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Dr. Nataliya Archipowa erhält Young Investigators‘ Prize

Dr. NataliyaArchipowa. (Foto: © Stefan Buchhauser / Universität Regensburg)Dr. NataliyaArchipowa. (Foto: © Stefan Buchhauser / Universität Regensburg)Dr. Nataliya Archipowa, Nachwuchswissenschaftlerin an der Fakultät für Biologie und vorklinische Medizin (Lehrstuhl Prof. Reinhard Sterner) und der Fakultät für Chemie und Pharmazie (Lehrstuhl Prof. Patrick Nürnberger) der Universität Regensburg, wurde auf der ,,Regional Biophysics Conference (RBC)‘‘ mit dem Young Investigators‘ Prize der Hungarian Biophysical Society ausgezeichnet. Die RBC ist das traditionelle Treffen von sieben biophysikalischen Gesellschaften Europas und fand im August dieses Jahres im ungarischen Pécs statt. Grundlage für den Preis sind die jüngsten Arbeiten von Dr. Archipowa zur Aufklärung des lichtabhängigen Reaktionsmechanismus von Typ I Cryptochromen (CRY) aus migrierenden und nicht-migrierenden Spezies.
„Ich fühle mich sehr geehrt den RBC Young Investigators‘ Prize für meine neusten Erkenntnisse, die ein neues Licht auf die Rolle des Cryptochroms als Photomagnetorezeptor werfen, erhalten zu haben“, erklärt Dr. Archipowa. „All dies wäre ohne die stete Unterstützung meiner Mentoren, Prof. Dr. R. Sterner und Prof. Dr. P. Nürnberger, meiner Kooperationspartner, sowie meiner Familie und meiner Freunde nicht möglich. Dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken.“
Die passionierte Biochemikerin forscht, gefördert durch ein PostDoc-Stipendium für Nachwuchswissenschaftlerinnen der UR, mit lokalen als auch internationalen Kooperationspartnern an einem tieferen Verständnis biologischer lichtinduzierter Prozesse, wie sie in photosensitiven Enzymen und Photorezeptoren vorkommen. Des Weiteren projiziert sie die in der Natur vorkommenden Prinzipien auf artifizielle photokatalytische Systeme, um neue biotechnologische Anwendungen sowie nachhaltige Synthesewege in der organischen Synthese zu ermöglichen. In ihrer Forschung verwendet Dr. Archipowa eine Kombination aus zellbiologischen, molekularbiologischen und biochemischen Techniken sowie zeitaufgelöste Laserspektroskopie. Dadurch sollen die Wirkungsweise der untersuchten Proteine und die Verbindung zu deren biologischen Funktion auf molekularer Ebene entschlüsselt werden.
„Dr. Archipowa nutzt modernste biochemische und biophysikalische Methoden, um grundlegende Einsichten in die Wirkungsweise von licht-sensitiven Proteinen mit vielfältigen biologischen Funktionen zu erhalten. Die Zuerkennung des prestigeträchtigen Young Investigators‘ Prize der Hungarian Biophysical Society stellt eine verdiente Würdigung ihrer bahnbrechenden Arbeiten dar und wird sie ermutigen, ihren erfolgreichen Weg fortzuführen“, freut sich auch Prof. Dr. Sterner über die Auszeichnung für Dr. Archipowa.
Dr. Archipowa promovierte an der Universität Manchester bei Prof. Dr. Nigel S. Scrutton und widmete sich in ihrer Dissertation bereits drei fundamentalen lichtinduzierten Prozessen in biologischen Systemen. Zum einen konnte sie den konsekutiven Hydridtransfer, der im Photoenzym Protochlorophyllid-Oxidoreduktase abläuft, zum ersten Mal in seinen einzelnen Schritten auflösen. Zum anderen arbeitete sie entscheidende Unterschiede zwischen tierischem Typ II (Wirbeltiere) und Typ I (Insekten) CRY hinsichtlich der Chromophorbindung und der daraus resultierenden Konsequenzen für die vorgeschlagene Rolle in der Magnetorezeption heraus. Schließlich klärte sie den Reaktionsmechanismus des CRY aus der Fruchtfliege Drosophila melanogaster im Detail auf. Darauf aufbauend entwickelte sie ein eigenständiges Forschungskonzept für weiterführende CRY-Studien, die sie aktuell an der UR durchführt und die mit dem Young Investigators‘ Prize nun eine frühe Würdigung auf internationaler Bühne erhalten. Ihre neuesten Ergebnisse demonstrieren eindrucksvoll eine lichtinduzierte Selbst-Inaktivierung der CRY I Proteine sowohl aus nicht-migrierenden als auch aus migrierenden Spezies. Dies trägt einen neuen Blickwinkel bei auf die vieldiskutierte Frage, ob CRY I als Photomagnetorezeptor im migrierenden Monarchfalter fungieren kann.
 
 
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