SPD-Landtagsabgeordnete Werner-Muggendorfer stellt Anfrage an Bayerns Umweltministerin
Die SPD-Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer aus Neustadt, Landkreis Kelheim, bleibt am Thema „Dritter Nationalpark für Bayern.“ Noch läuft die Dialogphase zu den Donauauen von der Lech-Mündung bei Rain, Landkreis Donau-Ries, bis Ingolstadt und weiter nach Kelheim, die unter anderem zur Diskussion stehen.
Johanna Werner-Muggendorfer: „Die Vor- und Nachteile für Natur, Menschen und Wirtschaft müssen genau herausgearbeitet werden.“
Deshalb bleibt sie mit Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf in Kontakt. Die teilte der Politikerin auf Anfrage mit, der Dialog zu den Donauauen werde fortgesetzt, „da die Auenbereiche an der Donau eine einmalige, naturschutzfachlich besonders wertvolle Fluss- und Auenlandschaft darstellen“. Dabei könne die Region „selbst ihren Nationalpark mitgestalten“. Zudem seien vorrangig staatliche Flächen und Gewässer betroffen. Für Grundstücke in kommunalem oder privatem Besitz gebe es Ausgleichsflächen oder finanzielle Entschädigungen. Stimmen die Eigentümer der Einbeziehung ihrer Flächen nicht zu, werden diese nicht mit einbezogen.
Dass ein Nationalpark Einschränkungen für Jagd und Holzwirtschaft mit sich bringt, daran lässt auch die Umweltministerin keine Zweifel, wie aus der Anfrage von Johanna Werner-Muggendorfer hervorgeht. Für beides sorge dann ein eigenes Management, „das der Verwaltung des Nationalparks unterstellt ist“. Was den Bedarf der Bevölkerung an Brennholz betrifft, so seien bisher bei jedem Nationalpark „gute Lösungen“ gefunden worden.
Kernbereich eines künftigen Nationalparks „Donauauen“ wäre das Gebiet zwischen Neuburg an der Donau und Ingolstadt, wo der Auwald bereits aufwändig renaturiert worden ist. Weil die Größe aber unter dem Mindestausmaß eines Nationalparks von 10.000 Hektar liegt, soll es bis Kelheim erweitert werden.
Die SPD-Landtagsfraktion fordert von der Staatsregierung dazu möglichst bald Machbarkeitsstudien vorzulegen. Johanna Werner-Muggendorfer: „Eine qualifizierte Diskussion kann nur auf der Grundlage von genauen Daten und Fakten erfolgen.“ Auch müssten von vorne herein Lösungsmöglichkeiten für mögliche Konflikte aufgezeigt werden.
Dass ein Nationalpark positive Wirkung auf die Wirtschaft in den verschiedenen Regionen hat, beweist der Bayerische Wald, wo allein in der Verwaltung 200 neue Arbeitsplätze entstanden sind. Im Vergleich zur Holzwirtschaft können zudem im Tourismus Arbeitsplätze nicht einfach von Maschinen übernommen werden. Wie aus den Verwaltungen der bestehenden Nationalparks zu erfahren ist, kann allein schon dieser Name als eigene Marke gut verkauft werden. Vorteil der Donauauen: Hier würde zum ersten Mal in Deutschland ein Fluss und seine Auen das Prädikat Nationalpark erhalten.