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In Summe sind die Eheleute Brigitte und Peter Hellmann 100 Jahre für das BRK tätig, nicht der einzige Grund, das Paar mit der Ehrennadel auszuzeichnen.
v.l.: Kreisbereitschaftsleiter Bernhard Steffel, Peter Hellmann, Brigitte Hellmann sowie stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Christoph Kühnl (Foto: br-medienagentur)v.l.: Kreisbereitschaftsleiter Bernhard Steffel, Peter Hellmann, Brigitte Hellmann sowie stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter Christoph Kühnl (Foto: br-medienagentur)
Peter Hellmann ist mit 17 Jahren 1968 beim BRK Rottenburg eingetreten, 1983 wechselte er zum BRK Mainburg. Seit 1975 ist er Ausbilder für Erste-Hilfe und Instruktor, jahrelang war er als Bereitschaftsleiter tätig, von 1983 bis 1991 war er Kreis-Kolonnenführer und bis 2007 Stellvertreter, seit 1983 war er Leiter der Dienststelle Mainburg und Wachleiter der Rettungswache Mainburg. Brigitte Hellmann trat mit 19 Jahren vor 48 Jahren dem BRK Mainburg bei.
Peter Hellmann war bis zu seiner Verrentung im Jahr 2011 an der Rettungswache Mainburg als Dienststellenleiter der Außenstelle Mainburg tätig. Er hat im Rettungsdienst als Rettungsassistent hauptamtlich gearbeitet und seit 1968 aktiv als Mitglied der Bereitschaft rein ehrenamtlich. Da er im BRK-Haus Mainburg seine Wohnung hatte, ist nun für jeden nachvollziehbar, dass es für ihn und seine Frau keinen Feierabend gab. Kein Tag ohne BRK. Die Beiden waren tatsächlich rund um die Uhr greifbar und aktiv. Peter Hellmann fuhr so viele Schichten auf dem Rettungswagen, wie kein anderer BRK-ler. Er war bei so vielen Unfällen auf der Autobahn als organisatorischer Leiter wie kein anderer Sanitäter. Er führte unzählige Sanitätsdienste bei Veranstaltungen durch. Er war Erste-Hilfe-Ausbilder und Leiter der Breitenausbildung, sowie Instruktor SAN. Er hat so viele Erste-Hilfe-Kurse gehalten, wie kein anderer in Mainburg. Jeden vierten Samstag im Monat war in Mainburg am BRK ein Kurs. Immer war er voll besetzt. Damals gab es keine vorherigen Anmeldungen. Die Leute kamen einfach zum BRK. Mal waren es auch 25 Kursteilnehmer, die von Peter Hellmann die Sofortmaßnahmen am Unfallort gelehrt bekommen haben. Leiter der Breitenausbildung heißt, dass er für die ganze Abrechnung aller Kurse im Landkreis Kelheim zuständig war. Und die Abrechnung war immer äußerst ordentlich und korrekt, und die Statistik hat gestimmt. Immer hat er ein positives Ergebnis, also viel Geld, für den BRK-Kreisverband erwirtschaftet. Die Durchführung der Kurse ist eine der wichtigsten und größten Einnahmequellen des Kreisverbandes. Die Kurse waren also Mittelbeschaffung, und sie waren auch Öffentlichkeitsarbeit. Da vom südlichen Teil des Landkreises fast jeder 16- bis 18-Jährige bei Peter Hellmann im Kurs gesessen hat und er fast bei jeder Firma im Gebiet Mainburg einen hausinternen Kurs durchgeführt hat, hat er dadurch das BRK repräsentiert. Das äußere Erscheinungsbild ist von essenziellem Wert für das Rote Kreuz. Jetzt die Internetseite, vorher Peter Hellmann: Es hieß nicht, rufe mal im BRK an, sondern ruf mal bei Hellmanns an.

Er war nicht nur im Rettungsdienst, in der Breitenausbildung tätig, sondern er war auch Ansprechpartner für Jeden, der etwas vom BRK brauchte von der Dienststelle Mainburg. Die Halbtags-Verwaltungskraft war ab 12:00 Uhr nicht mehr im Büro. So haben das eben die Hellmanns übernommen und Brigitte Hellmann war dann die Telefonzentrale vom BRK-Büro Mainburg. Ab 1997 kam dann auch noch die Auslieferung von warmen Essen dazu. Sie hat mit den Leuten geredet. Das „Essen auf Rädern“, ein fester Bestandteil einer Hilfsorganisation, ermöglicht älteren Menschen, noch lange ein selbstbestimmtes Leben zu Hause zu führen. Es geht auch um den sozialen Kontakt. In Mainburg wurden fast so viele „Essen auf Rädern“-Kunden betreut wie in Kelheim. Brigitte Hellmann war in Mainburg Anlaufstelle, wenn Peter Hellmann im Einsatz war, wenn das Büro nicht mehr besetzt war, rund um die Uhr. Zur Mittelbeschaffung haben die Eheleute auch beigetragen durch die Frühjahrs- und Herbst-Haussammlungen. Es gab auch noch die Altkleidersammlungen. Auch das brachte Geld ein. Zweimal im Jahr hat Peter Hellmann von den Firmen um den Verleih von Firmen-Lastwagen gebeten, hat sie abgeholt, ist dann zwei Tage lang mit kräftigen Männern der Bereitschaft von Haus zu Haus gefahren und hat die Säcke auf den LKW geworfen. Zur sonnigen Jahreszeit gehört er einfach bei Volksfesten, Jahrmärkten und Bürgerfesten dazu: der Glückshafen des Roten Kreuzes. So waren die Hellmanns in den größeren Orten im Landkreis mit dem Glückshafen am Gallimarkt Mainburg, bei den Volksfesten Riedenburg, Kelheim, Neustadt und beim Gillamoos Abensberg. Sie haben die Glückshafenware ausgesucht, mit dem Anhänger sind sie losgefahren und haben die günstige Ware geholt, in die Losstation eingeräumt und zum Volksfestplatz gebracht. Unterstützt von den Ehrenamtlichen vor Ort wurden dann die Lose verkauft. Die Hellmanns haben den Glückshafen jahrelang gepflegt und erhalten und dadurch über die Jahrzehnte viel Geld erwirtschaftet. Was die Hellmanns auch seit Jahrzehnten mit viel Herzblut durchgeführt haben, sind die Blutspende-Termine. 40 Termine im Jahr mit insgesamt 5000 Blutspendern jährlich, über 40 Jahre hinweg, ergibt eine große Zahl an verpflegten Blutspendern. Nun sind die Hellmanns in den wohlverdienten Ruhestand gegangen, das schweren Herzens.

„Sie werden vermisst.“, so der Laudator. Und weiter: „Natürlich kommen überall neue Mitarbeiter nach. Natürlich, jeder ist ersetzbar. Doch das was von einem Menschen geleistet wurde, das bleibt. Und die Hellmanns haben viel geleistet, zwei BRK-Urgesteine. Wir können für die unzähligen Stunden, Jahre, Jahrzehnte nur ganz herzlich Danke sagen. Sie Beide haben 100 Jahre ehrenamtlich geschuftet. Peter 52 Jahre und Brigitte 48 Jahre. Ich wüsste nicht, dass es so etwas schon mal im BRK-Kelheim gegeben hat. Eine Lebensleistung, die allerhöchsten Respekt verdient. Die Hellmanns sind und bleiben Vorbild für alle BRK-ler! Unnachahmlich. Ich schließe mit den Worten von Peter: „Uns gibt’s nur im Doppelpack.“ Wir wünschen euch, liebe Brigitte Hellmann, lieber Peter, beste Gesundheit und weiterhin ein erfülltes Leben.“