Studie des Zoologischen Instituts der Universität Regensburg zeigt Artenreichtum auf dem Campus

Die Kleine Harzbiene ist eine von 75 Wildbienenarten, die auf dem Campus der Universität Regensburg gefunden wurden.  (Foto © Robert Zimmermann/UR)Die Kleine Harzbiene ist eine von 75 Wildbienenarten, die auf dem Campus der Universität Regensburg gefunden wurden. (Foto © Robert Zimmermann/UR)Das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat die Biodiversitätskrise auch in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gebracht. Dabei wird aber oft missverstanden, dass es bei der „Bienenrettung“ nicht um das Nutztier Honigbiene geht, welches keinesfalls gefährdet ist und meist aus wirtschaftlichen Gründen gehalten wird. Vielmehr geht es um die knapp 600 Arten von Wildbienen, die aus Deutschland bekannt sind und von denen knapp die Hälfte in ihrem Bestand gefährdet ist. Doch nicht nur viele Wildbienenarten sind bedroht. Der Rückgang von Populationen und das Verschwinden von Arten betrifft alle Organismengruppen.
In der strukturarmen, von intensiver Landwirtschaft geprägten Landschaft finden viele Insektenarten kaum mehr geeignete Lebensräume. Strukturreiche urbane Grünflächen können daher für den Schutz gefährdeter Arten eine wichtige Rolle spielen. Das Potential des Regensburger Universitätscampus wurde nun in einer Erfassung der Wildbienen- und Wespenarten deutlich. 75 verschiedene Wildbienenarten, sowie weitere 33 Arten sogenannter aculeaten Wespen (hierzu gehören beispielsweise Grabwespen, Wegwespen und Goldwespen) hat der UR-Biologie-Masterstudent Robert Zimmermann in den Jahren 2019 und 2020 nachgewiesen - darunter auch einige, die in der Roten Liste als gefährdet eigestuft werden. „Besonders erfreulich sind die Nachweise der Dunklen Zweizahnbiene und der Glockenblumen-Felsenbiene. Beide Arten gelten in Bayern sogar als stark gefährdet“, erläutert Zimmermann. Bemerkenswert sei außerdem der Fund einiger erst kürzlich, vermutlich über das Donautal, nach Bayern eingewanderter Arten wie der Pontischen Kielsandbiene und der Faltenwespe Leptochilus regulus. „Die Donau ist als Einwanderungskorridor für Arten aus dem Osten bekannt. Das macht die Suche nach Insektenarten hier so spannend“, berichtet Zimmermann, der für seine Masterarbeit an der Erfassung der Wildbienen- und Wespenarten Regensburgs arbeitet.
Mit dem Artenreichtum der Grünflächen auf dem Campus gehe allerdings auch eine Verantwortung einher. „Einige der damals untersuchten Lebensräume auf dem Campus sind leider Bauprojekten zum Opfer gefallen. Wichtig ist, für den Artenschutz wertvolle Flächen zu erhalten und naturschutzfachlich angemessen zu pflegen“, sagt Professor Dr. Erhard Strohm, der das Projekt wissenschaftlich betreute. Erste Schritte zu einem nachhaltigen Campus, wie die Gründung des „Green Office“, seien daher zu begrüßen.
 
 
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