FOR 2858 bekommt weitere 4 Millionen Euro für drei Jahre

Prof. Dr. Rainer Rupprecht ist Sprecher der Forschungsgruppe FOR 2858 (Foto: © Universität Regensburg)Prof. Dr. Rainer Rupprecht ist Sprecher der Forschungsgruppe FOR 2858 (Foto: © Universität Regensburg)Die Förderung der Forschungsgruppe FOR „Bedeutung des Translokator Proteins (18kDa) (TSPO) als diagnostische und therapeutische Zielstruktur im Nervensystem“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für weitere drei Jahre mit insgesamt rund 4 Millionen Euro gefördert. Sprecher der interdisziplinären Forschungsgruppe aus Wissenschaftler:innen der Universität Regensburg (UR), der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen Göttingen (DZNE) ist Prof. Dr. Rainer Rupprecht, Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Regensburg.
„Ich freue mich sehr, dass diese interdisziplinäre Forschungsgruppe zu Bedeutung des Translokator Proteins im Nervensystem von der DFG weitergefördert wird. Diese Förderung ist ein weiterer Beleg für die Sichtbarkeit der Neurowissenschaften an der Universität Regensburg und stärkt die Zusammenarbeit mit der LMU München“, erklärt Prof. Dr. Rupprecht.
 
Von Seiten der Universität Regensburg an der Forschungsgruppe in verschiedenen Projekten beteiligt:
Prof. Dr. Markus Riemenschneider (Neuropathologie), Prof. Dr. Philipp Beckhove (Immunologie), Prof. Dr. Peter Hau (Neurologie), Prof. Dr. Inga Neumann (Neurobiologie), Prof. Dr. Oliver Bosch (Neurobiologie), Prof. Dr. Rainer Rupprecht (Psychiatrie und Psychotherapie), Prof. Dr. Caroline Nothdurfter (Psychiatrie und Psychotherapie), Prof. Dr. Jens Schwarzbach (Psychiatrie und Psychotherapie)
Über das Projekt:
TSPO ist ein mitochondriales Protein, welches zahlreiche Funktionen wie Cholesteroltransport, Steroidsynthese und mitochondriale Bioenergetik vermittelt. Obwohl TSPO besonders häufig in steroidproduzierenden Geweben vorkommt, wird es auch im Gehirn, der Leber, im Herzen und im Immunsystem exprimiert. Innerhalb der Zelle findet man TSPO vor allem in den Mitochondrien, so z.B. der äußeren Mitochondrienmembran. TSPO spielt eine Rolle bei Neurodegeneration, Neoplasie, Inflammation sowie bei Stress und Angst. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe hat zum Ziel, Physiologe und Pathophysiologe von TSPO im Nervensystem zu charakterisieren und TSPO als diagnostische und therapeutische Zielstruktur zu beschreiben. Sie ist in drei Bereiche unterteilt. Bereich A beschäftigt sich mit TSPO PET bei Gliomen sowie Gewebecharakterisierung, Bereich B widmet sich der Struktur und Funktion des TSPO Moleküls, während Bereich C das therapeutische Potential von TSPO Liganden untersucht. Während der zweiten Förderperiode wollen die Forscher:innen in Bereich A die Bedeutung von TSPO PET für die Langzeit-Prognose bei Gliompatienten aufzeigen und das TSPO PET Signal auf Einzelzellebene mittels Radiotracing analysieren. Ferner möchten sie die Eignung von TSPO als Zielstruktur für eine Immuntherapie untersuchen. Im Bereich B wollen sie die Interaktion von humanem TSPO mit diagnostischen und therapeutischen TSPO Liganden sowie die Bedeutung klinisch relevanter Polymorphismen in Bezug auf mitochondriale Funktion charakterisieren. Im Bereich C wollen sie die Bedeutung von TSPO Expression und Modulation in Bezug auf Neurodegeneration und retinale Funktion untersuchen. In translationalen Studien soll TSPO Expression und Modulation bei akutem und chronischem Stress in Bezug auf Verhalten und Neuroplastizität charakterisiert werden. „In einer ersten proof of concept Studie bei Depression als stress-bezogener Erkrankung möchten wir prüfen, inwieweit TSPO Liganden rasch wirksame Antidepressiva sein könnten über Modulation von Neurosteroidsynthese und neuronalen Netzwerken. Während der zweiten Förderperiode möchten wir das klinische Potential von TSPO herausarbeiten“, fasst Prof. Dr. Rupprecht die Forschungsziele zusammen.
 
 
 
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