Jahresbilanz und Neues zum Tourismus im Landkreis Kelheim
Am 6. März fand im neuen Landratsamt das Touristiker-Treffen des Tourismusverbandes des Landkreises Kelheim statt. Zahlreiche Mitglieder nahmen teil, Bürgermeister von Städten und Gemeinden des Landkreises, Hoteliers, Gastwirte und Betreiber von Pensionen und Ferienwohnungen. Von der Regierung von Niederbayern war der Referatsleiter für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung, Wolfgang Maier, gesandt worden.
Nach dem Grußwort durch den Vorsitzenden des Tourismusverbandes, Bürgermeister Thomas Reimer aus Neustadt a. d. Donau, begrüßte der Hausherr des Landratsamtes, Landrat Martin Neumeyer, die Teilnehmer des Touristiker-Treffens. Martin Neumeyer wies darauf hin, dass die Vernetzung untereinander, der fachliche Austausch und das Aufgreifen neuer Impulse wichtig sind. Ein bedeutendes Ziel ist auch, die
stetige Qualitätsverbesserung des touristischen Angebotes und, dass diese Aufgabe durch den Tourismusverband professionell und zielstrebig seit Jahren verfolgt wird. Damit diese Zielsetzung erreicht wird, ist aber auch die Mitarbeit der Mitglieder des Tourismusverbands erforderlich. Martin Neumeyer wies bei dieser Gelegenheit noch darauf hin, dass dieses Jahr der Main-Donau-Kanal sein 25-jähriges Jubiläum hat. Abschließend dankte Martin Neumeyer dem Geschäftsführer des Tourismusverbandes, Klaus Blümlhuber, und seinem Team für die professionelle Arbeit und das Engagement für den Tourismus im Landkreis Kelheim.
Klaus Blümlhuber zog anschließend Bilanz über die touristische Entwicklung des Landkreises im Jahr 2016. Zwar verzeichnet der Landkreis in der Tourismus-Branche seit Jahren steigende Übernachtungszahlen, die Entwicklung ist jedoch unter dem bayerischen Durchschnitt. Der Landkreis konnte gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 1,4 Prozent erreichen, während Bayern aber insgesamt eine Steigerung von 3,1 Prozent vorweist. Die Aufenthaltsdauer hat sich im Vergleich zu 2015 nicht geändert, doch die Auslastung der Betriebe ist gestiegen. Weiterhin konnte Klaus Blümlhuber feststellen, dass der Anteil der Online-Buchungen rasant zunimmt, aber trotzdem der analoge Flyer und das Unterkunftsverzeichnis auch in Zukunft unentbehrlich sein werden. Als Quelle für Informationen bei der Urlaubsplanung werden nach wie vor laut Reiseanalyse 2016 Prospekte, Flyer und Kataloge mit 28 Prozent vor Beratung im Reisebüro mit 22 Prozent, Webseite Reiseziele mit 21 Prozent, Webseite mit Unterkünften mit 18 Prozent, Google mit 16 Prozent, Online-Reiseportale mit 15 Prozent, Reiseführer und Reiseliteratur ebenfalls mit 15 Prozent, TV Reisesendungen und Dokumentationen mit 14 Prozent, Webseite von Reiseveranstaltern mit 11 Prozent und Zeitungsannoncen mit ebenfalls 11 Prozent genutzt. In der Gesamtbetrachtung dieser Zahlen lässt sich feststellen, dass das Internet jedoch eindeutig als Informationsquelle an erster Stelle steht. Die Ausrichtung der eigenen Webpräsenz muss dabei konsequent auf die mobile Internetnutzung durch Smartphones oder Tablet-PC ausgerichtet werden, da mobile Internetnutzung von 16 Prozent im Jahr 2011 auf inzwischen 63,1 Prozent im Jahr 2016 gestiegen ist. Belegt wird dies zudem durch kräftige Steigerung der Buchungen über das Internet.
Der Tourismusverband will zur Qualitätsverbesserung des touristischen Angebotes im Landkreis eine All-inclusive-Gästekarte einführen, für den Fahrrad- und Mountainbike-Urlaub die Wegweisung durch Neubeschilderung der touristisch relevanten Radwege im Landkreis sowie eine Vielzahl von qualitätsverbessernden Maßnahmen und zusätzliche Marketingmaßnahmen ergreifen. Immerhin generierte der Tourismus im Landkreis Kelheim einen Umsatz von rund 195 Millionen Euro. Abschließend betonte Klaus Blümlhuber noch, dass das derzeit noch günstige Zinsniveau für Kredite beste Rahmenbedingung für Investitionen in der Tourismusbranche liefere.Von der Regierung Niederbayern stellte Sachgebietsleiter Dipl.-Betriebswirt (FH) Wolfgang Maier in seinem Vortrag die Möglichkeiten der staatlichen Förderungen von Investitionen vor. Zusammenfassend können bei qualitätsverbessernden Investitionsmaßnahmen kleiner und mittlerer Betriebe und einer Mindestinvestitionssumme von 30.000 Euro eine Förderung bis zu 20 Prozent bei kleinen Unternehmen mit maximal 49 Beschäftigten und bis zu 10 Prozent bei Unternehmen bis 249 Beschäftigten erreicht werden. Anhand von Beispielen erläuterte Wolfgang Maier die mögliche Handhabung einer Wirtschaftsförderung durch die Regierung Niederbayern.
Wie das Ganze in der Praxis aussieht, konnten dann Sandra Schmid vom Gasthaus Schwan in Riedenburg und Karin Stark vom Ferienhof Stark in Kelheim in ihren Vorträgen berichten.
Nach den Vorträgen konnten sich die Teilnehmer bei Weißwürsten und Brezen unterhalten und Erfahrungen austauschen.