110 neue Studienplätze für Medizin

Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel. (Foto: © Universität Regensburg/Petra Homeier)Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel. (Foto: © Universität Regensburg/Petra Homeier)
Die Universität Regensburg übernimmt die Federführung bei der Einrichtung des MedizinCampus Niederbayern. Das Konzept der Universität Regensburg überzeugte die Bayerische Staatsregierung und am Dienstag, 22. März beschloss das Kabinett den Aufbau des MedizinCampus Niederbayern nach den Regensburger Planungen. Auch die Technische Universität München (TUM) hatte einen Vorschlag eingereicht, die Staatsregierung entschied sich aber für die Regensburger Konzeption.
„Die Universität Regensburg freut sich sehr über die Entscheidung der Staatsregierung zu Gunsten ihres Konzepts für den MedizinCampus Niederbayern. Wir haben gerne die langjährigen Erfahrungen unserer bundesweit führenden Medizinausbildung und die hohe nationale und internationale Reputation unserer medizinischen Forschung in die Planungen einer zukunftsorientierten Ausbildung von Medizinstudierenden aus der Region für die Region eingebracht. Wir waren immer davon überzeugt, dass unser Konzept des Aufbaus von 110 neuen Studienplätzen und eines wissenschaftsorientierten und approbationskonformen Vollstudiums vom ersten Semester bis zum Staatsexamen die beste und zielführende Lösung für die Menschen in der Region ist“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Udo Hebel nach Bekanntwerden der wegweisenden Entscheidung.
„Wir freuen uns zusammen mit dem Universitätsklinikum Regensburg nun auf die zeitnahe Umsetzung mit den Partnern an den Klinika in Niederbayern sowie an der Universität Passau und der Technischen Hochschule Deggendorf“, so Prof. Hebel weiter. „Wir danken Minister¬präsident Dr. Markus Söder und Wissenschaftsminister Markus Blume für das in uns gesetzte Vertrauen und unseren Unterstützern in der Politik, darunter die Landtagsabgeordneten Gerhard Waschler, Walter Taubeneder, Sylvia Stierstorfer sowie Dr. Stephan Oetzinger und nicht zuletzt dem ehemaligen Wissenschaftsminister Bernd Sibler für die tatkräftige Begleitung dieses Zukunftsprojekts. Der Task Force MedizinCampus Niederbayern unter Leitung unseres Vizepräsidenten Professor Dr. Ernst Tamm gebührt größter Dank für die intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit über zwei Jahre hinweg“. Das Regensburger Konzept war in einer fachlich und institutionell breit aufgestellten Task Force ausgearbeitet worden, der neben zahlreichen Fachvertreter:innen der Universität Regensburg auch Vertreter:innen der Universität Passau und der künftigen niederbayerischen Partnerklinika angehörten.
Wissenschaftsminister Markus Blume kommentierte die Kabinettsentscheidung mit den Worten: „Der Medizincampus Niederbayern komplettiert die Medizinerausbildung und Gesundheitsversorgung im Freistaat: Bayern wird in Zukunft in jedem Regierungsbezirk Ärztinnen und Ärzte ausbilden.“ Die Universität Regensburg habe ein „überzeugendes, schlüssiges Konzept vorgelegt, bei dem echte neue, hochattraktive Studienplätze entstehen. Der neue Medizincampus lädt die Studierenden ein, in Niederbayern zu bleiben. Die künftigen Ärztinnen und Ärzte werden also in der Region für die Region, in Niederbayern für Niederbayern ausgebildet. Und dabei wird ganz Niederbayern mit den Standorten Straubing, Landshut, Passau und Deggendorf, die eng mit der Universität und dem Universitätsklinikum Regensburg verzahnt werden, zum Medizincampus", so der Staatsminister weiter.
Symbolfoto: Jährlich 110 Studienplätze entstehen im Medizincampus Niederbayern im Bereich der Humanmedizin. (Foto: © Universität Regensburg/Julia Dragen)Symbolfoto: Jährlich 110 Studienplätze entstehen im Medizincampus Niederbayern im Bereich der Humanmedizin. (Foto: © Universität Regensburg/Julia Dragen)
Das Konzept der Universität Regensburg für einen MedizinCampus mit den Klinika in Niederbayern basiert insbesondere auch auf einer engen Zusammenarbeit mit der Universität Passau – hier vor allem auch im digitalen Bereich – und mit der Technischen Hochschule Deggendorf. Die 110 neu hinzukommenden Studierenden der Humanmedizin werden an der Universität Regensburg eingeschrieben sein und den klinischen Teil ihrer Ausbildung an den verschiedenen Klinika in Deggendorf, Landshut, Passau, und Straubing, absolvieren. „Gemeinsam mit den niederbayerischen Kooperationskliniken, die mit dort neu einzurichtenden klinischen Professuren in medizinischen Kernfächern ausgestattet werden, wird von Anfang an ein wissenschaftsorientierter Unterricht von grundlagenwissenschaftlichen und klinischen Inhalten im Medizinstudium, verbunden mit der frühzeitigen Einbindung der Studierenden vor Ort in Niederbayern sichergestellt“, ist sich Prof. Dr. Ernst Tamm, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung an der UR und Leiter der TaskForce MedizinCampus Niederbayern, sicher.
Die Universität Regensburg übernimmt somit künftig gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Regensburg und in enger Kooperation mit den niederbayerischen Partnern weitere Verantwortung für die Medizinausbildung im gesamten ostbayerischen Raum.
„Die Fakultät für Medizin freut sich mit ganz Niederbayern über diese wichtige Entscheidung, aber jetzt ist viel Aufbauarbeit notwendig“, sagt auch Prof. Dr. Dirk Hellwig, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg. Die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit der Universität Regensburg mit dem Universitätsklinikum Regensburg und die bislang hervorragenden Regensburger Examensergebnisse seien Hellwig zufolge für den Vollstudiengang „Medizincampus Niederbayern" eine gute Basis. „Für die zusätzlichen Studierenden des Medizincampus werden die niederbayerischen Krankenhäuser perspektivisch den Unterricht insbesondere der großen klinisch-praktischen Fächer wie Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe und Kinderheilkunde verantworten. Mit guter Lehre können die dortigen Kliniken ihre Attraktivität zeigen und angehende Ärztinnen und Ärzten in die Region ziehen. Unsere Mehrbelastung durch demnächst über 300 statt 200 jährliche Studienplätze im Medizinstudium erfordert auch in Regensburg Budgeterhöhungen, nicht nur personell für theoretische Fächer und klinische Spezialgebiete, sondern auch für vergrößerte Hörsaal- und Laborgebäude. Mit der Universität Passau haben wir bei den Vorbereitungen Anknüpfungspunkte für medizinnahe Forschungskooperationen gefunden, die wir jetzt gerne konkretisieren“, so der Dekan.
Positiv in die Zukunft schaut nach der Kabinettsentscheidung auch Prof. Dr. Oliver Kölbl, der Ärztliche Direktor des UKR: „Neben unserer Verantwortung als medizinischer Supramaximalversorger für Regensburg und den gesamten ostbayerischen Raum, stehen Forschung und Lehre im Zentrum der universitären Medizin. Der neue Medizincampus Niederbayern ermöglicht es uns als Universitätsklinikum, zusammen mit der Medizinischen Fakultät der Universität Regensburg, die Ausbildung für angehende Mediziner in unserer Region noch weiter zu stärken, diese somit im besten Fall in der Region zu verankern und damit die Qualität sowie die Quantität der medizinischen Versorgung weiter auszubauen und zu festigen.“
Der Medizinstandort Regensburg hat sich seit der Einrichtung der Fakultät für Medizin und der Gründung des Universitätsklinikums 1992 zu einem exzellenten leistungs- und forschungsstarken medizinischen Zentrum mit bundesweit hervorragenden Ergebnissen der Absolventinnen und Absolventen und international weithin beachteten Erfolgen hochrenommierter Forschungen entwickelt, wie es zuletzt u.a. im neuen Leibniz-Institut für Immuntherapie (RCI/LIT) zum Ausdruck kommt. Das von der Universität Regensburg vorgelegte Konzept sieht auch für den MedizinCampus Niederbayern ein vollumfänglich wissenschafts- sowie forschungsorientiertes und approbationskonformes Vollstudium vor und garantiert den Studierenden die anerkanntermaßen hohe Qualität und Reputation der vorklinischen und klinischen Ausbildung an bayerischen Universitäten.
Den vielen talentierten niederbayerischen Abiturientinnen und Abiturienten bietet sich so die Möglichkeit, von Beginn an heimatnah eine hervorragende Medizinausbildung zu erhalten.
 
 
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