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1.108 Kinder im Landkreis stehen zum Schulanfang vor dieser Herausforderung

Landkreismotto (Grafik: Landratsamt Kelheim)Laut einer bundesweiten Umfrage des ADAC aus dem Jahr 2018 haben rund 80% der Eltern Angst um ihre Kinder, wenn diese ohne Begleitung zur Schule gehen. Dabei rührt die Sorge nicht nur von der Verkehrssicherheit, sondern auch von der sozialen Sicherheit der Grundschüler.

Woher die Angst der Eltern kommt

In strukturschwachen Gebieten bemängelten die Eltern die oft die fehlenden Geh- und Radwege, eine unzureichende Beleuchtung und eine Knappheit an sicheren Querungsmöglichkeiten der Straßen. In strukturstarken Gegenden ist die hohe Verkehrsdichte die größte Furcht der Eltern. Diese führe zur Unachtsamkeit der Autofahrer und zu unsicheren Verkehrssituationen. Der Mangel an Schülerlotsen und Schulwegplänen verstärkt die Problematik.

Die Sorge vor Übergriffen durch Fremde, Mobbing durch ältere Kinder oder gar Entführungen besteht sowohl in ländlichen als auch in städtischen Regionen, wobei sie in letzteren höher ausgeprägt ist.

Abhilfe bei der neuen Hürde schafft eine gute Vorbereitung der ABC-Schützen - und diese sollte bereits früh beginnen. Im Landkreis Kelheim stehen zum Schulanfang 2021 insgesamt 1.108 Kinder vor dieser Herausforderung.

Vor dem Schulbeginn

  • Erkunden Sie die möglichen Schulwege mit Ihrem Kind zusammen und erklären Sie jede Gefahrenquelle einzeln. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Schule oder Ihrer Gemeinde nach einem Schulwegplan.
  • Üben Sie die ausgewählte Route mit Ihrem Kind in beide Richtungen mehrmals ein – möglichst zu Zeiten mit hohem Verkehrsaufkommen.
  • Bringen Sie Ihrem Nachwuchs bei, Fahrzeuge zu beobachten und dessen Verhalten zu deuten. Kinder können sich nur schwer in die Lage anderer versetzen.
  • Machen Sie eine Lernkontrolle mit einem Rollentausch. Lassen Sie Ihr Kind Ihnen den Schulweg und die möglichen Gefahren auf diesem erklären.

Der Schulweg zu Fuß / mit dem Fahrrad

  • Vermeiden Sie Strecken mit häufigen Querungen der Straße, um die kritischen Situationen zu minimieren.
  • Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste!
  • Zeitdruck vermeiden. Wecken Sie Ihr Kind rechtzeitig, damit es sich nicht bereits in der Früh abhetzt.
  • Bis zum vollendeten 8. Lebensjahr müssen Kinder die Gehwege mit dem Fahrrad benutzen – bis zum 10. Lebensjahr dürfen sie es. Verdeutlichen Sie, dass man bei Querung der Straße absteigen muss.
  • Kinder sollten erst nach Abschluss der schulischen Fahrradprüfung in der 3. bzw. 4. Klasse alleine mit dem Fahrrad am Verkehr teilnehmen. Informieren Sie sich über die aktuellen Standards zum Thema Kinderfahrrad und Schutzkleidung vor der Anschaffung.
  • Statten Sie Ihr Kind mit reflektierender und fluoreszierender Kleidung aus, damit es auch bei schlechten Sichtverhältnissen rasch erkannt wird.

Öffentliche Verkehrsmittel

  • Auch die Nutzung des ÖPNV muss geübt werden. Erklären Sie Ihrem Kind, warum es sich nach Möglichkeiten setzen soll bzw. das Festhalten.
  • Auch hier gilt: Wecken Sie Ihr Kind rechtzeitig!
  • Erläutern Sie die Gefahren bei Haltestellen. Toben, Drängeln und Abstand von abfahrenden und ankommenden Bussen sind wichtige Verhaltensregeln, um Unfälle zu vermeiden.
  • Wichtig: Erinnern Sie Ihr Kind in regelmäßigen Abständen, die Straße erst nach Abfahrt vom Beförderungsmittel zu queren.

Eltern-Taxi

  • Vermeiden Sie nach Möglichkeit das Bringen Ihres Kindes mit dem PKW, da hierbei der Aufbau der Verkehrskompetenz Ihres Kindes leidet. Nur eine aktive Teilnahme am Verkehr lässt diesen auch erlernen.
  • Die größte Gefahr entsteht bei der Autofahrt durch Unfälle. Achten Sie auf zertifizierte Rückhaltesysteme und deren richtige Einstellung.
  • Kontrollieren Sie den Verlauf des Gurtes. In den kalten Monaten sollten dicke Jacken vermieden werden, da durch den nicht direkt am Körper anliegenden Gurt schwere Verletzungen entstehen können. Decken sie stattdessen Ihr Kind nach dem Anschnallen zu.
  • Machen Sie Ihrem Nachwuchs deutlich, dass die Sicherheitsregeln auch in fremden Fahrzeugen gelten.
  • Das Aussteigen sollte auf der Seite der Schule erfolgen, um Straßenüberquerungen zu vermeiden und stets zum Gehweg hin erfolgen. Nutzen Sie nach Möglichkeit Eltern-Haltestellen, um Ihrem Nachwuchs dennoch eine Teilnahme am Verkehr zu ermöglichen.

Jährliche Aktionen zur Prävention von Unfällen an Kindergärten und Schulen (wie z.B. Plakate) steuern zur Verkehrssicherheit bei. Viele Institutionen wie der ADAC oder Die Deutsche Verkehrswacht bieten hierbei viele Informationen, Kurse und Broschüren an. Aber auch Programme wie „Bayern mobil – sicher ans Ziel“ durch das bayerische Innenministerium sind fester Bestandteil zur Vermeidung von Unfällen.

Lukas Sendtner

Pressestelle

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