers unternehmerischer Erfahrung und seinem Engagement für eine moderne Mittelstandspolitik profitiert habe. Auch der neue Bundeswirtschaftsminister sei sehr interessiert an dem Blick des ostbayerischen Handwerkskammerpräsidenten „auf die künftigen Herausforderungen der mittelständischen Wirtschaft insbesondere hinsichtlich der doppelten Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft“.

Die jeweilig vom Bundeswirtschaftsminister ernannten Mitglieder des Mittelstandsbeirates repräsentieren die Breite und Diversität des modernen Mittelstandes und haben eine beratende Funktion inne. Die Unternehmer kommen aus dem klassischen industriellen Mittelstand, aus Handwerk und Dienstleistungen, aus der IT, dem Energiebereich, der Medizintechnik und der Kreativwirtschaft.

 

 

Elisabeth Dembianny
Master of Science
Referentin
Handwerkskammer
Niederbayern-Oberpfalz
Presse, Öffentlichkeitsarbeit, Online-Redaktion
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20 Maler und Lackierer absolvierten die praktische Meisterprüfung

Die Kursteilnehmer zeigten kreative Lösungen bei der Umsetzung des Modeboutique-Auftrags.    (Foto: HWK/Bytschenko)Die Kursteilnehmer zeigten kreative Lösungen bei der Umsetzung des Modeboutique-Auftrags. (Foto: HWK/Bytschenko)
Die zurzeit ausgestellten Werkstücke im Bildungszentrum der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz in Regensburg können sich sehen lassen. Dort begann die zweitägige Ausstellung der Meisterkursabsolventen im Maler- und Lackiererhandwerk. Insgesamt 20 Prüflinge zeigen im Rahmen ihrer praktischen Meisterprüfung ihr gestalterisches und handwerkliches Können und wurden richtig gefordert: Sie mussten einen simulierten Kundenauftrag planen, kalkulieren und mittels Werkproben ausführen. Der vermeintliche Kunde: Eine exklusive Modeboutique, die ein Konzept für den Verkaufsraum in Auftrag gab.

Konjunkturbericht der Handwerkskammer zum 2. Quartal 2022

Aktuell sieht nur das Gesundheitsgewerbe eher optimistisch in die Zukunft, nahezu alle anderen Handwerksgruppen gehen angesichts der aktuellen Krisen eher von einer Verschlechterung als von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage aus.  (Foto: Falk Heller)Aktuell sieht nur das Gesundheitsgewerbe eher optimistisch in die Zukunft, nahezu alle anderen Handwerksgruppen gehen angesichts der aktuellen Krisen eher von einer Verschlechterung als von einer Verbesserung ihrer Geschäftslage aus. (Foto: Falk Heller)
Das Geschäftsklima im ostbayerischen Handwerk ist im dritten Quartal in Folge mit einem Wert von elf nahezu unverändert geblieben. 86 Prozent der befragten Handwerksbetriebe bewerten ihre Lage als gut oder befriedigend. Hauptgrund ist das vorhandene, stabile Auftragspolster. Gleichzeitig rechnet jeder fünfte Betrieb mit einer Verschlechterung in den kommenden drei Monaten, so der Konjunkturbericht der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz für das zweite Quartal 2022.

Beim Empfang der niederbayerischen Wirtschaft ging es um besorgniserregende Entwicklungen für die heimischen Betriebe

Zu Besuch in der „Powerregion“ Niederbayern: HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (v. li.), HWK-Präsident Dr. Georg Haber, bayerischer Ministerpräsident Markus Söder, IHK-Präsident Thomas Leebmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner und Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper. (Foto: Fotoatelier Kaps)Zu Besuch in der „Powerregion“ Niederbayern: HWK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Kilger (v. li.), HWK-Präsident Dr. Georg Haber, bayerischer Ministerpräsident Markus Söder, IHK-Präsident Thomas Leebmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Alexander Schreiner und Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper. (Foto: Fotoatelier Kaps)
Energieversorgung, Fachkräftemangel, Bürokratie: Die aktuellen Themen der Unternehmen spiegelten sich beim Empfang der niederbayerischen Wirtschaft in Passau wider. Die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und die Industrie- und Handelskammer für Niederbayern (IHK) hatten nach einer coronabedingten Pause wieder zu dieser gemeinsamen Veranstaltung geladen. Gekommen waren mehr als 300 Unternehmer aus Industrie, Handel, Dienstleistungen und Handwerk – sowie als Ehrengast der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Bei sommerlichen Temperaturen suchten sie das Gespräch, betonten Gemeinsamkeiten, diskutierten aber auch kontroverse Themen.

Rekorde über Südwesteuropa

In Spanien wird es in den nächsten Tagen heißer als 45 Grad. Die Extremhitze schwappt Anfang nächster Woche in abgeschwächter Form nach Deutschland. (Foto: Wetter Online)In Spanien wird es in den nächsten Tagen heißer als 45 Grad. Die Extremhitze schwappt Anfang nächster Woche in abgeschwächter Form nach Deutschland. (Foto: Wetter Online)

In den kommenden Tagen baut sich über Spanien und Portugal eine intensive Hitzeglocke auf. Dort sind bei bis zu 47 Grad neue Temperaturrekorde denkbar. Die Hitze schwappt Anfang nächster Woche auch nach Deutschland. Regen ist nicht in Sicht und die Trockenheit verschärft sich. Ob die Hitzewelle auch hier neue Maßstäbe setzt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.   

„Nach einem kurzen Hitzeschub Mitte dieser Woche wird es in Deutschland Anfang nächster Woche wohl noch heißer. Derzeit sieht es so aus, dass es von Montag bis Mittwoch bei teils mehr als 35 Grad brüllend heiß wird. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass die magische 40-Grad-Marke geknackt wird. Während es sich in der Nordhälfte wahrscheinlich wieder rasch abkühlt, sieht es im Süden Deutschlands nach einer längeren Hitzewelle aus“, sagt Björn Goldhausen, Meteorologe und Pressesprecher von WetterOnline.

 

Trockenheit verstärkt Hitze

Das Eintreffen der Hitzewelle ist zwar sicher, allerdings berechnen die Wettermodelle die Intensität noch sehr unterschiedlich. Es kommt auf die genaue Lage des Hochs an, welches den Zustrom der Heißluft lenkt. Zum Erreichen der 40 Grad spielt auch die Bodenfeuchte eine Rolle, da die Verdunstung der Luft Wärme entzieht. Je trockener also die Böden sind, desto heißer wird es. Ein neuer Hitzerekord in Deutschland ist nach dem jetzigen Stand zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. In allen Berechnungen bleibt flächiger Regen bis Mitte nächster Woche in weiten Teilen Mittel- und Südwesteuropas jedoch weiterhin Mangelware. Dadurch könnte sich die Dürre in vielen Ländern zuspitzen.

 

Hitzerekorde in Spanien und Portugal wackeln 

Der spanische Hitzerekord liegt bei 47,3 Grad und wurde 2017 in Montoro in Andalusien gemessen. In Portugal kletterte das Thermometer im Rekordsommer 2003 bis auf 47,4 Grad. Im Laufe dieser Woche könnten die Temperaturen an diese Rekordmarken heranreichen. Auch in Frankreich können ab dem Wochenende Höchstwerte von über 40 Grad erreicht werden. Der Hitzerekord von 46,0 Grad aus dem Jahr 2019 bleibt aber wohl unerreicht. Bereits jetzt wurde in einigen Regionen Frankreichs aufgrund der Trockenheit die Wassernutzung stark eingeschränkt. Die extreme Dürre in Norditalien wird sich bei Temperaturen bis 40 Grad in den nächsten Tagen ebenfalls verschärfen. 

40 Grad werden in Deutschland häufiger 

In Deutschland wurde die 40-Grad-Marke bis vor drei Jahren nur vereinzelt knapp überschritten. Ende Juli 2019 gab es jedoch eine historische Hitzewelle, bei der gleich an 22 Wetterstationen diese Marke überschritten wurde. An einigen Orten wurde sogar zum ersten Mal mehr als 41 Grad gemessen. Den neuen Hitzerekord von 41,2 Grad teilen sich die Wetterstationen in Duisburg und Tönisvorst in Nordrhein-Westfalen. Durch den Klimawandel treten Hitzewellen häufiger auf und werden intensiver. Bereits vor einigen Wochen wurde in Sachsen mit 39,2 Grad ein neuer Juni-Rekord aufgestellt. Ob die 40 Grad auch bei dieser Hitzewelle überschritten werden, wird man erst in einigen Tagen mit Sicherheit sagen können.

 

 

 

WetterOnline
Meteorologische Dienstleistungen GmbH
Karl-Legien-Straße 194a
D-53117 Bonn
Amtsgericht Bonn | HRB Nummer 008664
Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE205571094
Geschäftsführer: Dr. Joachim Klaßen
https://www.wetteronline.de

Vollversammlung der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz verabschiedet Resolution

Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz.  (Foto: HWK/Stahl)Dr. Georg Haber, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. (Foto: HWK/Stahl)Das Handwerk steht als verlässlicher Partner, Arbeitgeber, Ausbilder und Auftragnehmer für wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität, nicht zuletzt in ländlichen Regionen. Gleichzeitig sind Betriebe im Handwerk stets gefordert, individuelle Lösungen zu entwickeln, jeder Auftrag ist anders und benötigt Problemlösungskompetenz bei gleichzeitig hoher Fachkunde. Erfolgsgarant ist hierbei eine Mischung aus erfahrenen Handwerkern und gut ausgebildeten, jungen Handwerkern, die mit eigenen Ideen und aktuellstem Fachwissen an die Aufgaben herangehen.
Um den Prozess der ständigen Erneuerung und Konstanz nachhaltig leben zu können, braucht das Handwerk Existenzgründer und diese wiederrum bessere Rahmenbedingungen, das machte die Vollversammlung der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz nun in einer einstimmig verabschiedeten Resolution klar. Im Papier mit dem Titel „Existenzgründung im Handwerk – Mehr wert, als viele denken!“ wird betont: Neugründungen und Unternehmensübergaben im Handwerk haben nachweislich langfristigen Erfolg auf dem Markt und sind mit ihrem Ausbildungs- und Weiterbildungsangebot Keimzelle für den Aufbau und die Entwicklung weiterer Handwerksbetriebe.

Hubert Aiwanger erneut zum Bundesvorsitzenden gewählt. Kerstin Haimerl-Kunze aus Mainburg stellvertretene Bundesvorsitzende

Auf dem Bundesparteitag der FREIEN WÄHLER in Geiselwind wurde Hubert Aiwanger als Bundesvortand Freie Wähler von den anwesenden 400 Mitgliedern mit 84,93 Prozent der Stimmen klar im Amt bestätigt.
Der Bundesvorstand 2022 der Freien Wähler (Foto: Freie Wähler)Der Bundesvorstand 2022 der Freien Wähler (Foto: Freie Wähler)
Zu seinen Stellvertreterinnen und Stellvertretern wurden Manfred Petry (Rheinland-Pfalz), Engin Eroglu, MdEP (Hessen), Gabi Schmidt, MdL (Bayern), Haimerl-Kunze Kerstin (Bayern) und Klaus Wirthwein (Baden-Württemberg) gewählt. Das Amt des Generalsekretärs übernimmt Gregor Voht (Schleswig-Holstein). Als Bundesschatzmeisterin wurde Christa Hudyma (Nordrhein-Westfalen) und als Bundesschriftführerin Andrea Menke (Sachsen-Anhalt) wiedergewählt. Im Amt des jugendpolitischen Vertreters wurde Felix Locke - Freie Wähler (Bayern) bestätigt. Ulrike Müller, MdEP (Bayern) wurde zur Leiterin der nationalen FREIE WÄHLER Delegation im Europäischen Parlament gewählt.
Auf Ihrem Bundesparteitag in Geiselwind haben die FREIEN WÄHLER mit großer Mehrheit den Leitantrag „Gesundheitssystem reformieren. Altersarmut verhindern“ beschlossen. Im Mittelpunkt des Bundesparteitags stand die Forderung nach einer krisenfesten Aufstellung des Gesundheits- und Rentensystems. Besonders die langfristigen Auswirkungen der höchsten Inflation seit fast 50 Jahren für Rente und Pflege werden bei den aktuellen Soforthilfemaßnahmen zu wenig berücksichtigt.

Handwerkskammer lud Vertreter der Städte, Landkreise und des Hauptzollamts zum Runden Tisch ein

Die Vertreter der Städte, Landkreise und des Hauptzollamts folgten der Einladung des HWK-Präsidenten Dr. Georg Haber (1. Reihe, 1. v. li.) und des Beratung-Bereichsleiters Andreas Keller (1. Reihe 2. v. li.), um die dringende Problematik der Schwarzarbeit zu besprechen.   (Foto: Fotostudio Hackl)Die Vertreter der Städte, Landkreise und des Hauptzollamts folgten der Einladung des HWK-Präsidenten Dr. Georg Haber (1. Reihe, 1. v. li.) und des Beratung-Bereichsleiters Andreas Keller (1. Reihe 2. v. li.), um die dringende Problematik der Schwarzarbeit zu besprechen. (Foto: Fotostudio Hackl)
Die Zahlen der Schwarzarbeit in Niederbayern steigen. Um diese Problematik mehr ins Bewusstsein der zuständigen Stellen zu rücken, lud die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz gestern zum Runden Tisch „Schwarzarbeit“ in Landshut ein. Zahlreiche Vertreter der Städte, Landkreise und des Hauptzollamts folgten der Einladung, um Erfahrungen in Bezug auf die sogenannte „handwerksrechtliche Schwarzarbeit“ auszutauschen und Ansätze zu diskutieren, wie die Zusammenarbeit zwischen der Handwerkskammer und den Behörden optimiert werden kann.

Gesundheitspolitiker Fruth und Landgraf fordern geschlechtergerechte und diverse Medizin.

spd logo (Grafik: SPD)Die Ungleichbehandlung verschiedener Personengruppen, wie etwa Frauen und Männern, die sich leider noch immer durch viele Teile unserer Gesellschaft zieht, macht auch vor der Versorgung im Gesundheitswesen nicht halt.
„Ein Fakt, den es sich lohnt, zu verändern“, findet Birgit Fruth, Mitglied und Beisitzerin in der Arbeitsgemeinschaft Gesundheit (ASG) der SPD Oberpfalz. „Stechen in der Brust, das Ziehen in den linken Arm – da schrillen bei vielen Menschen die Alarmglocken: Herzinfarkt!“ „Das Problem: Diese Symptombeschreibung für einen Herzinfarkt trifft hauptsächlich nur auf Männer zu“, so die Gesundheitspolitikerin Fruth, die auch Mitglied in der AsF, der AG für Gleichstellung in der SPD Oberpfalz ist.
Frauen, die einen Herzinfarkt erleiden, zeigen oft andere Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Rücken- oder Nackenschmerzen, dazu Schlaflosigkeit, Atemlosigkeit und ein Engegefühl in der Brust. Das wissen aber nur die wenigsten. „medizinisches Wissen wurde in der Vergangenheit anhand von weißen, männlichen Patienten generiert. Dies bedarf eines grundlegenden Umdenkens“, erläutert Dr. Steffen Landgraf, Vorsitzender der ASG Oberpfalz und stellv. Vorsitzender der AG Migration und Vielfalt der SPD Oberpfalz.
Dass sich da was ändern muss – darüber ist man sich bei den Genossinnen und Genossen einig! Die Datenerhebungen in vielen medizinischen Bereichen sind oft nur auf Männer ausgerichtet und das hat sogar einen Namen: „Gender-Data-Gap“ – eine geschlechterbezogene Lücke in den Daten.
Die SPD Gesundheitspolitiker fordern daher, dass sich in den verantwortlichen Gremien dafür eingesetzt wird, dies zu ändern: „Die medizinische Forschung muss diverser arbeiten, Mittel müssen gleichberechtigt vergeben werden, um diese eklatante Lücke zu schließen“ fordert Landgraf. Wenn in der Gesundheitsversorgung Diversität der Patientinnen und Patienten Berücksichtigung finden würde, würden alle davon profitieren. Denn nicht nur könnten komplexe Sachverhalte adäquater abgebildet werden. Darüber hinaus würden auch Millionen von Menschen passgenaue medizinische Versorgung erhalten und so unnötige Fehlbehandlungen im Gesundheitswesen verhindert werden.
 
 
Birgit Fruth & Steffen Landgraf
Amberg, Regensburg 01.07.2022
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