Bezirksausschuss fasst Beschluss zur Reduzierung von CO2-Emissionen

Das Kriterium „Nachhaltigkeit“ fließt künftig in das Vergabeverfahren ab einem Auftragswert von 100.000 Euro ein. Im Bild: Matthias Kopf, Leiter des Baureferats (li.) des Bezirks Niederbayern und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl. (Foto: Bezirk Niederbayern, Dörner)Das Kriterium „Nachhaltigkeit“ fließt künftig in das Vergabeverfahren ab einem Auftragswert von 100.000 Euro ein. Im Bild: Matthias Kopf, Leiter des Baureferats (li.) des Bezirks Niederbayern und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl. (Foto: Bezirk Niederbayern, Dörner)
In seiner Sitzung vom 15. Februar 2022 beschloss der Bezirksausschuss unter dem Vorsitz des Bezirkstagsvizepräsidenten Dr. Thomas Pröckl, das Zuschlagkriterium „Nachhaltigkeit“ bei der Vergabe von Baumaßnahmen einzuführen. Bereits im September 2021 hat sich der Bezirksausschuss dazu bekannt, das Ziel einer klimaneutralen Verwaltung bis zum Jahr 2030 zu verfolgen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen soweit möglich reduziert und die nicht vermeidbaren mit geeigneten Maßnahmen ausgeglichen werden. Ein großes Einsparpotenzial liegt dabei im Bereich der Baumaßnahmen.
Bislang wurde der überwiegende Teil der Baumaßnahmen und Lieferleistungen allein nach dem Wertungskriterium „Preis“ vergeben. Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit konnte so nicht beeinflusst werden, mit Ausnahme von gelegentlicher Einflussnahme auf einzusetzende Materialien durch Vorgabe von einschlägigen Zertifikaten für bestimmte Produktgruppen. Andere Faktoren wie z.B. die Verwendung heimischer Materialien, umweltschonende Herstellungsverfahren, kurze Transportwege, emissionsarme Fahrzeuge usw. wurden bislang nicht in die Wertung einbezogen, da die Integration derartiger Faktoren in ein Leistungsverzeichnis vergaberechtlich äußerst problematisch ist. Gerade in diesen Bereichen liegt aber der Schwerpunkt der im Rahmen einer Baumaßnahme erzeugten CO2-Emissionen.
Künftig wird bei allen Vergabeverfahren ab einem Wert von über 100.000 Euro netto zusätzlich zum Zuschlagskriterium „Preis“ das Zuschlagskriterium „Nachhaltigkeit“ eingeführt. In Form eines Nachhaltigkeitskonzeptes sollen Bewerber entsprechend darlegen. Somit zählt bei der Vergabe künftig nicht wie bisher der niedrigste Angebotspreis, sondern die Berücksichtigung des Themas Nachhaltigkeit.
„Um mittelfristig die Klimaneutralität zu erreichen, müssen die CO2-Emissionen in allen Bereichen reduziert werden. Das geht weit über eine klimaneutrale Verwaltung hinaus. Das größte Einsparpotenzial liegt neben den Energiekosten bei den bezirklichen Baumaßnahmen. Durch Berücksichtigung eines Nachhaltigkeitskonzeptes bei den Vergabeverfahren setzt der Bezirk Niederbayern verstärkt auf die Verwendung heimischer Materialien, umweltschonende Herstellungsverfahren und kurze Transportwege. So kommen wir dem gesteckten Ziel einen großen Schritt näher“, betont Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl, selbst geschäftsführender Gesellschafter eines Industrie- und Objektbauunternehmens. „Der Bezirk übernimmt bewusst eine Vorreiterrolle, um mit diesem Verfahren Erfahrungen zu sammeln. Diese können wir dann den Städten und Gemeinden, die den gleichen Weg beschreiten wollen, zur Verfügung stellen.“
– md –
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