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UR-Projekt „DataDonations4SustainableChange“ mit 1 Million Euro gefördert

Prof. Dr. Daniel Schnurr (Foto: © Universität Regensburg / Margit Scheid)Prof. Dr. Daniel Schnurr (Foto: © Universität Regensburg / Margit Scheid)Das von Prof. Dr. Daniel Schnurr, Lehrstuhl für Maschinelles Lernen, insbesondere Uncertainty Quantification der Fakultät für Informatik und Data Science (FIDS) an der Universität Regensburg, geleitete Konsortialprojekt „Datenspenden und Digitale Nudges für Nachhaltige Verhaltensänderungen (DataDonations4SustainableChange)“ hat den Zuschlag für eine Förderung durch das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt)erhalten. Das interdisziplinäre Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst über eine dreijährige Projektlaufzeit von 2023 bis 2026 gefördert. Das Gesamtprojekt umfasst ein Fördervolumen von knapp einer Million Euro, ca. ein Drittel davon an der Universität Regensburg, wo Prof. Dr. Schnurr die Konsortialleitung übernimmt. Konsortialpartner sind Prof. Dr. Verena Tiefenbeck von der FAU Erlangen-Nürnberg und Dr. Jörg Haßler von der LMU München. Das Projekt wird zudem durch Prof. Dr. Lucia A. Reisch von der University of Cambridge unterstützt.
„Gerade mit Hinblick auf neue Anwendungen des maschinellen Lernens haben Datenspenden großes Potenzial das Allgemeinwohl, z.B. in den Bereichen Umwelt und Gesundheit, zu fördern. Die genauen Nutzungsmöglichkeiten, die damit einhergehenden Anforderungen an die Datenqualität sowie Mechanismen zur Mobilisierung und Motivation von Datenspenden sind jedoch bisher noch weitgehend unerforscht. Ich freue mich daher sehr über die Förderung unseres Konsortialprojekts DataDonations4SustainableChangedurch das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Projektpartnerinnen und Projektpartnern in den kommenden drei Jahren“, erklärt Prof. Dr. Schnurr.
Über das Projekt „DataDonations4SustainableChange“
Das Projekt „DataDonations4SustainableChange“ widmet sich der übergeordneten Frage, wie Bewusstsein und Bereitschaft für Datenspenden mittels digitaler Nudges gefördert werden können, um nachhaltige Verhaltensänderungen in den Bereichen Umwelt und Gesundheit zu erzielen. Dabei werden digitale Nudges entlang des gesamten Datenspende-Prozesses von Mobilisierung über Motivation bis Wertschöpfung aus den Perspektiven der Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftsinformatik und Verhaltensökonomie untersucht.
Aufbau und inhaltliche Übersicht über das Projekt „DataDonations4SustainableChange“. (Foto: © Schnurr/Tiefenbeck/Haßler)Aufbau und inhaltliche Übersicht über das Projekt „DataDonations4SustainableChange“. (Foto: © Schnurr/Tiefenbeck/Haßler)
Mit der Schaffung neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen wurde in den vergangenen Jahren das Zugriffsrecht der Bürger:innen auf ihre Daten deutlich gestärkt. Damit einhergehend wurden die Möglichkeiten für Individuen, ihre Daten zu spenden, vereinfacht und somit eine wichtige Grundlage für Datenspenden durch die breite Bevölkerung geschaffen. Durch den Einzug digitaler Technologien in unterschiedlichste Lebensbereiche ergibt sich dabei eine Vielzahl aussichtsreicher Anwendungskontexte fürDatenspenden zur Steigerung des Allgemeinwohls, insbesondere für komplexe Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit und Umwelt.
Trotz dieser Bestrebungen bestehen wesentliche Herausforderungen bei der Mobilisierung, Motivation und Wortschöpfung, um Datenspenden als gängige und wirksame Form der aktiven Bürgerpartizipation zu etablieren. Das Konsortialprojekt untersucht welche Rolle digitale Nudges spielen können, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Dabei soll die Wirkung und Interdependenzen digitaler Nudges über die einzelnen Stufen des Datenspende-Prozesses erforscht werden. Unter Nudges werden hierbei Veränderungen von Entscheidungsprozessen verstanden, die das Verhalten von Menschen beeinflussen können, ohne auf Verbote oder veränderte ökonomische Anreize zurückzugreifen. Die Digitalisierung bietet hierfür neue Möglichkeiten für die personalisierte und dynamische Gestaltung von Nudges, die innerhalb des Projekts aus den Perspektiven der Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftsinformatik und Verhaltensökonomie analysiert werden.
DataDonations4SustainableChange liefert somit Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen zu Datenspenden als Möglichkeit der aktiven Bürgerpartizipation zur Lösung gesellschaftlich drängender Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit oder zur Früherkennung, Prävention und Eindämmung schwerwiegender Erkrankungen. So soll das Projekt auf Grundlage empirischer Befunde die tatsächlichen Potenziale von Datenspenden, aber auch deren Grenzen in den verschiedenen Anwendungskontexten aufzeigen. Diese Ergebnisse sollen auch konkrete Handlungsempfehlungen eröffnen, wie der sich gerade erst etablierende Rechtsrahmen für Datenspenden möglichst effektiv ausgestaltet und weiterentwickelt werden kann.
Projektseite DataDonations4SustainableChange
 
 
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