Freitag, 29. März 2024

Aktuelle Nachrichten

Bezirk Niederbayern

„Hat Deutschland Ladepower?“

ACE-Ehrenamtliche checken im Rahmen der Clubinitiative Schnell-Ladestationen v.l.: Herbert Seidl, Walter Sander, Kreisvorsitzender Stephan Neu,…
v.l.: Herbert Seidl, Walter Sander, Kreisvorsitzender Stephan Neu, stellvertretender Kreisvorsitzender Hans Rölz und Erika Bleicher (Foto: Hildebrand/ACE)
Polizeiberichte Niederbayern

Einbruch in Wohnmobil

Neustadt a. d. Donau (Lkr. Kelheim): Unbekannter bricht Wohnmobil auf Am Montag (25.03.2024) brach ein unbekannter Täter ein auf einem Campingplatz…
Polizei Niederbayern (Symbolfoto)
Bezirk Niederbayern

Profis rund ums Leder

17 Sattler und Feintäschner aus ganz Deutschland absolvieren ihren Meisterkurs in Mainburg Der Regensburger Kevin Fau fertigte als Meisterstück eine…
Der Regensburger Kevin Fau fertigte als Meisterstück eine Fahrzeuginnenausstattung an – hierfür erhielt er die Bestnote. (Foto: HWK/Kessel)
Polizeiberichte Regensburg

Kabel entwendet

Von einer Baustelle in der Posener Straße entwendeten unbekannte Personen in der Zeit von 22.03.2024 – 25.03.2024 rund 100 Meter Elektrokabel. Der…
Polizei Oberpfalz (Symbolfoto)
25 Mär, 2024

Integrationspreis 2024:

Bewerbungen ab sofort möglich Ab sofort können alle Bürgerinnen und Bürger des…
Logo Landkreis Kelheim (Grafik: Landratsamt Kelheim)
24 Mär, 2024

Train: Vorfahrt missachtet

Verkehrsunfall mit Personenschaden Am 23.03.2024, gegen 13:55 Uhr, bog eine 85-jährige…
Polizei Niederbayern (Symbolfoto)
21 Mär, 2024

Kicker, Kämpfer, Legenden

Ausstellungseröffnung über jüdische Fußballspieler beim FC Bayern München im Rahmen des…
SPD-Landtagsageordnete Ruth Mueller (Foto: Maximilian König)

VolkswagenStiftung-Freigeist-Fellowship zu queeren Literaturen und Kulturen im Sozialismus

Freigeist-Fellow Tatiana Klepikova vor dem Mural „LGBTQ History and Community” von Christiano De Araujo am 519 Community Center in Toronto, Kanada. Screenshot aus dem Projektüberblick auf YouTube (in English) see https://youtu.be/vR1MlWmjjPU  (Foto: © Tatiana Klepikova)Freigeist-Fellow Tatiana Klepikova vor dem Mural „LGBTQ History and Community” von Christiano De Araujo am 519 Community Center in Toronto, Kanada. Screenshot aus dem Projektüberblick auf YouTube (in English) see https://youtu.be/vR1MlWmjjPU (Foto: © Tatiana Klepikova)
Queere Kulturen in Osteuropa? Dazu ist vielen wenig bekannt. Den Grund dafür sieht die Slavistin Dr. Tatiana Klepikova darin, dass öffentliche und private Darstellungen des LGBTQ+-Selbst noch immer kriminalisiert und oft als krankhaft bewertet werden: Lesbische, schwule, bi- oder transsexuelle Personen erleben häufig Gewalt und werden diskriminiert. In den letzten zehn Jahren hat sich für diese Menschen nicht zuletzt im östlichen Europa vieles dramatisch verschlechtert: Gesetze und Initiativen gegen LGBTQ+-Personen wurden initiiert, als „Schutz vor nicht-traditionellen Werten“ innenpolitisch gerechtfertigt. Tatiana Klepikova will mit Ihrem Projekt Licht an! Queere Literaturen und Kulturen im Sozialismus dazu beitragen, im östlichen Europa mit dem politischen Mythos der „Fremdheit“ von Queerness in der Region aufzuräumen.
Universitätspräsident Professor Dr. Udo Hebel freut die Entscheidung der Early Career Forscherin, ihr Freigeist-Fellowship der VW-Stiftung an der Universität Regensburg anzusiedeln: „Tatiana Klepikova setzt den Programmlinien der Stiftung folgend an einer Fragestellung an, die außergewöhnliche Wissenschaft zwischen etablierten Forschungsfeldern betreibt. Wir freuen uns auf einen fruchtbaren und intensiven Austausch mit den Forscher:innen unserer Area Studies.“
Queere Literatur im Sozialismus
Licht an! blickt auf unbekannte queere Literatur, die unter kommunistischer Herrschaft im Privaten verfasst und offiziell nie veröffentlicht wurde. Tatiana Klepikova und ihr Team wollen queere Dramatik, Prosa und Poesie in vier sozialistischen Kontexten – in Russland, in der Ukraine, in Polen und in der DDR – aufdecken und analysieren. Mit ihren unterschiedlichen rechtlichen und sozialen Modellen des Sozialismus und der Regulierung des queeren Lebens bilden diese Kontexte für die Forscherin den Ausgangspunkt für die literarische Analyse der Darstellung der Queerness.
„Mein Projekt wächst aus dem unter anderem geringen literarischen Wissen über queere Produktion in den ehemaligen sozialistischen Ländern Osteuropas und insbesondere von ihrem alarmierenden Missbrauch durch rechtspopulistische Bewegungen in der Region in jüngster Vergangenheit“, sagt Dr. Tatiana Klepikova. Für sie sind die Fördermittel der VW-Stiftung in Höhe von über 1,4 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren eine Möglichkeit, eine Forschungsgruppe zum Thema aufzubauen und zu leiten, die sich international mit queeren Kulturen auseinandersetzt. Die Gruppe interessiert sich dafür, wie und durch welche sprachlichen Mittel Queerness in literarischen Texten dargestellt wurde, wie diese Texte verbreitet wurden, in welchen Kontexten sie vorkamen und welche Grenzen sie überschreiten mussten, um die Leser:innen zu erreichen.
Außerdem fragen die Early Career Researcher danach, wie solche literarischen Werke in sozialistischen Kontexten überwacht und zensiert wurden. Um dies zu leisten, werden literaturwissenschaftliche Zugänge in diesem interdisziplinären Projekt mit Methoden der Zeitgeschichte, Ethnographie, sowie der Kultur- und Geschlechterforschung erweitert. „Das Projekt will das Wissen über sozialistische queere Literatur, die im Vergleich zum LGBTQ+-Erbe des frühen 20. Jahrhunderts und der Gegenwart am wenigsten erforscht wurde, erheblich erweitern“, resümiert Tatiana Klepikova: „Dabei wird das Projekt ein besseres Verständnis der Rolle und Poetik von Geschlecht und Sexualität in europäischen Kulturen fördern und zur Diversifizierung des Kulturkanons beitragen.“
Für Professorin Dr. Ursula Regener, UR-Vizepräsidentin für Internationalisierung und Diversity, ist Licht an! ein wichtiges Projekt zur richtigen Zeit: „Wir dürfen nicht zulassen, dass Populismus und Diskriminierungen in Europa erneut unsere Vielfalt und unsere Freiheit attackieren. Das historische Wissen um die Präsenz und auch die Zensur queerer Themen systematisch zu erweitern wird dazu beitragen, unser Verständnis von ,Normalität‘ auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu revidieren.“
Licht an! Queere Literaturen und Kulturen im Sozialismus dockt an der Universität Regensburg am Institut für Slavistik am Lehrstuhl von Professorin Dr. Mirja Lecke an, die Tatiana Klepikovas Projekt als „bundesweit einzigartig für unsere Forschungsregion“ beschreibt: „Für unsere Forschung ist der Blick über Nationalkulturen hinaus und die Erforschung transkultureller Prozesse insgesamt sehr wichtig, genau das leistet das Projekt. Ich freue mich sehr auf die Diskussionen mit der Arbeitsgruppe von Frau Dr. Klepikova. Unsere Studierenden werden sicherlich ebenfalls vom anregenden Forschungsumfeld profitieren.“
 
 
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