Seminarreihe zeigt richtige Herangehensweise an betriebliches Gesundheitsmanagement
Kein anderes Thema beschäftigt den Mittelstand aktuell so sehr wie der Personalbedarf. Meist liegt der Fokus auf der Nachwuchswerbung oder der Gewinnung neuer Mitarbeiter. Aber auch Investitionen in vorhandenes Personal tragen zur Entschärfung der Situation bei. Schließlich weisen gesunde, zufriedene Mitarbeiter geringere Fehlzeiten auf und sind motivierter im Job.
Betriebliches Gesundheitsmanagement befasst sich mit Faktoren wie Mitarbeitermotivation, Zufriedenheit und Betriebsklima. Wie Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz aktiv verbessern können, zeigt die Seminarreihe „Betriebliches Gesundheitsmanagement“, einer Initiative des Regionalmanagements im Landkreis Kelheim und der Hans-Lindner-Regionalförderung mit Förderung des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen für Landesentwicklung und Heimat. Seit vergangenem Herbst belegen 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Seminarreihe. An fünf Nachmittagen im Zeitraum von November 2016 bis Oktober 2017 können Führungskräfte und Personalverantwortliche Grundlegendes über betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) lernen und Stück für Stück geeignete Maßnahmen im eigenen Betrieb implementieren.
Das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement wird von vielen externen und internen Faktoren beeinflusst: Arbeitsschutz, Versicherungen, Krankenkassen. „Die Vorträge geben Einblick in Gestaltungsmöglichkeiten, klären aber auch über Rahmenbedingungen auf“, erklärt Astrid Würtz, die bei Beil-Registersysteme GmbH als Assistentin der Geschäftsleitung tätig ist. Das Unternehmen aus Abensberg ist sich der Bedeutung des Gesundheitsmanagements sehr bewusst, wie Astrid Würtz bestätigt: „Es genügt zukünftig nicht mehr, den Mitarbeitern nur einen Arbeitsplatz anzubieten. Die attraktive Gestaltung des Umfeldes und die Work-Life-Balance sind wichtige Faktoren geworden. Wir sind uns bewusst, dass wir nur gemeinsam mit den Mitarbeitern erfolgreich sein können und wollen das BGM als Chance nutzen.“
In den Seminaren erfahren die Teilnehmenden, sieben Frauen und acht Männer, wie sie eine Gesundheitsanalyse in den jeweiligen Betrieben durchführen, welche Fähigkeiten Führungskräfte sich aneignen müssen, wie Arbeitsplätze gestaltet und Arbeitszeiten arbeitnehmerfreundlich organisiert werden sollten, welche Rolle Bewegung und Fitness spielt, und mit welchen Methoden und Werkzeugen Gesundheitsmanagement im Geschäftsablauf implementiert werden kann.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Weiterbildungsangebots ist die Vernetzung der Teilnehmenden und ihrer Firmen untereinander. „Der Austausch unter Gleichgesinnten ist sehr positiv, es entsteht ein Lerneffekt für alle Beteiligten“, so Gerd Duffe, Praxisinhaber von „Physio Praxis-Team Duffe“ in Kelheim.
Gemeinsam wollen die Führungskräfte daran arbeiten, ihre jeweiligen Unternehmen zu noch attraktiveren Arbeitgebern machen und so den langfristigen Erfolg sichern.
Durchgeführt werden die Workshops von der Hans-Linder-Regionalförderung - im Landkreis bereits bekannt durch das Weiterbildungsangebot der „Unternehmerschule“. Als Referent konnten die Initiatoren Prof. Dr. Stephan Gronwald von der Fakultät für angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf gewinnen. Der Experte forscht und lehrt auf dem Gebiet des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und ist unter anderem Mitglied im renommierten Expertenbeirat „Corporate Health Award“.
Julia Schönhärl, Regionalmanagerin des Landkreises und Martina Wimmer von der Wirtschaftsförderung des Landkreises haben das Projekt initiiert und sind erfreut über die positive Resonanz: „In dieser Zeit der starken Nachfrage nach Fachkräften müssen sich Betriebe in unserem Landkreis gut positionieren. Die Seminarreihe unterstützt und stärkt Betriebe auf diesem Weg.“ Im kommenden Jahr sind weitere Maßnahmen vom Regionalmanagement geplant.
Heinz Müller
Pressesprecher