In Bad Gögging trafen sich am Donnerstag die Mitglieder des Heil- und Thermalbäder in Niederbayern e.V. Das wichtigste Fazit: Die Gästezahlen steigen
31.03.2017. Am Donnerstagnachmittag haben sich die Mitglieder des Heil- und Thermalbäder in Niederbayern e.V. zur Mitgliederversammlung in Bad Gögging getroffen. Zu besprechen gab es reichlich. Doch das wohl wichtigste Fazit betraf die touristische Entwicklung der Region: Die fünf Kurorte Bad Gögging, Bad Füssing, Bad Griesbach, Bad Abbach und Bad Birnbach können zufrieden sein angesichts gestiegener Übernachtungszahlen und Gästeankünfte.
2,4 Prozent mehr Gäste
„Mit 753.073 Gästeankünften haben wir die Zahlen aus dem letzten Jahr um 2,40 Prozent übertroffen. Auch die Übernachtungen sind um 0,6% auf 4.781.158 leicht angestiegen“, präsentierte Geschäftsleiter und Bad Füssinger Kurdirektor Rudolf Weinberger die Bilanz der fünf Heil- und Thermalbäder für 2016. „Diese Entwicklung der Gästeankünfte und Übernachtungen ist insofern bemerkenswert, da sich die Zahlen trotz des Strukturwandels des Gästeklientels stetig weiter nach oben bewegen. Darauf können alle Akteure stolz sein. Denn die Zahlen weisen darauf hin, dass sich die enormen Anstrengungen lohnen, mit denen wir seit dem Wegfall der ambulanten Badekur versuchen neue Gäste zu gewinnen“, so Weinberger.
In Anbetracht dieses strukturellen Wandels erscheint auch der sukzessive Rückgang der Verweildauer in einem anderen Licht. So blieben die Gäste 2016 im Schnitt 6,3 Tage lang in einem der niederbayerischen Bäder – 2015 waren es noch 6,5 Tage. „Wir können diesen Rückgang jedoch sehr gut an einem sich verändernden Reiseverhalten festmachen. Heutzutage verreisen die Menschen häufiger, dafür fallen die Reisen aber kürzer aus. Das schlägt sich auch bei uns nieder. Gleichzeitig hoffe ich, dass die Talsohle bald erreicht ist und sich die Verweildauer bei 6,0 Tagen einpendelt“, so Weinberger.
Vorsorgeleistungen: Kritik an Krankenkassen
Ernüchternd scheint dagegen der Blick auf die deutschlandweit anhaltend stark rückläufige Entwicklung der anerkannten Vorsorgeleistungen in den Kurorten. „Das hängt mit der paradoxen Tatsache zusammen, dass Krankenkassen umso mehr Geld aus dem Gesundheitsfond bekommen, je mehr kranke Menschen bei ihnen versichert sind. Umgekehrt bekommen sie weniger Mittel, je mehr gesunde Menschen bei ihnen versichert sind.“ In der Folge, so Weinberger, hätten Krankenkassen also auch kein gesteigertes Interesse, ihren Versicherten Kuren, die zum Erhalt oder Wiederherstellung der Gesundheit beitragen, zu genehmigen, was man an den hohen Ablehnungsquoten von Kuranträgen (50-60 Prozent bei Erstantrag) deutlich sehe. „Die Leidtragenden sind dabei nicht nur die Versicherten, sondern auch die Kurorte“, so Weinberger, der das Thema künftig noch stärker politisieren will, wie jüngst bei der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft oder bei der Frühjahrstagung des Bayerischen Heilbäderverbandes e.V. in zwei Wochen.
Fortführung der Telefonbefragung
Mit Blick auf zukünftige Strategien brachten die Tagungsteilnehmer im Bad Gögginger Kurhaus neben verschiedenen Marketingmaßnahmen die erneute Telefonbefragung durch das Passauer Forschungsinstitut CenTouris auf den Weg. Wie schon 2011 und 2014 werden also auch 2017 insgesamt 1200 zufällig ausgewählte Personen in ganz Deutschland telefonisch zu ihrem Reiseverhalten befragt. So sollen die Teilnehmer beispielsweise zu vergangenen bzw. geplanten Urlaubsreisen Auskunft geben. Außerdem wird die Bekanntheit der Heil- und Thermalbäder bzw. Kurorte abgefragt. Die Ergebnisse sollen dann im März 2018 präsentiert werden und Aufschluss über die künftige Ausrichtung für Produktentwicklung und Marketing geben. (ah)
Andrea Holzapfel M.A.
Online-Marketing, Pressearbeit
Tourist-Information Bad Gögging