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In den letzten Wochen wurden am Hang entlang der Ortseinfahrten Mitterfecking und Mitterfeckinger Siedlung Bäume und aufkommendes Gehölz zu Gunsten alter Magerrasenflächen entnommen.

Licht- und wärmeliebende Arten brauchen sonnige Bereiche um sich zu etablieren (Foto: Michaela Powolny)Licht- und wärmeliebende Arten brauchen sonnige Bereiche um sich zu etablieren (Foto: Michaela Powolny)

Die Bäume hatten über die Jahre die ehemals offenen Bereiche des Hanges vollständig beschattet. Im Erdreich verbergen sich jedoch noch immer Samen wertvoller und selten gewordener Arten, die auf günstige Keimbedingungen warten.

Im Rahmen des vom Amt für Ländliche Entwicklung geförderten Eh-Da-Flächen-Projektes besteht für Kommunen die Möglichkeit, mit fachlicher Unterstützung für den Artenschutz aktiv zu werden. Die Biologin Michaela Powolny begleitet für die Gemeinden der sogenannten ILE-Gebiete (Integrierte Ländliche Entwicklung) im Landkreis Kelheim das Projekt.  „Vor der Entnahme konnte man vereinzelt an den wenigen besonnten Stellen seltene Arten wie den Berg-Lauch finden. Das macht Mut und Hoffnung auf weitere Raritäten wie der Büschel-Glockenblume, dem weißen Fingerkraut und dem Ährigen Ehrenpreis, die in früherer Zeit hier zu finden waren.“

Magerrasen sind in unserer Landschaft selten geworden, daher ist es wichtig die wenigen vorhandenen Standorte als Lebensraum für Tiere, Insekten und Pflanzen zu erhalten. Der zuständige Förster Lukas Wack begleitete das Projekt von Anfang an: „Der freigeschnittene Bereich mag momentan einen ungewohnten Anblick bieten, dient aber dazu, seltene wärme- und lichtliebende Arten zurückzuholen und langfristig zu erhalten. Das kann auch weiterhin nur mit ausdauernder geeigneter Pflege funktionieren, denn schnell wachsende Arten wie die Brombeere würden den langsam wachsenden Magerarten schnell den Garaus machen.“ Bürgermeister Christian Nerb freut sich deshalb über die gute Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V.: „Gerade für solche speziellen Flächen braucht man eine zielgerichtete und fachlich gut ausgerichtete Pflege. Mit dem VöF haben wir hier einen kompetenten und erfahrenen Partner an unserer Seite.“ Die Maßnahme ist zunächst abgeschlossen, im Frühjahr erfolgt eine erste Mahd auf den freigelegten Flächen. Bis sich aber das Potential der Fläche zeigt, wird einige Zeit vergehen. Vielleicht entdecken Sie ja auf Ihrem Spaziergang das ein oder andere Kleinod in den sonnigen Bereichen entlang des Radweges. Hinschauen lohnt sich!

Hintergrund:

Das „Eh-da-Flächen-Projekt“ wird vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern und der Regierung Niederbayern gefördert und vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e. V. zusammen mit der ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Umsetzungsbegleitung Michaela Powolny durchgeführt. Eh-da Flächen die „eh-da“ sind, sollen Rückzugsorte für heimische Pflanzen und Tiere werden. Dabei soll die heimische Artenvielfalt erhalten oder wiederhergestellt werden.

Michaela Powolny
MSc. Biologie/Projektmanagerin Eh-da-Flächen
Donaupark 13
93309 Kelheim
Tel: 09441/207-7327
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Internet: www.voef.de
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