Drucken

Umnutzungsstrategien im Zusammenspiel von Architektur, Baukultur, Quartier und Ökonomie

v.l.: Sabine Georgi (Executive Director, ULI Germany/Austria/Switzerland), Franziska Plößl (IREBS Immobilienakademie GmbH / Swiss Life Asset Managers), Dr. Walter Zahner (Stellv. Leiter der HA Seelsorge, Bistum Regensburg), Sarah Dungs (Geschäftsführerin, Greyfield Group), Prof. Dr. Ing. Heike Oevermann (Lehrstuhl für Denkmalpflege, Universität Bamberg), Dennis Beyer (Geschäftsführender Vorstand, eid Evangelischer Immobilienverband Deutschland e.V.) (Foto: © IRE|BS)v.l.: Sabine Georgi (Executive Director, ULI Germany/Austria/Switzerland), Franziska Plößl (IREBS Immobilienakademie GmbH / Swiss Life Asset Managers), Dr. Walter Zahner (Stellv. Leiter der HA Seelsorge, Bistum Regensburg), Sarah Dungs (Geschäftsführerin, Greyfield Group), Prof. Dr. Ing. Heike Oevermann (Lehrstuhl für Denkmalpflege, Universität Bamberg), Dennis Beyer (Geschäftsführender Vorstand, eid Evangelischer Immobilienverband Deutschland e.V.) (Foto: © IRE|BS)
Vor dem Hintergrund der rückläufigen Kirchenmitgliederzahlen werden zunehmend Sakralbauten verkauft, umgenutzt oder abgerissen. Deshalb erarbeitet die DFG-geförderte Forschungsgruppe „Sakralraumtransformation. Funktion und Nutzung religiöser Orte in Deutschland“ (Forschungsgruppe 2733) unter der Leitung der Universität Bonn eine praxisrelevante „Theorie des sakralen Raums“ im 21. Jahrhundert. Die Forschungsgruppe TRANSARA arbeitet in sieben Teilprojekten, die jeweils mit einer unterschiedlichen Perspektive das Thema der Sakralraumtransformation betrachten und an verschiedenen Universitäten und Hochschulen angesiedelt sind. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt mit 2,5 Millionen Euro. Das „Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft“ betrachtet unter der Leitung von Prof. Dr. Sven Bienert, MRICS REV, Professor am IRE|BS Instituts für Immobilienwirtschaft der Universität Regensburg, im Rahmen des Teilprojekts 5 „Immobilienwirtschaftliche Implikationen der Sakralraumtransformation: Lösungsansätze im Kontext marktwirtschaftlicher Anforderungen und immaterieller Wertschätzung“ die kaufmännischen Fragestellungen innerhalb der Forschungsgruppe.
Professor Dr. Sven Bienert zusammen mit UR-Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Leist bei der TRANSARA Jahrestagung 2022 (Foto: © IRE|BS)Professor Dr. Sven Bienert zusammen mit UR-Vizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Leist bei der TRANSARA Jahrestagung 2022 (Foto: © IRE|BS)
Anfang Oktober fand nun im H24 des Vielberth-Gebäudes der Universität Regensburg die Jahrestagung der Forschungsgruppe „Sakralraumtransformation“ TRANSARA statt. Prof. Bienert war für die Ausrichtung der ausgebuchten Veranstaltung verantwortlich, Universitätsvizepräsidentin Prof. Dr. Susanne Leist hieß die Anwesenden im H24 mit einem Grußwort willkommen. Zusammen mit dem Urban Land Institute, dem ICG Institut für Corporate Governance und der Bundesstiftung Baukultur wurde bei der Jahrestagung anschließend das Wesentliche in den Mittelpunkt gerückt: die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Stakeholder, die an der „Immobilie Kirche“ interessiert sind.
Die Tagung war die erste, die insbesondere die kaufmännische Perspektive in den Vordergrund stellte, eine Sichtweise, die nach Meinung der Anwesenden immer noch zu wenig Beachtung bei kirchlichen Umnutzungsprozessen findet. In verschiedenen Key Notes, Vorträgen und Paneldiskussionen wurde sich zu Themen wie „Synergien zwischen Ökonomie, Architektur und Baukultur – Kirche als Immobilie“, „Sakralraumtransformation zwischen Architekturentwurf und Umbaukultur“ oder „Kirche zwischen Immobilie, Sakrileg und Kulturerbe“ ausgetauscht. Am zweiten Tag der Veranstaltung gab es zudem internationale Einblicke in das Thema und es wurden die Potenziale der Kirchengebäude für die Quartiersentwicklung und „Kirche neu“ beleuchtet.
Zentrale Erkenntnisse waren:

  1. Die Nachfrage nach kaufmännischer Expertise und insbesondere nach interdisziplinärem Austausch ist noch größer als gedacht.
  2. Eine Übersetzungshilfe für kaufmännisches Know-How ist aufgrund „sprachlicher Barrieren“ zwischen den diversen Stakeholdern von zentraler Bedeutung.
  3. Das Thema Sakralraumtransformation ist kein akademisches Nischenthema, sondern höchst praxisrelevant und muss seinen Weg in den Fokus der Immobilienbranche finden.
  4. International (insbesondere in den USA) wird das Thema weniger emotional behandelt und die Kirchen haben (insbesondere aufgrund der im Gegensatz zu in Deutschland vorhandenen, anderswo aber fehlenden Kirchensteuereinnahmen) extremen Handlungsdruck.
 
 
Universität Regensburg
Kommunikation & Marketing
Universitätsstraße 31
93053 Regensburg