Teugn ist eine "reiche" Gemeinde: Es gibt eine Kirche, sogar mit einem bayerisch sprechenden Pfarrer, zwei Wirtshäuser, zwei Bäckereien und ein Ladengeschäft für den täglichen Bedarf. Wie lange wird es diesen "Luxus" in Teugn noch geben? Denn viele Dorfbewohner sind sich ihres Glückes nicht bewusst. Fritz Zirngibl, Kreis- und Gemeinderat der Bayernpartei, ärgert schon lange, dass diese dörflichen Geschäfte zu wenig angenommen werden: "Wenn ich dann immer höre: Ich muss noch schnell nach Bad Abbach zum Einkaufen fahren ... Warum, frage ich mich dann, kann man seinen Einkauf nicht in unserer Gemeinde machen?"
Zirngibl hat sich mit den Ladeneigentümern zusammengesetzt und versucht, Lösungen zu finden. Stephan Kiendl, vom örtlichen "nah und gut"-Lebensmittelgeschäft, ist überzeugt, dass es an den Preisen nicht liegen kann. Laufend gibt es in seinem Geschäft neue Sonderangebote und Treueaktionen. Für den täglichen Gebrauch gibt es fast alles: eine Bäcker- und Metzgertheke, Getränke, Obst und Gemüse, Süßigkeiten, Zeitungen und vieles mehr. Sogar ein Kaffeeautomat wurde jetzt angeschafft, damit auch mal ein gemütlicher "Kaffee-Ratsch" auf der Bank vorm Geschäft gemacht werden kann.
Dazu Zirngibl: Ein Dorfladen ist doch viel mehr, als nur der schnelle Einkauf. Hier findet Kommunikation statt, hier erfährt man was im Dorf los ist - man tauscht sich aus. Stephan Kiendl bietet für ältere Kunden nicht nur Hilfe im Laden, wenn das eine oder andere nicht gefunden wird, er fährt den Einkauf, wenn's nötig ist, sogar den Senioren nach Hause. Wer guten Gewissens einkaufen möchte, findet auch hier Passendes: vom Teugner Honig bis zum "Fair Trade Kaffee".
Auch Martin Knotts Bäckerei hat ein reichliches, täglich frisches Angebot. In seinen Auslagen befinden sich zehn verschiedene Semmeln und Brote. Aber auch Kuchen und sonstige Leckereien gibt es bei ihm. Wer noch einen Kaffee-to-go will, kann auch diesen frisch aufgebrüht mitnehmen oder am Stehtisch im Laden, bei einem Gespräch mit dem Bäckermeister oder der Seniorchefin, genießen. Auch bei ihm gilt noch die gute, alte Bäckerqualität, statt aufgeblasene Aufbackware "Made in China". Auch Martin Knott klagt über das Verhalten vieler Dorfbewohner, welche lieber im auswärtigen Supermarkt Billigsemmeln kaufen, statt auf Qualität zu achten.
Teugn hat auch noch das große Glück, zwei typische Dorfwirtshäuser zu haben. Auch hier ist nicht mehr der Gastbetrieb wie früher. Die Tennisspieler haben ihr eigenes "Häusl", ebenso die Stockschützen, die Fußballer und die Feuerwehrler. So werden auch diese beiden schönen, alten Gaststätten bald die Türen für immer schließen ...
wenn nicht bei den Teugner ein Umdenken kommt, bevor sie ihren "Luxus" endgültig verloren haben und Teugn zu einer Gemeinde ohne Dorfleben verkommt. Dann sind jene die ersten, welche bei der Schließung der Gasthäuser jammern, die sie jedoch nur selten nutzten. Dies gilt auch für die örtlichen Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, welchen man immer einen Vorzug geben sollte, denn warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt!
Mit der Belebung der Teugner Wirtshauskultur hat Fritz Zirngibl schon mal einen Anfang gemacht. Gemeinsam mit seinem Ortsverein der Bayernpartei veranstaltet er in der Dantscher-Gaststätte regelmäßige Musikantentreffen, Starkbierfeste und sogar Theateraufführungen. Dann ist das Wirtshaus auch, wie in alten Zeiten, "gsteckt voll"!
Für Rückfragen steht der Kreisvorsitzende Fritz Zirngibl zur Verfügung: 09405-919133.