Gesundheitsminister Klaus Holetschek eröffnete ihn mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich

v.l.: Stefan Singer vom Baureferat des Bezirks Niederbayern erläuterte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl und Gesundheitsminister Klaus Holetschek das Modell der Neugestaltung des Bezirkskrankenhauses Passau. (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)v.l.: Stefan Singer vom Baureferat des Bezirks Niederbayern erläuterte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl und Gesundheitsminister Klaus Holetschek das Modell der Neugestaltung des Bezirkskrankenhauses Passau. (Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter)
Das Thema Pflege kann auch ganz bunt sein, richtig fröhlich und sehr informativ. Das hat der Bezirk Niederbayern bei einem großen Pflegetag am Samstag in Landshut bewiesen. Schlau machen konnten sich die zahlreichen Besucher auf dem Gelände der Sozialverwaltung des Bezirks in Landshut zu den verschiedensten Aspekten und Facetten beim Themenbereich Soziales – und sie nutzten diese Angebote rege. Bei aller Sachinformation kam auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Der heimliche Star des Tages war Pflegeroboter Pepper, den die Technische Hochschule Deggendorf vorführte. Diese beteiligte sich ebenso wie die Hochschule Landshut und einer Vielzahl von weiteren Partnern am Aktionstag und machten ihn zu einer gelungenen Veranstaltung für diejenigen, die vorbeischauten, aber auch für die Organisatoren.
Zwei Ausstellungszelte waren aufgebaut auf dem großen Gelände, und diese waren stets gut bevölkert. Auch auf dem Freigelände herrschte reger Besuch. In den Räumen der im Jahr 2019 eingeweihten Sozialverwaltung fanden Vorträge statt zu Themen wie „Versorgung psychisch kranker Minderjähriger“, „Klinische Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“ oder „Sozialhilfe – wenn Eltern bedürftig werden“. Die Besucher sprachen von echtem Mehrwert des Gehörten und Gesehenen.
Zur Auflockerung zwischendurch war aber auch Mitmachen ausdrücklich erlaubt. Die Gäste konnten den Überschlagssimulator ausprobieren, beim Rollstuhlparcours in die Haut eines Rollstuhlfahrers schlüpfen und dabei ihre Geschicklichkeit testen und beim Alterssimulationsanzug ausprobieren, wie es sich anfühlt, älter zu werden. Das Polizeipräsidium Niederbayern sorgte mit dem Präventionsmobil für Aufklärungsarbeit, und auch die Werksfeuerwehr des Bezirksklinikums Mainkofen, der Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen sowie die bezirkliche Landmaschinenschule auf dem Freigelände der Sozialverwaltung präsentierten sich in ansprechender und kurzweiliger Manier.
Gekommen war auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der den Aktionstag zusammen mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich eröffnete. Er zeigte sich dabei erfreut, dass der Bezirk sich dieses Thema auf die Fahnen geschrieben hat: „Es ist sehr wichtig.“ Er forderte mehr Dynamik in der Pflege. Deshalb seien Aktionen, bei denen den Bürgern die Versorgungslandschaft erklärt wird, von großer Bedeutung. Es gelte, die Öffentlichkeit noch viel mehr für die Pflege zu sensibilisieren. Holetschek unterstrich dabei die tragende Rolle der Bezirke.
Diese bestätigte auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Knapp 90 Prozent des niederbayerischen Verwaltungshaushalts des Bezirks – das sind 467 Millionen Euro – fließen in die soziale Sicherung, wobei Aufwendungen für Leistungen im Rahmen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung sowie die Aufwendungen für die Hilfe zur Pflege an erster Stelle stehen“, machte er deutlich. Es sei die Aufgabe der Sozialhilfe, dem Hilfeempfänger ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Der Aktionstag definiere die Begriffe „Pflege und Soziales“ bewusst sehr weit. „Deshalb wird bei dieser Veranstaltung erstmals ein breites Spektrum an Hilfsangeboten des Bezirks Niederbayern und vieler seiner Partner der Öffentlichkeit präsentiert“, erklärte Heinrich.
Grundsätzlich gelte es, die Finanzierbarkeit des Sozialstaates im Auge zu behalten. „Gerade im sozialen Bereich ist der Fachkräftemangel bei Pflegekräften eine riesige Herausforderung der Zukunft, für die wir heute versuchen müssen, vernünftige Antworten zu finden“, so der Bezirkstagspräsident. Und bei all den Leistungen des Staates gelte es auch die gesellschaftliche Diskussion darüber anzustoßen, ob nicht auch der Einzelne wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen sollte. Eventuell müsse der Kompass neu ausgerichtet werden.
Auf regen Anklang stieß auch der Vortrag der Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Landshut zum Thema „Versorgung psychisch kranker Minderjähriger in Niederbayern“. Sie gab einen umfassenden Überblick über die Angebote für Betroffene im Regierungsbezirk und zeigte auf, wo Handlungsbedarf besteht.
Eingebunden waren neben den vielen Partnern in den Aktionstag, der von Pressesprecher Marcus Dörner federführend organisiert wurde, auch zahlreiche Mitarbeiter des Bezirks, darunter auch die Nachwuchskräfte. Das Team war von früh bis spät im Einsatz und erntete begeisterte Besucher als Honorar für ihre Leistung. „Ein gelungener Tag für alle Beteiligten“, resümierte auch Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich ein positives Fazit.
 
– md –
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