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Schulweghelfer sind nicht durch Ampeln oder Fußgängerüberwege ersetzbar

 

SchulweghelferehrungAm 05.04.2016 ehrte Landrat Dr. Hubert Faltermeier in einer kleinen Feierstunde die Schulweghelfer aus Bad Abbach, Hausen, Herrnwahlthann, Ihrlerstein, Kelheim, Kelheimwinzer, Langquaid, Neustadt a. d. Donau, Painten und Weltenburg für ihren vorbildlichen Einsatz.

Der Kelheimer Landrat freute sich über den regen Besuch der Ehrung:
„Die Sicherheit unserer Kinder, gerade auf dem Schulweg, gehört zu den wichtigsten Aufgaben, für die wir alle Verantwortung tragen. Für den unentbehrlichen Schulwegdienst stehen derzeit 55 Schulweghelfer/innen im Landkreis an 21 kritischen Querungsstellen bereit. An allen Schultagen sind sie bei jeder Witterung vor Ort, um das Leben und die Gesundheit der Schüler auf dem Schulweg zu schützen.
Schulweghelfer haben sich im außergewöhnlichen Maße in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Ihr Einsatz ist vorbildlich!“

Durch den unschätzbaren Einsatz der Schulweghelfer an kritischen Querungstellen kann die Verkehrssicherheit wesentlich verbessert werden.

Gerade durch das ständig steigende Verkehrsaufkommen sowie das zunehmende Fehlverhalten einzelner Kraftfahrer gegenüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern, kann auf den wertvollen Dienst der freundlichen Schulweghelfer nicht verzichtet werden.

Denn Kinder handeln impulsiv und häufig unüberlegt. Unbesonnen wird oft eine Fahrbahn überquert, wenn sie auf der anderen Straßenseite einen Klassenkameraden entdecken. Schulweghelfer schützen Schulkinder vor diesem unachtsamen Überqueren der Fahrbahn und führen sie, wenn es der Straßenverkehr zulässt, sicher über die Fahrbahn.

Obwohl die Aufgabe nicht immer einfach ist, ist es erfreulich feststellen zu können, dass sich die Zahl der Schulweghelfer im Landkreis seit 1994 (18) bis 2016 (55) mehr als verdreifacht hat.

Allerdings ist die Anzahl der Schulweghelfer seit dem Höchststand 2011 (70) stark rückläufig. Bei dieser Gelegenheit wurde gebeten, sich auch in den kommenden Jahren weiter zu engagieren und vielleicht noch für „Nachwuchs“ unter Verwandten, Freunden und Bekannten zu werben.

Bayernweit sind aktuell ca. 30.000 Bürgerinnen und Bürger im Schulwegdienst im Einsatz. Rund 12.000 davon sind Schülerinnen und Schüler.

Dies ist ein großer Erfolg und gibt Anlaß zur Hoffnung, dass im Landkreis, Dank des vorbildlichen Einsatzes, weiterhin an den kritischen Übergängen unsere Schulkinder auf dem Schulweg von Schutzengel betreut werden.

Obwohl die Aufgabe nicht immer einfach ist.Es erfordert vor allem viel Geschick und Geduld im Umgang mit Kindern.

Kinder haben ein engeres Blickfeld, können Abstände, Entfernungen und ebenso Geschwindigkeiten schlechter einschätzen als Erwachsene.

Wegen ihrer Spontanität, der mangelnden Erfahrung im Straßenverkehr und der noch unzureichend ausgeprägten Fähigkeit, Gefahren zu erkennen und der Situation angepasst zu reagieren, sind Kinder zweifellos die „unberechenbarsten“ Verkehrsteilnehmer.

Kinder sind anders als Erwachsene und gerade keine „kleinen Erwachsenen“.

Hier einige Beispiele:

- Kinder haben aufgrund ihrer geringen Körpergröße ein anderes Blickfeld. Ihr Sichtwinkel ist noch eingeschränkt, sie können mit einem Blick noch nicht so viele Einzelheiten erfassen.

- Kinder hören selektiv: Sie nehmen zum Beispiel aus dem Lärm des Straßenverkehrs den Ruf eines Freundes wahr, während das Fahrgeräusch eines Kraftfahrzeuges überhaupt nicht bemerkt wird.

- Kinder können die Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer nicht richtig abschätzen. Ein Beispiel: Bei einem Hund merkt ein kleines Kind, dass er näher kommt, da sich bei dem Tier Schwanz, Ohren usw. bewegen. Ein heranfahrendes Auto wirkt jedoch statisch. Die Annäherung kann nur über den Verstand erfasst werden und eingeordnet werden. Kinder unterschätzen den Bremsweg von Fahrzeugen.

Dies erklärt, warum auf dem eigentlich vertrauten Schulweg so viele Schulkinder verunglücken. Ihnen muß daher unser besonderer Schutz gelten.

Nachrichten über verunglückte Menschen oder im Straßenverkehr verunglückte Kinder machen betroffen und nachdenklich.

Seit 1980 hat sich kein tödlicher Unfall an Überwegen, die durch Schulwegdienste zusätzlich gesichert wurden ereignet.

Dennoch dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen. Im Landkreis Kelheim ereigneten sich in den letzten zehn Jahren, jährlich zwischen vier und neun Schulwegunfälle, bei denen durchschnittlich sechs Schulkinder verletzt wurden. Leider wurde in diesem Zeitraum bei einem Schulwegunfall aber auch ein Kind getötet (Jahr 2007).

Noch viel schlimmer würde die Bilanz aussehen, gäbe es nicht die Schulweghelfer, als „Schutzengel“, die an kritischen Übergängen darüber wachen, dass insbesondere die jüngsten Schüler nicht unter die Räder kommen.

Deshalb müssen die gemeinsamen Bemühungen durch Polizei, Schulen, Verkehrswachten, Straßenbaulastträger und Straßenverkehrsbehörden zur Anhebung der Verkehrssicherheit für die Kinder auch angesichts des ständig steigenden Verkehrsaufkommens, sowie des zunehmenden Fehlverhaltens einzelner Kraftfahrer gegenüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern weiter verstärkt werden. Gerade an problematischen Örtlichkeiten kann auf den wertvollen Einsatz von Schulweghelfern nicht verzichtet werden.

Die Polizei, Schulen, Verkehrswachten, Eltern, Elternbeiräte, Straßenbaulastträger und Straßenverkehrsbehörden sind ständig bemüht, Gefahrenpunkte auf dem Schulweg zu beseitigen.

Auch die Sparkasse setzt sich als Mitträger der jährlichen Gemeinschaftsaktion „Sicher zur Schule – Sicher nach Hause“ für die Anhebung der Verkehrssicherheit ein.

Neben diesen Einrichtungen sind die Schulweghelfer mit ihrem Engagement ein entscheidender Pfeiler in der Verkehrssicherheitsarbeit und sorgen dafür, das Schulkinder „Sicher zu Schule – Sicher nach Hause“ kommen.

Landrat Dr. Faltermeier: „Allen Schulweghelfern, denen die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg ein Anliegen ist und ihre Aufgabe verantwortungsvoll wahrnehmen, gebührt daher öffentliches Lob und Anerkennung. Die Vertreter der Kreissparkasse, der Polizei und der Verkehrswachten schlossen sich in ihren Grußworten diesem Dank gerne an.

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