Dr. Judith König wird für ihre Dissertation ausgezeichnet

Dr. Judith König (Foto:: © Andreas Strurm)Dr. Judith König, Akademische Rätin a.Z. am Lehrstuhl für Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments der Universität Regensburg, erhält vom „Forschungszentrum Internationale und Interdisziplinäre Theologie“ (FIIT) den „Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise 2023“. Dr. König wird für ihre Dissertation mit dem Titel „Zum Greifen nahe? Die markinische Basileia-Konzeption aus körperlich-hermeneutischer Perspektive" ausgezeichnet. Der Preis ist der bedeutendste internationale Preis für Nachwuchswissenschaftler*innen in der Theologie und den Religionswissenschaften und wird mit 3000 Euro dotiert. Nach Dr. Wolfgang Grünstäudl (2014) und Dr. Annemarie Pilarski (2023) geht dieser höchst kompetitive Preis nun bereits zum dritten Mal nach Regensburg.
„Ich freue mich sehr über die Würdigung, die mit dieser Auszeichnung verbunden ist und bin stolz darauf, die Fakultät für Katholische Theologie ebenso wie die Universität Regensburg in diesem Kontext auch international repräsentieren zu dürfen. Wissenschaftliche Leistung ist immer das Werk vieler Hände und Köpfe. Ganz besonders bin ich deshalb dankbar für alle akademischen Lehrerinnen und Kolleginnen, die mich auf dem Weg zu diesem Erfolg begleitet haben.“
Über den Manfred Lautenschlaeger Award
Mit dem „Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise“ werden jährlich zehn Nachwuchswissenschaftlerinnen aus aller Welt für herausragende Dissertationen oder das erste post-doktorale Werk im Themenkomplex „God and Spirituality (broadly understood)“ geehrt. 20 Gutachterinnen aus derzeit 15 Ländern wählen die Preisträgerinnen aus. Diese werden in einer feierlichen Zeremonie in der Alten Aula der Universität Heidelberg geehrt. Der Preisverleihung folgt ein Kolloquium mit den Preisträgerinnen im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH), bei dem sie ihre nächsten Forschungsprojekte vorstellen und mit einigen Evaluatoren und Mitgliedern des FIIT diskutieren.
Die Auszeichnung ging in den letzten Jahren meist an Universitäten wie Princeton, Yale oder Oxford. Nun erhält ihn zum dritten Mal in der Geschichte eine Theologin der Universität Regensburg.
 
 
Die Dissertation
In ihrer Dissertation „Zum Greifen nahe? Die markinische Basileia-Konzeption aus körperlich-hermeneutischer Perspektive" argumentiert Dr. Judith König , dass das Markusevangelium durch eine kohärente Erzählung die Idee der basileia tou theou (konventionell übersetzt als Reich Gottes) mehr und mehr als ein Konzept der königlichen Gegenwart Gottes entwickelt. Eine der zentralen Fragen des Evangeliums ist, wie die Gegenwart Gottes erfahren werden kann, obwohl die Nähe zu Jesus nicht mehr durch die Nachfolge des Menschen Jesus in Galiläa erreicht werden kann. Dies ist insofern eine auch spirituelle Frage, als die Erfahrung der Gegenwart Gottes eines der Hauptziele für diejenigen ist, die ein spirituelles Leben führen wollen. Die Dissertation zeigt, dass das Markusevangelium die Nähe der basileia Gottes als Katalysator für eine neue Art der sinnlichen Wahrnehmung der Welt begreift. Die Aufforderung, diese neue Art der Wahrnehmung zu entwickeln, zu schulen und zu nutzen, sowie die transformative Kraft des Markusevangeliums, die eine solche neue Wahrnehmung möglich macht, reichen über die Figuren der Geschichte hinaus und betreffen auch die Leserinnen/Hörerinnen. Das Markusevangelium bietet seinenn Leserinnenn/Hörerinnenn die Chance über die Erzählung selbst mit der königlichen Gegenwart Gottes in Kontakt zu kommen.
 
 
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