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Universität Regensburg und LGL starten Präventionsprojekt zu Stimmgesundheit für Personal an bayerischen Schulen

Starten gemeinsam das Projekt Regensburger Stimmtraining: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Sven Hilbert (UR), Dr. Christian Gegner (UR), Prof. Dr. Caroline Herr (LGL), Dr. Wieland Kranich (UR), Prof. Dr. Anita Schilcher (UR), Dr. Sarah Becker (AMIS-Bayern), Jonas Trautner (UR),  Dr. Meike Sons (AMIS-Bayern), Victoria Heumann (AMIS-Bayern), Marina Giglberger (UR), Prof. Dr. Brigitte Kudielka (UR), Prof. Dr. Stefan Wüst (UR) (Foto: © Werner / LGL)Starten gemeinsam das Projekt Regensburger Stimmtraining: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Sven Hilbert (UR), Dr. Christian Gegner (UR), Prof. Dr. Caroline Herr (LGL), Dr. Wieland Kranich (UR), Prof. Dr. Anita Schilcher (UR), Dr. Sarah Becker (AMIS-Bayern), Jonas Trautner (UR), Dr. Meike Sons (AMIS-Bayern), Victoria Heumann (AMIS-Bayern), Marina Giglberger (UR), Prof. Dr. Brigitte Kudielka (UR), Prof. Dr. Stefan Wüst (UR) (Foto: © Werner / LGL)
Für Lehrkräfte sind die Anforderungen an die stimmliche Leistungsfähigkeit aufgrund der hohen täglichen Sprechzeit in Verbindung mit Umgebungslärm im Klassenzimmer besonders hoch. Der Frage, mit welchen Methoden das stimmliche Befinden verbessert werden kann und welche Rolle hierbei das empfundene Stresserleben spielt, widmet sich nun ein Präventionsprojekt zu Achtsamkeit und Stimme für Personal an bayerischen staatlichen Schulen. Ziel des „Regensburger Stimmtrainings“ (ReSt), das zum 1. Juli 2022 startet, ist die Entwicklung und wissenschaftliche Begleitung einer Webanwendung zur Prävention von Stimmstörungen bei Lehrkräften. Das Regensburger Stimmtraining ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Regensburg (UR) und des Arbeitsmedizinischen Instituts für Schulen in Bayern (AMIS-Bayern), welches derzeit am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aufgebaut wird.
Freuen sich auf die Zusammenarbeit im Zuge des Projekts Regensburger Stimmtraining: Prof. Dr. Sven Hilbert (Prodekan der Fakultät für Humanwissenschaften) und Prof. Dr. Caroline Herr (Mitglied der Amtsleitung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) (Foto: © Werner / LGL)Freuen sich auf die Zusammenarbeit im Zuge des Projekts Regensburger Stimmtraining: Prof. Dr. Sven Hilbert (Prodekan der Fakultät für Humanwissenschaften) und Prof. Dr. Caroline Herr (Mitglied der Amtsleitung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit) (Foto: © Werner / LGL)
Prof. Caroline Herr, Mitglied der Amtsleitung des LGL,erläutert: „Studien zeigen, dass bis zu 81 Prozent der Lehrkräfte im Laufe des Berufslebens von stimmlichen Einschränkungen betroffen sind. Durch gezieltes Training der Stimme kann jedoch der Entstehung chronischer Stimmstörungen entgegengewirkt werden. Unser Präventionsprojekt soll insbesondere helfen, durch gezielte Informationsarbeit und Training der Stimme Stress zu reduzieren. So können zugleich Unterrichtsausfälle vermieden werden.“
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betont: „Ich unterstütze dieses Projekt ausdrücklich. Stress ist Gift für den Körper und die Seele. Es ist wichtig, gerade Lehrerinnen und Lehrern, die sich Tag für Tag für die Zukunftschancen der kommenden Generationen einsetzen, über die Risiken zu informieren, ihnen Präventionsangebote zu machen und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Stimme fit halten können. Ich wünsche mir, dass möglichst viele dieses innovative Angebot nutzen.“ Kultusminister Prof. Dr. Michael Piazolo hebt hervor: „Wir freuen uns auf das ‚Regensburger Stimmtraining‘ mit seiner engen Verzahnung von Theorie und Praxis. Unseren Lehrerinnen und Lehrern, deren Stimmen tagtäglich im Unterricht besonders gefragt sind, wird hier ein vielversprechendes Angebot unterbreitet, das einen nachhaltigen Beitrag zur Lehrergesundheit leisten kann. Das begrüße ich ausdrücklich.“
Das Regensburger Stimmtraining soll auf anschauliche Weise Wissensinhalte zu Stimme und Lifehacks für den Unterrichtsalltag auf einer Plattform verknüpfen, um einen physiologischen Gebrauch der Sprechstimme zu gewährleisten und so Wirkungsstrategien für Lehrkräfte bereitzustellen. „Die Stimme ist ein nicht zu unterschätzendes Kapital einer jeden Lehrkraft, welches aufgrund der hohen Belastung im Lehrberuf einem besonders hohen Risiko einer Stimmstörung ausgesetzt ist“, erklärt Prof. Dr. Ernst Tamm, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung der UR. Das interdisziplinäre Projekt ReSt setze daher nicht erst dann an, wenn sich diese Störung bereits manifestiert habe, sondern soll dabei helfen, die Stimmstörung zu verhindern, so der Vizepräsident. „Im Rahmen der Studie“, so Sven Hilbert, Professor für Methoden der empirischen Bildungsforschung der UR, „haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem die Möglichkeit, ein ausführliches Feedback zur individuellen stimmlichen Situation und zur Stressbelastung zu bekommen – also eine Rückmeldung zu spezifischen und allgemeinen gesundheitlichen Themen.“
Dr. Christian Gegner vom Lehrgebiet Mündliche Kommunikation und Sprecherziehung der UR ergänzt: „Gerade für Lehrkräfte ist eine gesunde und tragfähige Stimme essentiell. Sie vermitteln Wissen, begleiten bei Lernprozessen, beraten oder führen Gespräche mit Eltern und Kolleginnen sowie Kollegen. Kann der eigene Stimm- und Sprechapparat die Anforderungen an ihn nicht mehr kompensieren, wird die Stimme müde und das Sprechen zunehmend anstrengender“. Auch Prof. Dr. Stefan Wüst vom Lehrstuhl für Medizinische Psychologie der UR hebt die Wichtigkeit des Projektes für den Arbeitsschutz der Lehrenden hervor: „Lehrkräfte sind einer erheblichen berufsbezogenen Stressbelastung ausgesetzt, die wiederum die Entstehung einer Stimmstörung begünstigen können. Das Projekt kann daher wichtige Impulse für die Prävention und Gesundheitsförderung liefern.“
Im Anschluss an die dreijährige Projektlaufzeit wird die Webanwendung dem bayerischen Schulpersonal kostenlos zur Verfügung stehen. Weiterführende Informationen sowie regelmäßige Updates zu dem Stand des Kooperationsprojekts sind unter www.lgl.bayern.de/arbeitsschutz/amis/schwerpunktthemen  zu finden.
 
Über das AMIS-Bayern
Das Arbeitsmedizinische Institut für Schulen (AMIS-Bayern) am LGL berät staatliche Schulen in Bayern in allen Fragen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Es wurde hierzu interdisziplinär aufgestellt, arbeitet ganzheitlich und bietet ein umfangreiches Unterstützungsangebot. Da in diesem Zusammenhang ein Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen wichtig ist, arbeitet das AMIS-Bayern eng mit anderen Institutionen zusammen. Neben Betriebs- und Fachärztinnen für Arbeitsmedizin sind Arbeitspsychologinnen, Fachkräfte für Arbeitssicherheit sowie Assistenzpersonal für das AMIS-Bayern tätig.
Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit.
Am LGL sind verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Lebensmittelchemiker, Ärzte, Tierärzte, Ingenieure, Physiker, Psychologen, Ökotrophologen, Chemiker, labortechnische Fachkräfte, Juristen, Biologen und andere Experten. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.
 
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