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Gemeinde Saal engagiert sich mit Schülerinnen und Schülern der FOS/BOS Kelheim für Wildbienen

Zu sehen sind von rechts nach links: Klaus Amann, Geschäftsführer Landschaftspflegeverband Kelheim VÖF e.V., Bürgermeister Christian Nerb (Saal a.d.Donau), Michaela Powolny, Umsetzungsbegleitung Eh-da Flächen im Landkreis Kelheim, Christine Linhard, Biologielehrerin Berufliches Schulzentrum Kelheim, Schüler der FS13 FOS/BOS Kelheim, 3.vl:  Franz Petschel, Obst- und Gartenbauverein Saal a. d. Donau, Lucia Gruber, Landwirtin aus Schöfthal (Foto: Gerald Hierl)Zu sehen sind von rechts nach links: Klaus Amann, Geschäftsführer Landschaftspflegeverband Kelheim VÖF e.V., Bürgermeister Christian Nerb (Saal a.d.Donau), Michaela Powolny, Umsetzungsbegleitung Eh-da Flächen im Landkreis Kelheim, Christine Linhard, Biologielehrerin Berufliches Schulzentrum Kelheim, Schüler der FS13 FOS/BOS Kelheim, 3.vl: Franz Petschel, Obst- und Gartenbauverein Saal a. d. Donau, Lucia Gruber, Landwirtin aus Schöfthal (Foto: Gerald Hierl)
Wer in den vergangenen Wochen in der Bergstraße in Saal a. d. Donau einen Blick hinter das Bahngleis geworfen hat, durfte feststellen, dass hier etwas Neues entstanden ist: Ein Sandhügel mit Totholzelementen - ein sogenanntes „Sandarium“.
Dieses Sandarium wird zukünftig Wildbienen einen Platz zum Nisten bieten. Wildbienen sind meist auf sehr unterschiedliche Nistplätze spezialisiert. Während manche Arten hohle Pflanzenhalme nutzen, benötigen andere Wildbienen Totholz für die Aufzucht ihres Nachwuchses. Mehr als 50% der über 550 heimischen Wildbienenarten nisten jedoch ausschließlich im Boden. Dies bringt einige Probleme mit sich, denn geeignete Bodenstellen zum Nisten sind rar: Ursprüngliche Nistplätze werden häufig versiegelt, offene Bodenflächen werden als unschön empfunden und bepflanzt oder die Nahrung für den Nachwuchs ist zu weit von den Nistplätzen entfernt.
Mit dieser Problematik setzten sich auch die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Kelheim auseinander. Nachdem im Rahmen eines Projekts mit dem Thema „Insektenschutz“ bereits ein Insektenhotel gebaut worden war, entstand bei den Schülerinnen und Schülern zusammen mit Biologie-Lehrerin Christine Linhard und Biologin Michaela Powolny, der ILE Umsetzungsbegleitung für Eh-da-Flächen im Landkreis Kelheim, die Idee für ein Sandarium.
Als Bürgermeister Christan Nerb (Saal a. d. Donau) von der Idee hörte, war er begeistert: „Es ist schön, dass sich die Jugend mit aktuellen und wichtigen Themen wie Insektenschutz auseinandersetzt und sich mit der Thematik aktiv befasst“, so Nerb. Aus diesem Grund stellte er für das Sandarium eine Fläche oberhalb des neuen Parkplatzes neben der Bergstraße zur Verfügung. Nachdem der zukünftige Standort feststand, wurden die benötigten Materialien organisiert. Dabei spendete das Saaler Fuhrunternehmen Franz Kürzl GmbH neun Kubikmeter Sand. Die Steine für die Umrandung des Sandariums wurden von Familie Linhard gespendet und von den Mitarbeitern des Bauhofs auf die Fläche transportiert. Um ein breiteres Spektrum von Wildbienenarten anzusprechen, wurde zusätzlich Totholz organisiert. Dieses wurde von der Landwirtin Lucia Gruber aus Schöfthal gespendet.
An zwei Tagen konnten dann die Schülerinnen und Schüler der FOS/BOS Kelheim echte Muskelkraft beweisen: Da die Sandtiefe für die Erdnister mindestens 50 cm betragen muss, huben sie mit Schaufeln und Schubkarren zunächst den Grundriss für das Sandarium aus. Anschließend konnte der Sand nach und nach eingefüllt werden. Damit die Bruthöhlen der Wildbienen nicht wieder zusammenfallen, wurde der Sand immer wieder händisch verdichtet. Am Ende war das Sandarium circa 6 Meter lang und der Sand 70cm hoch – ein echtes Bodennister-Paradies! „Die angrenzende Wiese befindet sich zwar derzeit noch in der Entwicklung, wird aber bei geeigneter Pflege ihr echtes Artenpotential bald zeigen“, so Michaela Powolny. „Die Wildbienen werden direkt neben dem Sandarium ein geeignetes Nahrungsangebot haben“.
Das Sandarium fügt sich ideal in das vom Amt für ländliche Entwicklung Niederbayern geförderte und vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V. initiierte Projekt der Eh-da-Flächen im Landkreis Kelheim ein. Hierbei sollen kommunale Flächen, die „eh da“ sind aber nicht genutzt werden, in Rückzugsorte für seltene Pflanzen und Tiere umgewandelt werden. Das Sandarium zeigt bereits kleine Erfolge: die ersten Wildbienen haben es schon entdeckt und damit begonnen ihre Bruthöhlen anzulegen.
Damit das Sandarium auch weiterhin für die Erdnister attraktiv bleibt, übernimmt der Obst- und Gartenbauverein Saal a. d. Donau unter Federführung von Ramona Wieland die Pflege.
Zusätzlich haben die Schülerinnen und Schüler der FS13b des Beruflichen Schulzentrums Kelheim eine Infotafel über Wildbienen erarbeitet, welche über das Projekt vor Ort informieren soll. Wer den kleinen Hotelgästen beim Graben der Bruthöhlen zusehen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, beim Sandarium vorbeizukommen und sich vielleicht für den eigenen Garten inspirieren zu lassen. „Es gibt viele Möglichkeiten, die Bienen auch durch kleinere Nistmöglichkeiten zu unterstützen. Häufig reicht es schon sandige Flächen durch Abstechen der Grasnarbe wieder freizulegen und so als Nistplatz wieder zugängig zu machen“, so Klaus Amann vom Landschaftspflegeverband Kelheim. Wer keine geeignete Fläche im Garten hat, kann in großen Pflanzentrögen oder Hochbeeten ein sandiges Plätzchen für die Wildbienen schaffen.
 
 
Michaela Powolny
MSc. Biologie/Projektmanagerin Eh-da-Flächen
Donaupark 13
93309 Kelheim
Tel: 09441/207-7327
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