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LandkreislogowebAigner: „Verhandlungsergebnisse sind ein großer Erfolg für Bayern“
Landrat Dr. Hubert Faltermeier: „Verhandlungsergebnisse sind eine große Gefahr für den Landkreis Kelheim“

Landrat Dr. Hubert Faltermeier mahnt zur Wachsamkeit: „Das in den Medien als großer Erfolg für Bayern verkündete Ergebnis des energiepolitischen Spitzengesprächs im Stromtrassenstreit könnte eine neue Betroffenheit für den Landkreis Kelheim bedeuten.
Die Verschiebung des Endknotenpunktes nach Isar bei Landshut würde für den Landkreis Kelheim eine viel größere Betroffenheit auslösen, als die ursprünglich fixierten Endpunkte. Wir sind daher in erhöhter Alarmbereitschaft und fordern die Politik und die Netzbetreiber auf, zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur die Anfangs- und Endpunkte zu nennen, sondern auch Aussagen zu konkreten Trassenverläufen zu machen. Die Abgeordneten des Landkreises werden gebeten, diese Sorgen nach München zu tragen. In den immensen Abstimmungsbedarf sind die Gemeinden und Bürgermeister einzubinden.


Es kann nicht sein, dass die bereits beschlossenen Trassenpunkte aufgrund des Widerstands der Bevölkerung in einer Region zulasten der Bevölkerung einer anderen Region verschoben werden.“

Der Netzausbau erfolgt in einem mehrstufigen Verfahren: Zunächst werden im Bundesbedarfsplan Anfangs- und Endpunkt einer Leitung festgelegt, die regelmäßig über Netzentwicklungspläne aktualisiert werden. Danach werden im Wege der Bundesfachplanungs sog. Trassenkorridore bestimmt und im letzten Schritt in der Planfeststellung der konkrete Trassenverlauf festgelegt.

Das bereits im Juli 2013 in Kraft getretene Bundesbedarfsplangesetz sah eine Höchstspannungsleitung von Lauchstätt nach Meitingen (Anfangs- und Endpunkt) vor. Mit der Aufnahme dieser Maßnahme in das Gesetz ist sowohl die energiewirtschaftliche Notwendigkeit als auch der vordringliche Bedarf dieser Leitung festgestellt.
Auf Intervention der bayerischen Staatsregierung soll diese Leitung nun nicht mehr mit den gesetzlich bereits vorgesehenen Anfangs- und Endpunkten realisiert werden. Auch der zwischenzeitlich im Netzentwicklungsplan 2014 vorgeschlagene Alternativverlauf der Leitung von Wolmirstedt in Sachsen nach Gundremmingen wird offensichtlich nicht weiterverfolgt.

 

Stattdessen wurde für die Gleichstromleitung Südost als neuer Endknotenpunkt Isar bei Landshut festgelegt. Künftig soll die Nutzung vorhandener Trassen und die Erdverkabelung Vorrang haben gegenüber dem Neubau von Freileitungen. Der nördliche Endknotenpunkt der Gleichstromleitung Süd-Ost wurde noch nicht bestimmt.

Im Hinblick auf den Verlauf des Suedlink (Wilster- Grafenrheinfeld), ist zu erwarten, dass damit der sog. Ostbayernring als bereits bestehende Trasse genutzt wird. Dieser verläuft von Redwitz im Landkreis Lichtenfels in einem Bogen nach Schwandorf und endet dort. Wie die Leitung von Schwandorf aus nach Isar bei Landshut verlaufen soll, wurde noch nicht festgelegt.

Dr. Faltermeier weiter: „Aufgrund der geographischen Gegebenheiten ist aber zu befürchten, dass hier bei der Trassensuche der Landkreis Kelheim mit in den Fokus rücken wird. Noch liegen keine konkreten Aussagen dazu vor, ob für das letzte Teilstück von Schwandorf nach Isar auch an eine Erdverkabelung gedacht wurde.“

Doch selbst eine Erdverkabelung bedeutet enorme Auswirkungen für das Landschaftsbild -nach momentanem Kenntnisstand u.a. eine Verlegetiefe von 1,6 m, einen Arbeitsstreifen von 45 m und eine Trassenbreite von 23 m. Sollte die Leitung von Schwandorf nach Isar bei Landshut als Freileitung gebündelt werden mit bereits bestehenden Leitungen, dann wird auf jeden Fall mit einem Neubau und einer Erhöhung der bestehenden Masten zu rechnen sein.

 

Heinz Müller
Pressesprecher

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