Vortrag „Wohnen 2.0.“ schließt die Vortragsreihe „Gut für den Geldbeutel, gut für´s Klima“ in Mainburg ab
Wenn auf dem Display des Bordcomputers des Pkws umso mehr Bäume zu sehen sind, je energiesparender man fährt, oder wenn man wie in der Grundschule Fleißsternchen sammeln kann für Energiesparmaßnahmen im Haushalt, oder wenn der Duschkopf farblich anzeigt, ob der Wasserverbrauch noch „im grünen Bereich“ ist: dann ist man mittendrin in der „gamification“ (game, engl. Spiel), dem spielerischen Anreizsystem des „smart home“. Diese Anwendungen machen sich immer mehr Anbieter zu Nutze, um ihre Produkte zu verkaufen. Das Gute daran ist, dass sie als Bestandteile eines intelligenten Haushalts dem Zweck des Energiesparens dienen.
Die Vielfalt dieser Anwendungen präsentierte Christian Winterhalter von der Energieagentur Regensburg e.V. in seinem Vortrag am 6. März 2017 in Mainburg, mit dem die Vortragsreihe „Gut für den Geldbeutel, gut für´s Klima“ des Regionalmanagements Landkreis Kelheim abgeschlossen wurde. Die interessierten Besucher hatten viele Fragen mitgebracht und lernten von Herrn Winterhalter Wissenswertes über die Entwicklung der Messung des Energieverbrauchs bis hin zum notwendigen Gleichgewicht im Stromnetz aus Einspeisung und –verbrauch. Was als Idee hinter „smart home“ steht, erläuterte der Referent ebenso wie die konkreten Anwendungen im Gebäude-Energiemanagement. In Zukunft wird neben dem Stromverbrauch auch der Gas- und Wasserverbrauch über digitale Medien abgelesen und sicher bald auch abgerechnet werden.
Haushaltseigene Energiedaten müssen ab 2017 laut dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende digital aufbereitet werden, d.h. aber nicht unbedingt, dass sie auch ins Internet eingespeist werden. Dabei benötigt man für die Dateneinspeisung nicht nur ein smart meter, sondern notwendigerweise ein intelligentes Messsystem, das Smart Meter Gateway (SMGW). Zurzeit befindet sich dieses in Deutschland noch in der Testphase und wird mit einem integriertem Sicherheitsmodul kommen, wie die Broschüre „Smart Meter Gateway“ des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik BSI verrät.
Andere Länder (z. B. Italien und Norwegen) sind zwar schon viel weiter mit der Digitalisierung von Haushalten - doch dies geschieht auch Kosten der privaten Sicherheit. Handlungsbedarf für die Umrüstung besteht von Verbraucherseite zunächst nicht unbedingt, da die Stromlieferanten z.B. beim Austausch eines alten Gerätes gleich ein neues – digitales – einbauen. Um im eigenen Haushalt alle Stromverbraucher genau zu managen, sind smart meter die richtige Lösung, da sie auch helfen können, den Energieverbrauch zu senken. Das hat auch der Gesetzgeber erkannt und schreibt im Gesetzt zur Digitalisierung der Energiewende ab 2017 smart meter in Neubauten vor. Die großen Energieversorger müssen sich jedoch auch erst noch auf den digitalen Wandel einstellen. Die Möglichkeiten des „smart home“, den Komfort im Haushalt zu steigern und den Energieverbrauch zu senken, scheinen fast unbegrenzt, und die Anwendungen fangen gerade erst an, am Markt verfügbar zu sein.
Alle Vorträge der Vortragsreihe „Gut für den Geldbeutel, gut fürs Klima“ stehen als PDF-Dokumente zum Nachlesen auf der Website des Landkreise Kelheim/ Regionalmanagement/Veranstaltungen zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Sonja Endl
Stellv. Pressesprecherin