Die Gesundheits- und Fitness-Branche leidet besonders unter dem Chaos der Bestimmungen zu den Corona-Beschränkungen (Archivfoto: Rupert Neuberger)

Inakzeptable Bürokratie und diskreditierende Kommunikation

Doch genau an dieser Stelle gibt es zurzeit massive, durch die Landesregierung verursachte Probleme: „Wir haben aufgrund der 12. Bayerischen Infektionsschutzverordnung im Zeitraum 08.03.-19.03.21 unser komplettes Geschäftsmodell umgestellt, um die unzureichenden Formulierungen zu erfüllen“, erklärt Nils Daimer, Berater für betriebliche Gesundheit und fachliche Leitung bei New Mountains. Im Falle einer falschen Umsetzung des Haushygienekonzeptes stünden bis zu 25.000 € Strafe im Raum. Doch auch nach mehrfachem telefonischem und schriftlichem Anfragen seien weder die Gesundheits-, Ordnungs- oder Gewerbeaufsichtsämter noch das Bayerische Innenministerium oder die Bayerische Staatskanzlei fähig gewesen, ein Veröffentlichungsdatum für das Rahmenhygienekonzept Sport zu nennen. Das Rahmenhygienekonzept hätte z.B. vorgeben sollen, wie mit dem Thema Schnelltestung umzugehen sei. Nils Daimer: „Noch am 18.03.21 hatte mir das Gesundheitsamt Freising am Telefon gesagt, dass wir unter unspezifischen Auflagen den Standort in Moosburg a.d. Isar öffnen dürften. Am 19.03.21 erfahre ich vom Gewerbeaufsichtsamt Freising, dass eine Allgemeinverfügung verabschiedet wurde, welche uns das Öffnen verbietet. Das Gesundheitsamt Kelheim gab uns am 22.03.21 um 10:50 Uhr die Absage für den 22.03.21!“ Die Intransparenz in der Politischen Strategie und die fehlende Kommunikation zwischen dem bürokratischen Apparat und mittelständischen Unternehmen ist inakzeptabel. „Wir können nachvollziehen, dass die Ämter selbst nicht über Regulierungen informieren konnten, weil diese schlichtweg nicht vorlagen. Aber das Rahmenhygienekonzept liegt bis heute nicht vor – unabhängig von einer Öffnung werten wir dies als Respektlosigkeit politischer Entscheidungsträger gegenüber dem Mittelstand,“ so Daimer weiter.

Zweite Welle: Corona Task-Force machte Urlaub

Nach Informationen von New Mountains hatte die "Corona-Taskforce" des Ordnungsamtes Landshut im Zeitraum vom 18.12.20-10.01.21 wohl Urlaub gemacht - im Zenit der 2. Welle. „Ich engagiere mich seit Anfang November durchgehend, weil ich mit Herzblut zu dem Unternehmen stehe. Kann man das noch nachvollziehen?“. Gleichzeitig stünden laut Inhaber Rupert Neuberger Hilfen über 1,4 Mio. Euro für das Unternehmen aus – bisher habe man nur die Dezemberhilfe erhalten. „Leider werden wir immer noch der Freizeitbranche zugeordnet und man hält uns offensichtlich für unfähig, verantwortungsvoll und kompetent mit dem Infektionsrisiko umzugehen. Hier wird eine ganze Branche diskreditiert bzw. diffamiert!“, so Neuberger. Man sei maximal bemüht ein professionelles Hygienekonzept und einen sicheren Rahmen für gesundheitsfördernde Maßnahmen aufzustellen. Trotzdem blieben entgegen wissenschaftlicher Stellungnahme die gesundheitlichen und ökonomischen Kollateralschäden durch die Schließung in den Diskussionen unberücksichtigt.
Es gibt keine definitiven Vorgaben zu Hygienegestaltung für Fitnessstudios. Die Ratlosigkeit der Betreiber von Gesundheits- und Fitnessbetrieben ist enorm (Archivfoto: Rupert Neuberger)

WHO-Studie legt gesundheitlichen Nutzen nahe

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt den Zusammenhang zwischen vermehrter körperlicher Aktivität und dem Langzeitnutzen für die Volksgesundheit und -wirtschaft nahe. Laut einer aktuellen Studie sei mit einer Steigerung der körperlichen Aktivität auf die Minimalanforderungen der WHO Activity Guidelines jährlich zwischen 314 bis 446 Mrd. USD mehr erwirtschaftet worden. In der Folge konnten Krankheitskosten/Fehltage usw. deutlich gesenkt werden. Zusätzlich würde die Aktivitätssteigerung dafür sorgen, dass die künftige Prävalenz von diversen Zivilisationskrankheiten ebenfalls verringert würde. Die Ergebnisse unterstreichen die wachsende Relevanz der Fitness- und Gesundheitsanlagen im Rahmen der Bewegungsförderung und der Prävention. „Unsere Einrichtungen bieten hier den entsprechenden professionellen Rahmen, um sich - evidenzbasiert betreut – bestmöglich mental und physisch fit zu halten“, so Nils Daimer.

„Die bürokratischen Hürden, die intransparente und verspätete Kommunikation der Politik sowie die getroffenen Entscheidungen sind für uns nicht mehr nachvollziehbar und aufgrund der oben dargestellten Argumentation nicht mit dem wissenschaftlichen Kenntnisstand vereinbar. Wir wollen einfach nur wieder Arbeiten dürfen und unseren Beitrag für die Gesundheitsförderung in diesem Land leisten“, sagt Nils Daimer.

Über New Mountains

Die New Mountains Fitnessanlagen sind inhabergeführte Einrichtungen für Gesundheitssport, Prävention und Rehabilitation. An vier Standorten in Landshut, Moosburg, Mainburg und Vilsbiburg bot das Unternehmen vor der Krise mit 150 Mitarbeitern auf 10.000 qm vielseitige Trainingsmöglichkeiten für über 7.000 Mitglieder. Seit 2018 investierte das Unternehmen mehr als 5 Mio. € in den Ausbau und die Modernisierung seiner Studios. Über ein klassisches Angebot von Gruppenkursen und individuell betreutem Training hinaus bietet New Mountains auch von Ärzten verschriebenen Rehabilitationssport, von den Krankenkassen zertifizierte Präventionskurse und Personal Training. Bei der Betreuung nutzt New Mountains moderne Diagnosemittel wie eine Bioimpedanzanalyse, Spirometrie und Elektrokardioportrait, sowie trainingswissenschaftlich bewährte Muskelfunktionstestungen. Außerdem verfügen die New Mountains Anlagen, zusätzlich zu seinen großzügigen Wellness- und Saunabereichen, seit 2020 auch über ein Schwimmbad. Spezialisten des New Mountains-Teams beraten Unternehmen zum Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung.

Nils Daimer
New Mountains Landshut
Innere Regensburger Str. 1
84034 Landshut
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