... und ihren „Vater“ Wilhelm Hoegner
„Wir Sozis haben mit dem Freistaat viel mehr zu tun als die Schwarzen.“, betonte Johanna Werner-Muggendorfer in ihrer Begrüßungsansprache, daher müsse man eigentlich jedes Jahr an die sozialdemokratischen Wurzeln Bayerns erinnern. Das tat auch Kelheims Bürgermeister Horst Hartmann in seinem Grußwort: „Die Basis, wie sich dieses Bundesland heute in Deutschland und der Welt darstellt, trägt eine klare sozialdemokratische Handschrift.“

Laudator Markus Rinderspacher dachte in seiner Festrede daher ganz offen über den aktuellen Zustand der Demokratie nach, der heute einhergehe mit Protesten aus dem rechten Lager, Beschimpfungen der Führungsspitzen in der Regierung und Politikverdrossenheit. Weil kaum mehr jemanden der Wert von Demokratie und Freiheit bewusst sei, erinnerte Rinderspacher an die SPD-Abgeordneten im Reichstag, die geschlossen die Hand gegen das Ermächtigungsgesetz gehoben hatten, das Hitler freie Hand zu dessen Diktatur gegeben habe. Viele von ihnen waren dafür mit Konzentrationslager oder dem Tod bestraft worden: „Das war damals eine der wichtigsten Stunden der Sozialdemokratie.“ Mittlerweile seien diese positiven Vorbilder verblasst, „weshalb viele, so viele nichts mehr anfangen können mit unserer Demokratie.“ Auch Wilhelm Hoegner, „der begnadete und viel zitierte Redner“ habe sich gegen Hitler gewandt und deshalb emigrieren müssen. Die Verfassung, die er mit seiner Rückkehr auf Ruf der Alliierten mit einigen Gesetzesentwürfen im Gepäck hatte, habe allen, auch Flüchtlingen, einen Platz in der Gesellschaft garantiert.

Ebenso wird der Natur- und Umweltschutz, das Recht auf Bürger- und Volksentscheide, Hilfe für Menschen in Not, Zugang zu Bildung für alle und gleicher Lohn für gleiche Arbeit festgeschrieben. Auch das Bekenntnis des Freistaats zu einem
geeinten Europa, das nicht aus den Augen verloren werden dürfe, „da Bayern diesem Europa viel zu verdanken hat“. Markus Rinderspacher wie Johanna Werner-Muggendorffer als Gastgeberin dieses Abends ist bei all diesen Erfolgen jedoch bewusst: „Wir haben noch verdammt viel zu tun, um alles umzusetzen, was in dieser Verfassung steht.“

Den Abend im Festsaal beschloss ein Imbiss bei Small-Talk und die freudige Mitteilung der Gastgeberin, dass sie bei der Veranstaltung zwei neue Mitglieder in die Reihen der SPD aufnehmen konnte.
Es war „ein großes Demokratiefest“ zu dem die SPD-Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer Bayerns SPD-Fraktionsvorsitzenden Markus Rinderspacher als Hauptredner in den „Deutschen Hof“ nach Kelheim geladen hatte.

Die Sozialdemokraten feierten den 70. Jahrestag der Bayerischen Verfassung und deren Urheber Wilhelm Hoegner, auch „Vater der Verfassung“ genannt. Der Sozialdemokrat Dr. Wilhelm Hoegner war der einzige Bayerische Ministerpräsident nach dem 2. Weltkrieg – von 1945-1946 und von 1954-1957 – der nicht der CSU angehörte. Er wurde von der Militärregierung beauftragt, eine bayerische Verfassung vorzubereiten, die größtenteils mit den Stimmen des damaligen Koalitionspartners, der CSU, angenommen wurde, per Volksentscheid am 01. Dezember 1946 beschlossen wurde und am 08. Dezember 1946 in Kraft trat.
„Wir Sozis haben mit dem Freistaat viel mehr zu tun als die Schwarzen.“, betonte Johanna Werner-Muggendorfer in ihrer Begrüßungsansprache, daher müsse man eigentlich jedes Jahr an die sozialdemokratischen Wurzeln Bayerns erinnern. Das tat auch Kelheims Bürgermeister Horst Hartmann in seinem Grußwort: „Die Basis, wie sich dieses Bundesland heute in Deutschland und der Welt darstellt, trägt eine klare sozialdemokratische Handschrift.“

Denn nicht nur Hoegner gehörte der SPD an, auch Kurt Eisner, der 1918 den Freistaat ausgerufen hatte, war Mitglied der damaligen USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands). Ihm ist es zu verdanken, dass Bayern sich von einer Monarchie zu einer Demokratie wandelte.

Laudator Markus Rinderspacher dachte in seiner Festrede daher ganz offen über den aktuellen Zustand der Demokratie nach, der heute einhergehe mit Protesten aus dem rechten Lager, Beschimpfungen der Führungsspitzen in der Regierung und Politikverdrossenheit. Weil kaum mehr jemanden der Wert von Demokratie und Freiheit bewusst sei, erinnerte Rinderspacher an die SPD-Abgeordneten im Reichstag, die geschlossen die Hand gegen das Ermächtigungsgesetz gehoben hatten, das Hitler freie Hand zu dessen Diktatur gegeben habe. Viele von ihnen waren dafür mit Konzentrationslager oder dem Tod bestraft worden: „Das war damals eine der wichtigsten Stunden der Sozialdemokratie.“ Mittlerweile seien diese positiven Vorbilder verblasst, „weshalb viele, so viele nichts mehr anfangen können mit unserer Demokratie.“ Auch Wilhelm Hoegner, „der begnadete und viel zitierte Redner“ habe sich gegen Hitler gewandt und deshalb emigrieren müssen. Die Verfassung, die er mit seiner Rückkehr auf Ruf der Alliierten mit einigen Gesetzesentwürfen im Gepäck hatte, habe allen, auch Flüchtlingen, einen Platz in der Gesellschaft garantiert.

Ebenso wird der Natur- und Umweltschutz, das Recht auf Bürger- und Volksentscheide, Hilfe für Menschen in Not, Zugang zu Bildung für alle und gleicher Lohn für gleiche Arbeit festgeschrieben. Auch das Bekenntnis des Freistaats zu einem

Den politischen Rückblick und das Gedenken an Dr. Wilhelm Hoegner, der im Frühjahr 1980 in München verstarb, umrahmte ein Klarinettisten-Trio der Musikschule Kelheim.

Den Abend im Festsaal beschloss ein Imbiss bei Small-Talk und die freudige Mitteilung der Gastgeberin, dass sie bei der Veranstaltung zwei neue Mitglieder in die Reihen der SPD aufnehmen konnte.
