Helena Manke und Tom Jensson gewinnen Regensburger Lokalentscheid

Die Jurymitglieder und beide Teams nach der Siegerehrung. V.l.: Prof. Michael Heese, RA Dr. Georg Graml, Benjamin Römer und Sarah Reisinger (Beklagtenseite), Helena Manke und Tom Jensson (Klägerseite), Prof. Claudia Mayer. (Foto: © Thivya Kanakasabesan)Die Jurymitglieder und beide Teams nach der Siegerehrung. V.l.: Prof. Michael Heese, RA Dr. Georg Graml, Benjamin Römer und Sarah Reisinger (Beklagtenseite), Helena Manke und Tom Jensson (Klägerseite), Prof. Claudia Mayer. (Foto: © Thivya Kanakasabesan)
Ende Januar 2022 fand der Regensburger Lokalentscheid des ELSA-Deutschland Moot Court (EDMC) an der Universität Regensburg statt. Die beiden Jurastudierenden Helena Manke und Tom Jensson konnten diesen für sich entscheiden und werden jetzt beim Regionalentscheid gegen Studierende anderer Universitäten antreten, um sich einen Platz im Bundesfinale am Bundesgerichtshof in Karlsruhe zu sichern.
Das Siegerteam Helena Manke und Tom Jensson bei der mündlichen Verhandlung (Klägerseite).  (Foto: © Thivya Kanakasabesan)Das Siegerteam Helena Manke und Tom Jensson bei der mündlichen Verhandlung (Klägerseite). (Foto: © Thivya Kanakasabesan)
Der EDMC ist die größte simulierte Gerichtsverhandlung Deutschlands im Zivilrecht, die seit 1994 von der Europäischen Jurastudierendenvereinigung ELSA veranstaltet wird. Jährlich schlüpfen die teilnehmenden Studierenden in die Rolle von Anwältinnen und Anwälten und verhandeln vor einer Jury aus drei Richterinnen und Richtern über einen fiktiven Sachverhalt. Pandemiebedingt wurde die mündliche Verhandlung am 26. Januar als hybride Veranstaltung durchgeführt. Zuhörer konnten die Verhandlung über Zoom live mitverfolgen.
Auf der Klägerseite standen die Huevos sorpresa S.A. de C.V., vertreten durch die Rechtsanwälte Helena Manke und Tom Jensson; auf Beklagtenseite die Verpackungslösungen GmbH, vertreten durch die Rechtsanwälte Sarah Reisinger und Benjamin Römer. In der Jury saßen auch in diesem Jahr wieder UR Professorin Dr. Claudia Mayer als Vorsitzende und Prof. Dr. Michael Heese sowie RA Dr. Georg Graml als Beisitzende.
Prof. Michael Heese, Prof. Claudia Mayer und RA Dr. Georg Graml in der Jury. (Foto: © Thivya Kanakasabesan)Prof. Michael Heese, Prof. Claudia Mayer und RA Dr. Georg Graml in der Jury. (Foto: © Thivya Kanakasabesan)
In dem fiktiven Rechtsstreit ging es um den Bau und die Lieferung einer Verpackungsmaschine für Überraschungseier aus Schokolade. Ein mexikanisches Unternehmen hatte die Maschine als Prototyp bei einem deutschen Hersteller erworben. Leider funktionierte die Maschine anschließend nicht so, wie es sich der mexikanische Ü-Ei-Produzent vorgestellt hatte: Die Vakuumanlage, die die Eier in der Maschine transportieren soll, war nicht für den in Mexiko auf 2000 Meter herrschenden Luftdruck ausgelegt und die „Missing-Egg-Funktion“ war überhaupt nicht eingebaut worden. Nach kurzer Zeit wurden die Schneidemesser stumpf und zu allem Überfluss brach auch noch die Antriebsstange. Die Maschine konnte daher statt der zugesagten 200 Eier pro Minute, gerade einmal 140 Eier verpacken. Nach zahlreichen Nachbesserungsversuchen wollte das mexikanische Unternehmen nun nicht nur die für die Maschine gezahlten 750.000 Euro zurück, sondern überdies seinen entgangenen Gewinn in Höhe von über 1 Million Euro – im Ergebnis ohne Erfolg. Das Jurygericht wies die Klage letztendlich ab, teils weil schon der Vorrang der Nacherfüllung nicht beachtet wurde, teils weil sich das mexikanische Unternehmen weiterer Nachbesserungsversuche des Prototypherstellers zu vorschnell verweigert hatte.
Trotzdem war es für die Klägervertreter ein guter Tag: Helena Manke und Tom Jensson konnten den Regensburger Vorentscheid für sich entscheiden; die beiden konnten die Jury vor allem durch ihre mündliche Verhandlungsführung überzeugen. Für das Gewinnerteam geht es nun in die nächste Runde, wo sie auf Regionalebene gegen Teams anderer Fakultäten antreten werden. Sie haben dort die Möglichkeit, sich für das Finale am Bundesgerichtshof in Karlsruhe zu qualifizieren.
Über ELSA:
Die European Law Students´ Association (ELSA) ist eine unabhängige, politisch neutrale und als gemeinnützig anerkannte internationale Organisation von Jurastudierenden, Rechtsreferendaren und jungen Juristen. Gegründet wurde ELSA 1981 in Wien von Jurastudierenden aus Österreich, Polen, Ungarn und Deutschland. Heute ist ELSA in 44 europäischen Ländern an mehr als 375 Universitäten mit etwa 70 000 Mitgliedern vertreten. Damit ist ELSA die größte Organisation von Jurastudierenden weltweit. Seit 1989 existiert die Fakultätsgruppe ELSA-Regensburg e.V. mit inzwischen mehr als 120 engagierten Studierenden.
 
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