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Alle Hände voll zu tun hatte die Kelheimer Polizei am Faschingswochenende
Verliefen die Faschingsumzüge in Essing (06.02.2016) und Langquaid (07.02.2016) nahezu störungsfrei und friedlich, kam es im Anschluss an den Faschingsumzug in Neustadt (07.02.2016), am und im Umfeld des Volksfestplatzes, zu einem ungewohnt hohen Einsatzaufkommen mit zahlreichen Straftaten.

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ESSING (LKRS.KELHEIM)
Der Faschingsumzug mit anschließendem Treiben auf dem Marktplatz verlief aus polizeilicher Sicht sehr diszipliniert und ohne Vorkommnisse. Die Feuerwehr vor Ort sperrte die entsprechenden Zufahrtsstraßen und sorgte dadurch für einen reibungslosen Veranstaltungsablauf.
Im Nachgang zeigte eine 21jährige Kelheimerin den Diebstahl ihres Handys an, welches sie in ihrem Kostüm eingesteckt hatte. Ansonsten verzeichnete die Polizeiinspektion Kelheim keinerlei Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Veranstaltung.

 

LANGQUAID (LKRS.KELHEIM)
Mehrere tausend Besucher kamen zum Faschingsumzug nach Langquaid. Der Umzug selbst verlief auch hier problemlos, im Anschluss traf man sich auf dem Marktplatz zum Feiern.
Die Stimmung war ausgelassen und fröhlich, festzustellen war aber schon auch die zum Teil deutliche Alkoholisierung vieler Feiernder.
Mit Ausnahme des nachfolgenden Vorfalles, der der Polizei erst später mitgeteilt worden war, kam es zu keinen weiteren Störungen.

Eine 20jährige aus dem Landkreis Kelheim musste nach dem Genuss alkoholischer Getränke in die Goldbergklinik Kelheim eingeliefert werden. Hier gab sie an, dass es auf dem Faschingstreiben in Langquaid zu einem sexuellen Übergriff gekommen sei und ihr zudem möglicherweise K.O-Tropfen verabreicht wurden.
Diesbezüglich befinden sich die Ermittlungen noch am Anfang. Hinweise hierzu nimmt die Polizeiinspektion Kelheim unter der Telefon-Nr. 09441 / 5042-0, entgegen.

 

NEUSTADT (LKRS.KELHEIM)
Weit über 10.000 Besucher dürften dem Faschingsumzug in Neustadt a.d.Donau beigewohnt haben, der selbst störungsfrei verlief.

Bei dem anschließenden Faschingstreiben auf dem Volksfestplatz kam es jedoch zu zahlreichen Einsätzen und mehreren Straftaten, die die Einsatzkräfte bis weit nach Veranstaltungsende forderten.

Ein 16jähriger aus Neustadt warf gegen 16.05 Uhr vom angrenzenden Erdwall aus völlig unmotiviert Steine und Kastanien in die feiernde Menschenmenge auf dem Volksfestplatz. Etwaige Geschädigte hierzu sollen sich bitte mit der Polizeiinspektion Kelheim in Verbindung setzen.

Auf der Toilette verpasste gegen 17.25 Uhr ein 44jähriger Neustädter einem bislang unbekannten Geschädigten mehrere kräftige Schläge mit der flachen Hand ins Gesicht. Einem Zeugen, der dies beobachtete schüttete er sein Getränk aus und drohte ihm mit einer noch „offenen Rechnung“. Nachdem die Security einschritten, drosselte er einen davon am Hals!
Der noch nicht bekannte Geschädigte soll sich bitte bei der Polizeiinspektion Kelheim melden!

Der gleiche, äußerst renitente und wie bereits oben erwähnt, nach mehreren tätlichen Übergriffen auffällig gewordene 44jähriger Neustädter, musste gegen 17.50 Uhr mit unmittelbarem Zwang in Gewahrsam genommen und in die Arrestzelle der Polizeiinspektion Kelheim verbracht werden.
Hierbei beleidigte er nicht nur die eingesetzten Polizeibeamten aufs Gröbste, auch die Ermittlungsrichterin, welche die Gewahrsamnahme bestätigte, sowie der zugezogene Notarzt wurden mit nicht spruchreifen Ausdrücken aufs Übelste beschimpft. Seinen Rausch „durfte“ er anschließend in der Zelle ausschlafen!

Als Securitymitarbeiter gegen 19.10 Uhr einen sog. „Wildpinkler“ kontrollieren wollten, sprang ein 19jähriger aus Neustadt dem Security in den Rücken und versuchte so, seinem Freund dem „Wildpinkler“, die Flucht zu ermöglichen. Auf der Polizeiwache erbrachte der Alcomat erstaunliche 2.26 Promille!

Gegen 19.20 Uhr gerieten 2 erheblich alkoholisierte Männer im Alter von 22 und 21 Jahren aus Neustadt und Biburg unweit des Volksfestplatzes aneinander, wobei der 22jährige dem Jüngeren eine „reinhaute“. Die Alkoholwerte lagen hier bei 1.62 und 2.02 Promille!

Mit 1.86 Promille musste gegen 19.35 Uhr eine 25jährige aus dem Landkreis Kelheim regelrecht gebändigt werden, nachdem sie einem Securitymitarbeiter den Ärmel abgerissen hatte, anschließend die Personalien verweigerte und dabei wild um sich fuchtelte.
Ihr 21jähriger Bruder rastete deshalb ebenfalls aus und versuchte dies zu verhindern, wobei er den eingesetzten Polizeibeamten gegenüber Widerstand leistete. Er musst schließlich gefesselt und in Polizeigewahrsam genommen werden. Ein Test mit dem Alcomat erbrachte „stolze“ 2.02 Promille!

Gegen 20.15 Uhr versetzte ein 19jähriger Neustädter einem 22jährigen Abensberger nach vorausgegangener Streiterei einen Faustschlag gegen den Kopf. Beide Kontrahenten waren mit 2.24 und 1.5 Promille erheblich angetrunken!

Nach 20.00 Uhr beschädigte ein noch Unbekannter in unmittelbarer Nähe des Volksfestplatzes ein Gartentor mit Fußtritten. Auch hierzu wäre die PI Kelheim über Hinweise dankbar.

Gegen einen 25jährigen syrischen Asylsuchenden, der seinen Aufenthalt in Zirndorf zugewiesen hat, wird Anzeige erstattet, da er sich verbotenerweise beim Faschingstreiben in Neustadt aufhielt.

Weiterhin kam es am Volksfestplatz zu einem Verstoß nach dem Betäubungsmittelgesetz.

Insgesamt fällt die Bilanz im Verlauf der Faschingsveranstaltung in Neustadt wie folgt aus:

- 2 Sachbeschädigungen
- 1 Körperverletzung mit Widerstand
- 4 Körperverletzungen
- 3 Beleidigungen
- 1 Betäubungsmittelverstoß
- 1 Verstoß Aufenthaltsgesetz
- 7 Anzeigen gegen Wildpinkler

- 12 Platzverweise
- 2 Gewahrsamnahmen bei der Polizeiinspektion in Kelheim

Nebenbei bemerkt hatte sich ein Rollstuhlfahrer auf dem Volksfestplatz einen „Platten gefahren“, da dieser mit Scherben von Schnapsflaschen übersät war.

Auffallend war, dass hauptsächlich das „junge Publikum“ zum Teil stark alkoholisiert war.

Die Polizeiinspektion Kelheim war am Neustädter Fasching mit insgesamt rd.10 Beamten / Beamtinnen (aus Kelheim selbst und mit Unterstützungskräften aus Landshut) im Einsatz.

Insgesamt bleibt aus polizeilicher Sicht festzuhalten, dass die einzelnen Faschingsumzüge – mehr oder weniger – immer mehr zu Großveranstaltungen werden.
Dies und die Problematik des massiven Alkoholkonsums von jungen Menschen lässt aus Sicht der Polizei die Frage aufkommen, ob wir nicht alle dazu beitragen können, wieder mehr zu einem traditionellen Faschingstreiben zurück zu kommen, bei dem der Alkohol nicht zu solchen Erscheinungen führt. Alkohol entschuldigt sicherlich vieles, aber nicht alles!

 

Erstellt von EPHK Banczy

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