In Neustadts Mittelschule gehört Imkern zu den Wahlfächern, Riedenburg schmückt sich neben dem Titel „Perle im Altmühltal“ auch mit dem der „Bienenstadt“ im Landkreis. MdL Johanna Werner-Muggendorfer, selbst begeisterte Imkerin, überzeugte sich gemeinsam mit ihrer Kollegin Ruth Müller nun von dem neuen Trend zur Natur.
Die SPD Abgeordnete aus Neustadt an der Donau (Landkreis Kelheim) hatte sich vor einigen Jahren von ihrem Enkel vom „Bienenfieber“ anstecken lassen. Der wiederum war in der Schule auf’s Imkern gekommen. Johann Hofmaier, einer seiner Lehrer bietet dort seit fünf Jahren im Nachmittagsunterricht das Fach Imkern an. Ein Duzend Schüler der siebten bis achten Klassen kommen dazu einmal in der Woche zusammen. Vier Völker betreuen die Kinder und Jugendlichen derzeit im Garten beim Schulgebäude, der gerade neu und bienenfreundlich angelegt wird. Ein paar Obstbäume sind schon da, jetzt fehlt noch die Blumenwiese, auf der die Tierchen künftig direkt vor ihren Stöcken Blütenstaub sammeln dürfen. „Eine hervorragende Idee,“ lobt die SPD-Politikerin, zumal viele Kinder nicht mehr wüssten, „was Natur eigentlich ist und welche Schätze darin verborgen sind.“
Davon können sich auch die Besucher auf dem Bienen- Lehrpfad in Riedenburg überzeugen. Sechs Völker, das sind ungefähr 250.000 Bienen leben in dem kleinen Paradies, das unter der Regie von Imker Markus Hämmerl mit Unterstützung des Riedenburger Obst- und Gartenbauvereins am Ufer des Main-Donau-Kanals angelegt wurde. Derzeit entsteht hoch über der Stadt ein Bienenwald an dessen Rand Vogelkirsche und Salweide, Feldahorn, Hasel, Esskastanie sowie andere Bäume und Sträucher angepflanzt werden, die den Bienen den besten Blütenstaub für die Honigproduktion bieten. Wie auf dem Lehrpfad am Kanal informieren auch hier übersichtlich gestaltete Tafeln über Imkerei, Biene, Honig und Wachs. Die 14 Tafeln auf dem Bienenlehrpfad hat Markus Hämmerl selbst entworfen und gefertigt. Entstanden war die Idee während der Vorbereitungen zum Niederbayerischen Imkertag, der im vergangenen Jahr in Riedenburg statt fand. „Privatinitiativen dieser Art sind wirklich vorbildlich,“ betont MdL Ruth Müller, die in ihrer Funktion als eine der vier SPD-Vertreter im Ausschuss für Ernährung,. Landwirtschaft und Forsten auf Einladung von Johanna Werner-Muggendorfer nach Riedenburg gekommen war. Beide Politikerinnen lobten die Anstrengungen der Imker, die Riedenburg damit zur Bienenstadt im Landkreis gemacht haben. Ruth Müller: „Es wird für die Kommunen immer wichtiger solch naturnahe Flächen zu erhalten.“ Zudem habe Riedenburg mit dem Bienen-Lehrpfad und -Wald auch seine Attraktivität im Tourismus steigern können.