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UR-Student:innen diskutieren über Materialien zur nachhaltigen Energiegewinnung

63 Teilnehmer aus Deutschland, Slowenien und Serbien diskutierten bei der Slowenisch-Bayerischen Sommerschule in Ljubljana über Materialien zur nachhaltigen Energiegewinnung und weitere umweltbezogene Anwendungen. (Foto: © Universität Ljubljana)63 Teilnehmer aus Deutschland, Slowenien und Serbien diskutierten bei der Slowenisch-Bayerischen Sommerschule in Ljubljana über Materialien zur nachhaltigen Energiegewinnung und weitere umweltbezogene Anwendungen. (Foto: © Universität Ljubljana)
Vom 18. bis 21. September veranstalteten die Universität Ljubljana, die Universität Regensburg, das Slowenische Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport und das Bayerische Hochschulzentrum für Mittel-, Ost- und Südosteuropa (BAYHOST) eine Slowenisch-Bayerische Sommerschule in Ljubljana. Hierzu wurden Studierende und Nachwuchswissenschaftler:innen aus Slowenien und Deutschland eingeladen, um über Materialien zur nachhaltigen Energiegewinnung und weiteren umweltbezogenen Anwendungen zu diskutieren.
Insgesamt nahmen 63 Teilnehmende von der Universität Ljubljana, zwei slowenischen Forschungsinstituten, 11 bayerischen Hochschulen und auch einer serbischen Hochschule an der Sommerschule teil. Als Lehrende waren acht Wissenschaftler*innen von drei slowenischen Hochschulen, einem slowenischen Forschungsinstitut, 3 bayerischen Hochschulen und dem Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung beteiligt.

Die teilnehmenden Studierenden und Promovierenden äußerten sich sehr zufrieden über das Vortragsprogramm und die Möglichkeit zum Austausch. Mit Hilfe der Sommerschule wollten sie erfahren, wie die Materialwissenschaften zur Bewältigung des Klimawandels und zur Energiewende beitragen können. Weiterhin reizte sie an der Sommerschule, dass es nicht nur um Materialeigenschaften sondern auch um konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis ging.
Den Auftakt der Veranstaltung machte Prof. Dr. Markus Antonietti vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung mit seinem Vortrag „From hydrothermal (bio)refining to hydrothermal humification: setting the base to possible new global sustainability cycles based on biomass“, der auf reges Interesse seitens der Studierenden stieß. Wissenschaftliche Lösungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bildeten denn auch einen roten Faden der Sommerschule. Da die Klimaziele allein durch Verzicht nicht zu erreichen sind, müssen dazu auch chemische Innovationen umgesetzt werden. Die Referent:innen stellten Möglichkeiten vor, benötigte Stoffe aus pflanzlichem Material herzustellen und somit CO2 durch einen landwirtschaftlichen Ansatz zu ersetzen. Die zum Teil sehr vielversprechend klingenden Lösungen aus der Wissenschaft wurden von den Studierenden in den Diskussionsrunden kritisch auf ihre Umsetzbarkeit hin hinterfragt. Ein weiterer Themenschwerpunkt war, wie möglichst viel Energie gespeichert werden kann, z.B. mit multivalenten Batterien, und welche Materialien sich dafür eignen.
Neben den Expertenvorträgen hatten einige Studierende die Gelegenheit, ihre eigenen Forschungsthemen - zum Beispiel die Nutzung von Materialien zur Absorption von Schadstoffen oder zur Energieumwandlung - in einer Poster Session und in kurzen Präsentationen vorzustellen. Für die besten Präsentationen erhielten drei Studierende einen Büchergutschein von Wiley-VH.
Die Sommerschule fand als eine Folgeveranstaltung des Slowenisch-Bayerischen Wissenschaftsforums 2021 statt, in dessen Rahmen im Online-Format bereits ein Chemical Research Symposium „Chemical Innovations for a Sustainable Future“ und ein Workshop zum Thema „Advances and frontiers in materials science“ organisiert worden waren, da sich gezeigt hatte, dass gerade in diesen Bereichen Slowenien und Bayern komplementäre wissenschaftliche Kompetenzen besitzen.
Natürlich durfte auch eine Führung durch die historische Altstadt von Ljubljana nicht fehlen. Hier hatten die Studierenden über das Thema der Sommerschule hinaus die Gelegenheit, die Geschichte und Kultur der Stadt besser kennen zu lernen und untereinander Kontakte zu knüpfen.
Für Abwechslung sorgte am letzten Tag auch die Exkursion zum Werk von KANSAI HELIOS, eines slowenischen Unternehmens, das sich auf die Herstellung intelligenter Beschichtungen spezialisiert hat.
 
 
(Text: Nikolas Djukić; BAYHOST)