Seit wenigen Tagen grast wieder eine kleine Rotviehherde auf dem Gleislhofberg in Riedenburg

Rotvieh auf dem Gleislhofberg in Riedenburg (Foto: VöF/Andreas Frahsek)Rotvieh auf dem Gleislhofberg in Riedenburg (Foto: VöF/Andreas Frahsek)
Nach den reichlichen Niederschlägen der letzten Wochen und Monate steigen nun endlich die Temperaturen und lassen die Kirschbäume blühen sowie Gräser und Kräuter sprießen. Höchste Zeit also, dass die Rinder von der Familie Graml von Kallmünz im Landkreis Regensburg auf die Sommerweiden nach Riedenburg umziehen.
Der Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. hatte im Rahmen des Altmühlleitenprojektes in Zu-sammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde und den Fachberatern für extensive Rinderhaltung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schwandorf die Idee entwickelt, die alte Nutzungsform der Rinderbeweidung im Altmühltal wieder aufleben zu lassen.
Die Familie Graml vom Rotviehhof am Jurasteig hält mit dem sogenannten Roten Höhenvieh eine seltene Rasse, die ursprünglich bis auf die Kelten zurückgeht. Die Tiere sind von kastanienbrauner Farbe und prädestiniert für die natürlichste Haltungsform, die Mutterkuhhaltung. Dabei kommt die Milch der Kühe ausschließlich den Kälbern zugute.
Diese naturnahe Form der Rinderbeweidung dient der extensiven Pflege der überwiegend mageren aber artenreichen Wiesen am Gleislhofberg. Weil die Böden ziemlich flachgründig und von sich aus wenig ertragreich sind, ist die Beweidung eine ideale Nutzungsform. Dabei bestimmt allein die Menge an krautigem Aufwuchs die Anzahl der Rinder, denn Zufütterung ist tabu. So wird eine für Flora und Fauna ideale Beweidungsdichte gewährleistet. Neben vielen seltenen Tieren profitieren davon auch gefährdete Pflanzenarten, wie beispielsweise die Orchidee Bienenragwurz. „Die Beweidung ist nicht nur eine besonders insektenfreundliche Wiesenpflege, die Rinder bereichern auch das Landschaftsbild und viele Wanderer und Spaziergänger erfreuen sich an ihrem Anblick“, freut sich Riedenburgs Bürgermeister Thomas Zehetbauer. In den kommenden Monaten wird die kleine Rotviehherde ihren Dienst als tierischer Landschaftspfleger leisten. VöF-Geschäftsführer Klaus Amann hebt auch die hohe Bedeutung von extensiven Weiden für den Klimaschutz heraus, weil sie viel klimaschädliches Kohlenstoffdioxid in ihrem Wurzelwerk langfristig binden. Der VöF-Vorsitzende Landrat Martin Neumeyer ergänzt: „Nicht zuletzt liefern die Rinder hochwertiges regionales Biofleisch. Das Beweidungsprojekt ist eine Erfolgsgeschichte.“ Insgesamt stehen rund 11 ha Landkreisflächen und weitere rund 2 ha Riedenburger Flächen zur Verfügung. Mit der Regionalinitiative „Altmühltaler Weiderind“ wird auf Naturparkebene diese Idee der naturschonenden Beweidung zukünftig verstärkt ausgeweitet.
 
 
Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.
Andreas Frahsek, Dipl.-Ing.
Landschaftsarchitekt ByAK
Baumkontrolleur FLL
Donaupark 13
93309 Kelheim
Tel.: 09441/207-7322
Fax: 09441/207-7350
e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Internet: www.voef.de 
Google Analytics Alternative