Wie ein Virus seine DNA-Verpackung verändert, um in der menschlichen Zelle aktiv zu werden
Das Genom des Adenovirus ist spezifisch verpackt mit dem viralen Protein pVII. Nach dem Eindringen des Virus in die Zelle wird das Genom aus der Virushülle freigesetzt und in den Zellkern transportiert. Bevor die virale Information abgelesen werden kann, wird Protein pVII gezielt an regulatorisch wichtigen Stellen des viralen Genoms, durch zelluläre Verpackungsproteine (Histone) ausgetauscht. Nach der chemischen Modifikation der Histone (Azetylierung), wird die zelluläre Maschinerie zum Auslesen der viralen Information gekapert und das Virus kann sich vermehren. (Foto: © Dr. Uwe Schwartz)
Die DNA ist das Erbmolekül, das die genetische Information der Menschen trägt. Das Molekül mit einer Länge von etwa zwei Metern befindet sich im Zellkern jeder einzelnen Zelle — und das, obwohl Zellkerne einen Durchmesser von nur einem Millionstel Meter haben. Damit diese dünnen DNA-Fäden in den Zellkern passen, werden sie auf molekularen Spulen, bestehend aus Histonproteinen, aufgewickelt und kompaktiert. Die Histone und die Art der DNA-Verpackung sind für den Zugang zum DNA-Code und somit für die Funktion in der Zelle von entscheidender Bedeutung.