Physiker und Humanwissenschaftler bekommen Förderung
Logo Universität Regensburg (Grafik: Universität Regensburg)Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert zwei Gründungsteams an der Universität Regensburg. Beide erhalten für die Dauer von jeweils 12 Monaten ein EXIST-Gründerstipendium, um einen Businessplan auszuarbeiten und sich mit Unterstützung der Gründerberatung an der Universität Regensburg auf ihre Unternehmensgründung vorzubereiten.
Das EXIST-Gründerstipendium ist ein Förderprogramm für innovative technologieorientierte Gründungsvorhaben und wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) kofinanziert. Ausschlaggebend für diese Förderung ist, dass es sich bei der geplanten Geschäftsidee um ein innovatives technologieorientiertes Gründungsvorhaben handelt oder um eine innovative wissensbasierte Dienstleistung, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht. Ziel ist ein Produkt mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten. Beide im Frühjahr bewilligte Stipendien – eines aus der Fakultät für Physik und eines aus der Fakultät für Humanwissenschaften – haben die Jury überzeugt und die Teams arbeiten nun mit Hochdruck an der Realisierung ihrer Geschäftsidee.
Team Symlab (v.li.): Dr. Tobias Lautenschlager, Dr. Camilo Alfonso Moreno Jai (Foto: © Quirin Hummel)Team Symlab (v.li.): Dr. Tobias Lautenschlager, Dr. Camilo Alfonso Moreno Jai (Foto: © Quirin Hummel)Camilo Moreno und Tobias Lautenschlager, beide promovierte Physiker und Alumni der Universität Regensburg werden für ihre Geschäftsidee „Symlab“ mit 118.800 Euro gefördert. Ziel ihres Vorhabens ist es, Simulationsmodelle für elektrische Motoren auf Basis von Methoden aus der theoretischen Physik zu entwickeln und als Softwareprodukte in einem HiL System (Hardware in the Loop-System) zu vertreiben. Die Idee, mit Methoden aus der Physik physikalische Modelle für den Ingenieursbereich zu erstellen, entstand nachdem sich die beiden bei einem gemeinsamen Bekannten kennengelernt hatten. Gemeinsam untersuchten sie am Beispiel elektrischer Motoren die Machbarkeit und führten erste Studien durch, um die Vorteile aufzuzeigen. Im nächsten Schritt wollen sie den ersten Prototypen zusammen mit Kunden testen, um ihn auf die Anforderungen aus der Industrie anzupassen. Was dem Team noch fehlt, ist eine personelle Verstärkung im Bereich BWL.
 
Team Diingu. (v.li.): Florian Kranz, Felix Kolb und Sahm Shojai (Foto: © Julius Braun)Team Diingu. (v.li.): Florian Kranz, Felix Kolb und Sahm Shojai (Foto: © Julius Braun)
Das dreiköpfige Gründerteam aus dem Bereich Bildungswissenschaft firmiert unter dem Namen „Diingu“ (Digital Inclusion Guide). Mit der Anschubfinanzierung in Höhe von 135.000 Euro wird die Entwicklung einer digitalen Plattform mit Spezialisierung auf Schulbegleitung gefördert. Ziel ist die bundesweite Umsetzung einer Softwarelösung, damit beeinträchtigte Kinder die bestmögliche Unterstützung zur Teilhabe am Schulalltag und gesellschaftlichen Leben erhalten. Die Idee entstand durch den regelmäßigen Austausch zwischen Sahm Shojai (Unternehmensberater) und dessen Bruder Narieman Shojai, der selbst als Schulbegleiter tätig war. Beide brachten diverse Missstände in der Branche in Erfahrung und erkannten so den Bedarf für wissenschaftliche und einfach anwendbare digitale Lösungen. Mit der Entscheidung zur Unternehmensgründung wandte sich Sahm an Felix Kolb (approbierter psychologischer Psychotherapeut), deren Freundschaft ein Jahr zuvor begann. Kurze Zeit später ergänzte Florian Kranz (Informatiker) das Team, der sein Master-Studium abbrach, um sich dem Start-Up-Vorhaben vollumfänglich zu widmen. Nach mehreren Gesprächen mit Pilotkunden (Träger für Schulbegleitung) sowie Vertretern des Jugend- und Sozialamtes der Stadt Frankfurt am Main wurde der aktuelle Prototyp entwickelt, der voraussichtlich bis Ende 2022 Marktreife erlangen wird.
Unterstützung und Begleitung bei der Vorbereitung des EXIST-Antrags sowie ihrer Gründung erhalten die Teams an der Universität Regensburg von ihren wissenschaftlichen Mentoren Prof. Dr. Andras Schäfer (Lehrstuhl für theoretische Physik) und Prof. Dr. Wolfgang Dworschak (Lehrstuhl für Pädagogik bei geistiger Behinderung einschließlich inklusiver Pädagogik) sowie von FUTURstart-up, der Gründerberatung im Referat Forschungs- und Technologietransfer der Universität Regensburg.
Weiterführende Informationen:
EXIST-Gründerstipendium: https://www.exist.de
 
 
Petra Riedl
Universität Regensburg
Referat Forschungs- und Technologietransfer
Gründerberatung
Tel. 0941 943-2338
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https://go.ur.de/futurstart-up
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