An mageren Hängen wachsen so manche Schätze. (Foto: Michaela Powolny)Wer mit dem Fahrrad von Saal Richtung Hausen fährt, wird feststellen, dass am Hang entlang bei den Ortseinfahrten Mitterfecking und Mitterfeckinger Siedlung Bäume farbig markiert wurden. Diese Markierungen wurden im Rahmen des Naturschutzprojektes „Eh-da-Flächen im Landkreis Kelheim“ für Einzelbaumentnahmen in Abstimmung mit dem zuständigen Förster Lukas Wack angebracht.
Die Einzelbaumentnahmen sollen helfen, Lichtungen zu schaffen, um später einen typischen Wald-Wiesen-Charakter zu erreichen. Denn was Viele heute nicht mehr wissen: Wo heute ein dichter Baumbestand steht, war vor über 20 Jahren noch eine artenreiche Magerrasenfläche auf den Silikatfelsen - ein Biotop mit Seltenheitswert. „Rote Liste Arten wie der Berg-Lauch sind heute noch vereinzelt auf den übrigen sonnigen Plätzen zu finden“, so Michaela Powolny, ILE-Umsetzungsbegleitung für Eh-da-Flächen im Landkreis Kelheim, die die Artenschutzmaßnahme vor Ort betreut. Damit solche Arten auch weiterhin erhalten bleiben oder sogar zurückkehren, ist es wichtig, den dichten Baumbestand aufzulockern. Denn die Fläche hat durchaus Potential: Besonders seltene Arten wie die Büschel-Glockenblume, das Weiße Fingerkraut oder der Ährige Ehrenpreis waren hier in den neunziger Jahren noch zu finden. „Da konkurrenzstarke Arten wie die Brombeere ebenfalls sonnige Plätze bevorzugen, muss hier langfristig eine geeignete Pflege geplant werden“, betont Förster Lukas Wack. Langsam wachsende Pflanzenarten würden sonst regelrecht „überwuchert“ werden und verschwinden.
Aber nicht nur floristisch hat die Fläche einiges zu bieten, denn Magerrasen sind an Artenvielfalt kaum zu übertreffen: Eine Vielzahl von Tieren und Insekten ist hier beheimatet. Es kann also ein Lebensraum unter anderem für Eidechsen, Schmetterlinge, Heuschrecken und Wildbienen geschaffen und erhalten werden. Auch drei Fledermauskästen, die an anderer Stelle weichen müssen, werden hier einen geeigneten Platz finden.
„Es ist großartig zu sehen, wie vielfältig die Naturräume unserer Gemeinde doch sind“, stellt Bürgermeister Christian Nerb fest.
Die Baumentnahme wird zwischen Mitte Dezember und Februar stattfinden, wodurch auch der Vogelschutz berücksichtigt wird. Einige Bäume bleiben als Windbremse bis hinunter zum Radweg stehen.
Das „Eh-da-Flächen-Projekt“ wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern und der Regierung Niederbayern gefördert und vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e. V. zusammen mit der ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Umsetzungsbegleitung Michaela Powolny durchgeführt. Eh-da Flächen die „eh-da“ sind, sollen Rückzugsorte für heimische Pflanzen und Tiere werden. Dabei soll die heimische Artenvielfalt erhalten oder wiederhergestellt werden.
 
 
Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.
Michaela Powolny
MSc. Biologie/Projektmanagerin Eh-da-Flächen
Donaupark 13
93309 Kelheim
Tel: 09441/207-7327
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Internet: www.voef.de
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