25 Jahre erfolgreiches Engagement für die Bürger in Bayern
Seit 25 Jahren sitzt Johanna Werner-Muggendorfer aus Neustadt an der Donau (Landkreis Kelheim) für die SPD im Landtag. Ein viertel Jahrhundert Opposition haben der Abgeordneten die Hoffnung nicht genommen. Denn sie glaubt fest daran, es noch zu erleben, „dass wir auf der Regierungsbank Platz nehmen.“
Ganz anders war das 1991, als die engagierte Sozialdemokratin als Nachrückerin in den Prachtbau am Hochufer der Isar einzog: „Ich habe das damals kaum glauben können, schließlich haben mir die bestehenden Mehrheitsverhältnisse keine Chance geboten.“ Mit der, den Platz eines Kollegen einzunehmen, der aus der Fraktion ausgeschieden war, hatte die damals 41-Jährige nie gerechnet. Weil sie sich vor allem für die Menschen in ihrem Stimmkreis Kelheim sowie denen in den von ihr betreuten Stimmkreisen Regen, Freyung-Grafenau und Deggendorf engagierte, hat ihr den dann auch keiner mehr nehmen können.
Wenn die aktuelle Legislaturperiode in gut eineinhalb Jahren endet, ist auch für Johanna Werner-Muggendorfer Schluss mit Landespolitik. Kommunalpolitisch jedoch bleibt sie im Stadtrat ihrer Heimatgemeinde und im Kreistag weiterhin aktiv. Ebenso in den verschiedenen Vereinen und Organisationen wie zum Beispiel Arbeiterwohlfahrt und Bayerisches Rotes Kreuz. Müde geworden ist die Sozialdemokratin seit 1972 während ihrer Arbeit in der Opposition noch lange nicht, „denn es spornt immer wieder an, wenn man mit gestalten kann, auch jenseits der Regierungsverantwortung.“ Insgesamt ist die Abgeordnete nach 25 Jahren mit ihrer Arbeit „sehr zufrieden, denn ich habe die Chancen genutzt, die sich mir geboten haben.“ Dass dies oft auf Kosten ihrer Familie geschah, ist Werner-Muggendorfer voll bewusst: „Meinem verstorbenen Mann und meinem Sohn habe ich oft sehr viel abverlangt.“ Wie in ihren früheren Berufen als Bibliothekarin und Erzieherin war auch die Politikerin ehrgeizig und pflichtbewusst, hat ihre Arbeit „sehr ernst“ genommen und sich „dabei oft selbst unter Druck gesetzt.“
Vor allem in den ersten Monaten hatte es die damals einzige Frau aus Niederbayern in der SPD-Landtags-Fraktion nicht leicht. Keiner der weiblichen oder männlichen Kollegen sah sich genötigt sie einzuführen. Schließlich zeigte ihr Parteifreund Dr. Albert Schmid Erbarmen: „Er hat ein bisserl auf mich geschaut.“
Bald ging’s dann aber rasch bergauf. Bis zur Stellvertreterin von Fraktionschefin Renate Schmidt „einer wichtigen Person in meinem politischen Leben,“ hat sie es geschafft. Bis zum Ende ihrer Laufbahn im Landtag hat die Abgeordnete derzeit das Amt der Vorsitzenden des Maßregelvollzugsbeirats im Bezirksklinikum Mainkofen und der Forensischen Klinik Deggendorf inne und sie ist stellvertretende Vorsitzende des Gefängnisbeirats der JVA Landshut.
Als Mitarbeiterin an ihrer Seite hat Johanna Werner-Muggendorfer ebenfalls seit 25 Jahren Ingrid Roithmeier. Die beiden gehören zu den Ur-Gesteinen im Kelheimer SPD-Kreisverband. Während die Abgeordnete aus Neustadt schnell lernte, sich auf dem oft recht glatten politischen Parkett leichtfüßig zu bewegen, tat das die Mitarbeiterin ebenso fix mit der Arbeit im Hintergrund. „So allmählich hab ich mich reingefunden,“ erinnert sich die gelernte Einzelhandelskauffrau heute. Mittlerweile blickt Ingrid Roithmeier mit Stolz auf ihre Arbeit zurück, „die zwar oft recht aufreibend war, mir aber viel Abwechslung und Freude geboten hat.“
Mit der Amtszeit von Johanna Werner-Muggendorfer endet auch die ihrer Weggefährtin im Abgeordnetenbüro. Ihr ehrenamtliches politisches und gesellschaftliches Engagement geben die beiden aktiven Frauen aber noch lange nicht auf: „Da gibt es noch viel zu viel zu tun.“
Das überregionale und regionale Engagement
Nachfolgend nur ein kleiner Auszug aus dem Erfolgen der Arbeit der Abgeordneten in den 25 Jahren:
Einsatz für die rechtliche Absicherung des ehrenamtlichen Engagements.
- Kampf gegen eine Donaustau-stufe bei Eining.
- Forderung nach mehr Investitionen in Bildung.
- Ausbau von DSL im ländlichen Bereich.
- Förderung des dortigen ÖPNV.
- Entwurf für ein bayerisches Gleichstellungsgesetz.
- Einführung des traditionellen Frauenempfangs im Landkreis Kelheim.
- Engagement für bessere Bedingungen für Kindergärten und mehr Anerkennung für den Erzieherberuf.
- Unterstützung der Elterninitiative für eine Förderschule in Mainburg.
- Unterstützung des Ausbaus von regenerativen Energien im Landkreis Kelheim.
- Einsatz für Ausgleichszahlungen für stillgelegte Hopfenflächen .
- Einsatz für die Ausweisung des Luft-Boden-Schießplatz Siegenburg zum Naturschutzgebiet.
Gabriele Scholtz
Redaktionsbüro Scholtz&Schorschi