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Es gibt ein politisch gewolltes Kliniksterben - dies ist die Kernbotschaft, die den Mitgliedern des KAB-Kreisverband Kelheim im Rahmen des Vortrags "Kliniksterben in Bayern" präsentiert wurde.
Einladungskarte (Foto/Grafik: KAB)Klaus Emmerich, Klinikvorstand i.R. und Mitgründer der Aktionsgruppe Schluss mit Kliniksterben in Bayern stellte Ursachen und fatale Auswirkungen insbesondere in ländlichen Regionen Bayerns vor. Verlust der wohnortnahen klinischen Versorgung einschließlich Notfallversorgung, Verlust attraktiver Arbeits- und Ausbildungsplätze, Verlust hochwertiger ambulanter fachärztlicher Versorgung und Verlust an Kaufkraft - all dies droht Gemeinden, in denen Krankenhäuser geschlossen werden. Und diese Schließungen sind in Bayern bittere Wirklichkeit: Marktheidenfeld und Roding wurden 2022 geschlossen, mit Freyung und Freilassing sind weitere Klinikschließung bereits angekündigt.
Kleine kommunale Allgemeinkrankenhäuser sind chronisch unterfinanziert, so Klaus Emmerich. Er könne die finanzielle Not bayerischer Kommunen deshalb gut verstehen. Nicht nachvollziehbar seinen jedoch die daraus resultierenden Klinikschließungen, die auf Kosten der Patienten gingen. Es sei Aufgaben der Kommunen, sich stattdessen gegenüber Landes- und Bundespolitikern deutlich gegen die Missstände der Krankenhausfinanzierung zu wehren.
Auch der Landkreis Kelheim sei massiv von der Unterfinanzierung seiner Krankenhauser betroffen. In Mainburg fehlen Finanzmittel für eine umfassende Krankenhaussanierung. Die Mittel wurden von 56 Mio. € auf 15 Mio. € gekürzt. Das Herzkatheterlabor, ein Notfallangebot der Region, ist langfristig nicht gesichert. In Kelheim habe der Landkreis die Beteiligungsmehrheit an den Caritas-Verband Regensburg abgegeben, dessen Krankenhauskurs jedoch noch unklar sei. Da der Caritasverband Regensburg von der Oberender AG betreut werde - diese stehe für Klinikkonzentration und rigide Sparkurse - sei ein Abbau wichtiger Klinikleistungen in Kelheim nicht auszuschließen. Hier sei äußerste Wachsamkeit gefordert.
Hintergrund:
1991 gab es in Bayern 424 Krankenhäuser mit knapp 88.000 Klinikbetten. 2020 sind es noch 353 Krankenhäuser mit 76.000 Betten. Trotz unzureichender Vorsorgekapazitäten für Pandemien wurden in Bayern seit Ausbruch der Corona-Pandemie weitere Krankenhäuser in Vohenstrauß, Fürth, Marktheidenfeld und Roding geschlossen. Weitere Klinikschließungen in Freyung und Freilassing wurden angekündigt. Zusätzlich stehen Klinikstandorte in Schongau, Kösching und Waldmünchen auf dem Prüfstand.



Klaus Emmerich
Egerländerweg 1
95502 Himmelkron
www.klausemmerich.jimdofree.com
www.kliniksterben.jimdofree.com
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