Landtagsabgeordnete Ruth Müller im Gespräch mit Oberpaur Geschäftsführer Thomas Boniberger

v.l.: Thomas Boniberger (Geschäftsführender Gesellschafter J. N. Oberpaur GmbH & Co. KG), Ruth Müller (MdL) (Foto: Sigrid Altweck, Bürgerbüro Ruth Müller)v.l.: Thomas Boniberger (Geschäftsführender Gesellschafter J. N. Oberpaur GmbH & Co. KG), Ruth Müller (MdL) (Foto: Sigrid Altweck, Bürgerbüro Ruth Müller)
„Besonders tragisch ist es für uns, dass die aktuelle Krise Trends wie den Online Handel beschleunigt, gegen den wir auch ohne Corona schon ankämpfen müssen“
, begann der Geschäftsführender Gesellschafter Thomas Boniberger seinen Bericht zur aktuellen Corona-Situation in der Mode- und Textilbranche. Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller war auf Einladung des Landshuter Modehauses zu einem Gespräch gekommen, um sich mit Geschäftsführer Thomas Boniberger und dem kaufmännischen Leiter, Daniel Kanis, über die konkrete Umsetzung der Wirtschaftshilfen und die Auswirkungen des Lockdowns auf den Umsatz, aber auch langfristig gesehen auf die Situation in der Landshuter Innenstadt auszutauschen. „Mit dem zweiten harten Lockdown wurden uns mindestens vier Wochen unserer umsatzstärksten Zeit genommen“, rechnete Daniel Kanis die Entwicklung seit Mitte Dezember vor, „außerdem waren die Monate von April bis November 2020 von sehr starker Kaufzurückhaltung geprägt und diese Umsatzausfälle muss der Einzelhandel völlig selbständig kompensieren.“
„Was der Einzelhandel dringend braucht ist eine klare Öffnungsperspektive“, so Müller, „und eine rasche Auszahlung der beschlossenen Überbrückungshilfen.“ In der Kleidungsbranche gibt es keinen nachholenden Konsum, außerdem werden die meisten Arbeitsschritte vom Auspacken, Aufbügeln bis zum Aufhängen in Handarbeit durchgeführt, so dass es auch nicht möglich ist die einzelnen Abläufe deutlich prozessoptimierter durchzuführen. „Wir brauchen Klarheit wie und wann es im regulären Modus für uns weitergehen kann und wir müssen uns auf eine staatliche Entschädigung ohne Fallstricke verlassen können“, so Boniberger zu seinen Forderungen an die Politik. „Wir sind ein Familienunternehmen und wollen unseren Mitarbeitern einen verlässlichen Arbeitsplatz bieten und dafür brauchen wir eindeutige und valide politische Entscheidungen, damit die Öffnung des Einzelhandels zügig und nachhaltig angegangen werden kann.“ Die Abgeordnete Ruth Müller hat sich daher an Bundesfinanzminister Olaf Scholz gewandt und die Klärung einiger Detailfragen zur Überbrückungshilfe III erbeten, damit die praktische Umsetzung für die Antragssteller in der notwendigen Eile sowie Verbindlichkeit erfolgen kann.
Außerdem fordert die SPD Landtagsfraktion aktuell in einem 5-Punkte-Aktionsplan für den Einzelhandel Maßnahmen für eine langfristige Strategie für attraktive und lebendige Innenstädte. Politische Ideen sind hierbei unter anderem ein staatliches Programm zur Entwicklung von regionalen Internetplattformen, die Einberufung eines Aktionsbündnis beim Staatsministerium für Wirtschaft unter Einbeziehung der Kommunen, die Weiterentwicklung der Idee eines Innenstadtfonds, um einen fairen Lastenausgleich durch eine zeitliche begrenzte Abgabe für den Online-Handel zu schaffen sowie die Festschreibung eines verpflichtenden Flächenmanagements durch die Kommunen im Landesentwicklungsplan.
Für die Landshuter Innenstadt, da waren sich Stadträtin Patricia Steinberger, die ebenfalls an dem Gespräch teilgenommen hat, und Geschäftsführer Boniberger einig, wird es in den kommenden Jahren besonders wichtig sein, die großen Frequenzbringer in der Stadt zu halten und sich vermehrt für einen ergänzenden Branchenmix, ein diversifiziertes Einzelhandelsangebot sowie einkaufsfreundliche Mobilitätskonzepte  zu engagieren.
Die Firma Oberpaur beschäftigt am Landshuter Standort 180 Mitarbeiter, in der Mehrzahl Frauen. Viele sind durch die zwingende Kurzarbeit seit über drei Monaten außerordentlich belastet. Daher hat sich die Geschäftsleitung dazu entschlossen, Mitarbeiter in Einzelfällen mit Vorschüssen und zinslosen Darlehen zu unterstützen. „Was absolut positiv zu werten ist, ist die große Bereitschaft unserer Mitarbeiter, unser internes Hygienekonzept zuverlässig in der Praxis umzusetzen,“ lobte Boniberger die Unterstützung seiner Belegschaft, „wenn wir wieder aufmachen dürfen, darf sich der Kunde sicher sein, dass jeder bei uns im Haus die vorgeschriebenen Hygieneauflagen zuverlässig beachten wird!“



Sigrid Altweck
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bürgerbüro Ruth Müller, MdL
Nikolastraße 49
84034 Landshut
Telefon: +49 (0)871 95358 300

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