Azubi-Elite made in Ostbayern
Handwerkskammer zeichnet 60 Sieger des Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks in Passau aus. Aus dem Landkreis Kelheim erreichte André Dombrowski den Siegertitel in der Berufssparte Gebäudereiniger.
60 Nachwuchshandwerker aus ganz Ostbayern haben gezeigt, was in ihnen steckt: Sie haben den Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2017 auf Kammerebene in ihrem jeweiligen Beruf gewonnen. Dafür wurden sie heute zusammen mit ihren Ausbildungsbetrieben in Passau mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. „Mit Fleiß, Ausdauer und Leidenschaft haben Sie in einem weltweit anerkannten Ausbildungssystem brilliert“, sagte Richard Hettmann, Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, in den Redoute Veranstaltungssälen. Heuer fand der Berufswettbewerb unter dem Motto „Made in Germany“ statt. Das Label „Made in Germany“ stünde weltweit nicht nur für qualitativ hochwertige Produkte, sondern auch für eine ausgezeichnete Ausbildung. Die jungen Gesellen seien das beste Beispiel dafür.
Fürsprecher für die duale Ausbildung
Ob im Friseur-Handwerk, in der Kfz-Mechatronik oder als Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk – laut Hettmann stützten sich die Erfolgsgeschichten der Gewinner auf ein Zusammenspiel von Betrieben, Lehrern und Eltern. Allen an der Ausbildung Beteiligten sprach er deshalb seinen Dank aus. Die jungen Handwerker ermunterte er dazu, sich für ihren Berufsstand einzusetzen und die Werbetrommel für nachfolgende Generationen zu rühren: „Sprechen Sie über Ihre positiven Erfahrungen, denn das Handwerk benötigt jetzt und in naher Zukunft dringend Fachkräfte.“
Handwerk birgt Zukunftschancen in der Region
Im Namen der Stadt Passau beglückwünschte Oberbürgermeister Jürgen Dupper die Sieger. 650 Handwerksbetriebe mit 5.400 Beschäftigten und 400 Auszubildenden allein in der Stadt Passau zeigten die große Bedeutung des Handwerks für die Region. In diesem Zusammenhang würdigte Dupper die Berufsentscheidung der jungen Gesellen. „Denn die Wirtschaft braucht Akademiker und hochqualifizierte Leute mit beruflicher Bildung gleichermaßen, um erfolgreich zu sein.“ Das duale Ausbildungssystem sei eine deutsche Besonderheit und maßgeblich am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt.
Traditionsreicher Wettbewerb würdigt praktisches Können
Der seit 1951 durchgeführte Berufswettbewerb zählt zu den größten und traditionsreichsten in Europa. Er dient dazu, die Ausbildungsleistungen in der Öffentlichkeit herauszustellen, die Berufsausbildung des Handwerks zu fördern und die hohe Qualität des dualen Ausbildungssystems in Deutschland zu unterstreichen. Um am Wettbewerb teilnehmen zu dürfen, mussten die Gesellen in der praktischen Prüfung mindestens die Note „Gut“ erreichen. Nach dem Leistungswettbewerb auf Kammerebene treten die Nachwuchshandwerker gegen ihre bayerische Konkurrenz an. Die Siegerehrung findet am 27. Oktober 2017 in Augsburg statt. Die Bundessieger werden am 2. Dezember 2017 in Berlin gekürt. Deutschlandweit nehmen jährlich rund 3.000 Junghandwerker am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks teil.
Alle Sieger können Sie hier entnehmen (klicken)
Zur Information:
Hintergründe zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks
Der „Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks“ wird jährlich in rund 150 Wettbewerbsberufen durchgeführt. Junge Handwerker treten im ganzen Bundesgebiet an, um der beste Geselle in seinem Beruf zu werden. Das Ermitteln der Sieger erfolgt in vier Stufen: beginnend in der Regel auf der Innungsebene, dann auf Handwerkskammer-, Landes- und final auf Bundesebene. Teilnahmeberechtigt sind Junghandwerker, die ihre Gesellenprüfung in der Zeit vom Winter des Vorjahres bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres abgelegt und zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung das 27. Lebensjahr noch nicht überschritten haben. Die ersten Ansprechpartner für interessierte und qualifizierte junge Handwerker sind zunächst die Innungen und Handwerkskammern. Um antreten zu können, muss der Azubi mit einem Berufsausbildungsvertrag in die Lehrlingsrolle der Handwerkskammer eingetragen sein.
Ziele des Wettbewerbs
Der Leistungswettbewerb soll die Vorzüge der betrieblichen Ausbildung herausstellen, die Achtung vor der beruflichen Arbeit im Handwerk stärken, für das Handwerk werben, die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Ausbildungsleistungen des Handwerks sensibilisieren und begabte Lehrlinge in ihrer beruflichen Entwicklung fördern. Den Contest gibt es bereits seit 1951, bis 2007 firmierte er unter dem Namen „Praktischer Leistungswettbewerb der Handwerksjugend – PLW“. Ab 1960 wurde eine feierliche Abschlussveranstaltung etabliert, bei der die Bundessieger gewürdigt werden. Der Bundespräsident hat stets die Schirmherrschaft über den Wettbewerb, aktuell Frank-Walter Steinmeier. Pro Jahr nehmen mittlerweile rund 3.000 junge Handwerker am Wettbewerb teil.
„Die Gute Form“ – paralleler Wettbewerb prämiert Gestaltung im Handwerk
Seit 1988 gibt es parallel den Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“. Mit diesem Wettbewerb verbindet sich die Zielsetzung, Ästhetik und Kreativität in der Ausbildung stärker zu akzentuieren. Zudem soll eine breitere Öffentlichkeit auf die Bedeutung individueller Formgebung und Gestaltung im Handwerk aufmerksam gemacht werden.
Deutschlands Beste werden in diesem Jahr in Berlin geehrt
Bayerns beste Lehrlinge werden heuer am 27. Oktober in Augsburg geehrt. Die ersten Bundessieger des Leistungswettbewerbs und die ersten Preisträger „Die Gute Form“ werden auf der festlichen Schlussveranstaltung mit einer Urkunde und einem Geschenk geehrt – in diesem Jahr findet die Abschlussveranstaltung am 2. Dezember in Berlin statt.