Drucken

Wiederansiedlung der Mauersegler am Sammelgebäude der Universität Regensburg

Mithilfe eines Hubsteigers wurden die Nistkästen in etwa 30 Metern Höhe an der Fassade des Sammelgebäudes befestigt. (Foto: © UR/Bastian Schmidt)Mithilfe eines Hubsteigers wurden die Nistkästen in etwa 30 Metern Höhe an der Fassade des Sammelgebäudes befestigt. (Foto: © UR/Bastian Schmidt)Wenn die Mauersegler Ende April aus ihren Winterquartieren in Afrika nach Regensburg zurückkommen, dürfen sie sich auf eine Reihe neuer Behausungen auf dem Campus der Universität Regensburg freuen. Insgesamt 15 Nistkästen wurden für die Vögel auf Höhe der sechsten Etage an der Ostseite des Sammelgebäudes angebracht. Um den Tieren die neuen Domizile für die Aufzucht ihres Nachwuchses schmackhaft zu machen, plant das Team rund um Dr. Martin Postner, Leiter des Referats für Umweltschutz und Logistik der UR, zeitnah zusätzlich die Installation von Klangattrappen.
15 solcher Nistkästen wurden an der Fassade befestigt. (Foto: © UR/Bastian Schmidt)15 solcher Nistkästen wurden an der Fassade befestigt. (Foto: © UR/Bastian Schmidt)Die Steigerung der Artenvielfalt am Campus war schon vor vielen Jahren ein wichtiges Thema. So befanden sich am Sammelgebäude der Universität Regensburg schon in der Vergangenheit einige Nisthilfen für Mauersegler (lat. Apus apus), die dem Vernehmen nach auch besiedelt waren und als Brutbiotope genutzt wurden. Nach Sanierungsarbeiten am Dach des Gebäudes mussten die Nistkästen jedoch weichen, die Mauerseglerkolonie fand in der näheren Umgebung keine adäquaten Nistmöglichkeiten mehr und das Thema geriet in Vergessenheit.
Seit 2020 steht das Thema Biodiversität jedoch wieder im Fokus der universitären Bemühungen. Zusammen mit den in den letzten Jahren geschaffenen attraktiven Lebensräumen auf dem Campus, wie z. B. Blumenwiesen mit einer Vielzahl von Insekten, dem Ausweisen extensiv bewirtschafteter Flächen sowie der Begrünung von Fassaden, soll mit der Anbringung von künstlichen Nisthilfen die Attraktivität des Gebäudes als Brutquartier für Mauersegler nun wiederhergestellt werden. Die Idee hierzu entstammt aus der Initiative „Naturschutz und Nachhaltigkeit“ auf dem Campus, die dieses und andere Projekte zukünftig begleiten möchte. Die Installation der Nistkästen ist das aktuellste dieser Projekte.
Die Installation der Nistkästen an der Fassade in luftiger Höhe. (Foto: © UR/Bastian Schmidt)Die Installation der Nistkästen an der Fassade in luftiger Höhe. (Foto: © UR/Bastian Schmidt)
Mitarbeiter der Feinmechanischen Werkstatt der Fakultät für Chemie und Pharmazie haben die Nistkästen in einer Höhe von etwa 30 Metern angebracht. Dazu haben die Mitarbeiter spezielle Halterungen angefertigt, die eine Anbringung der Nistkästen erlaubt, ohne dabei die Fassade beschädigen zu müssen. Die Nistkästen selbst wurden im Vorfeld durch die Universität Regenburg (UR) und die Ostbayerische Technischen Hochschule Regensburg (OTH R) beschafft. Das staatliche Bauamt Regensburg unterhält die baufachliche Begleitung.
Um die Erfolgschancen einer Wiederansiedlung zu erhöhen, werden in den kommenden Wochen sogenannte Klangattrappen an den Nistkästen installiert, die zusammen mit bereits angebrachten visuellen Stimuli die Aufmerksamkeit der Tiere auf die neuen Behausungen lenken sollen. Diese Klangattrappen werden Rufe von Mauerseglern in den frühen Morgen- und Abendstunden über Lautsprecher abgegeben. Die dazu erforderliche Technik stellte die Elektronikwerkstatt der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin zur Verfügung. „Wir sehen hier einen erfolgreichen Ansatz zur Förderung der Biodiversität auf dem Campus Regensburg, bei dem UR und OTH Regensburg und verschiedene andere Einrichtungen unbürokratisch und effektiv zusammengewirkt haben“, freut sich Dr. Martin Postner über die bisher erfolgreiche Umsetzung der Idee.
 
 
Universität Regensburg Dr. Martin Postner
Leitung Referat V/5 – Umweltschutz und Logistik
Tel.: +49 (0)941 943-3897 oder -1773
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!