Anzeige

Die „kleine“ Sanierung in Höhe von ca. 10 Mio. € sichert die Zukunft der Ilmtalklinik Mainburg

Die FW-Kreistagsfraktion und Mitglieder der Stadtratsfraktion der FW Mainburg, Dritter von Links Landrat des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm und Aufsichtsratsvorsitzender der Ilmtalkliniken, Landrat Albert Gürtner (Foto: FW Kreistagsfraktion)Die FW-Kreistagsfraktion und Mitglieder der Stadtratsfraktion der FW Mainburg, Dritter von Links Landrat des Landkreises Pfaffenhofen an der Ilm und Aufsichtsratsvorsitzender der Ilmtalkliniken, Landrat Albert Gürtner (Foto: FW Kreistagsfraktion)
Nachdem am 05.07.2021 dem Kreistag des Landkreises Kelheim die Projektpräsentation zur Sanierung und Erweiterung der Ilmtalklinik – Krankenhaus Mainburg – vorgestellt wurde, war es der Kreistagsfraktion der FW wichtig, sich hierüber ausführlich zu informieren und zeitnah eine tragbare Entscheidung zu finden. Nach der gemeinsamen Sitzung von Kreistagsfraktion und Stadtratsfraktion der Freien Wähler in Mainburg mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Ilmtalkliniken, Herrn Landrat Albert Gürtner, kam man zur einstimmigen Entscheidung, die Ilmtalklinik Mainburg in den nächsten drei Jahren bei einem Kostenvolumen von ca. 10 Millionen € sanieren zu wollen.
Zu Beginn der Fraktionssitzung begrüßte Fraktionssprecher Christian Nerb die Mitglieder der Stadtratsfraktion der FW Mainburg und ganz besonders Landrat Albert Gürtner, Landkreis Pfaffenhofen. Landrat Gürtner ist Aufsichtsratsvorsitzender der Ilmtal Kliniken. Von Landrat Gürtner wollte man ausführlich über die Ilmtal Klinik in Mainburg und die geplante Sanierung unterrichtet werden. Fraktionssprecher Nerb informierte die Anwesenden zunächst ausführlich über das Projekt Sanierung und Erweiterung Klinik Mainburg. Hierbei stellte er die geplante Freiflächengestaltung sowie den Um- und Neubau von Erdgeschoss und den drei Obergeschossen der Klinik vor. Die Planung sieht eine Sanierung in drei Bauabschnitten bis zum Jahr 2030 vor. Bauabschnitt eins, geplanter Baubeginn 2023, sieht insbesondere die Neubaumaßnahmen von OP-Abteilung, neues Bettenhaus und neuer Haupteingang vor. Bauabschnitt zwei konzentriert sich auf die Bestandssanierung der Funktionsbereiche sowie Notaufnahme und Intensivstation, Baubeginn 2026. Bauabschnitt drei sieht die Pflegesanierung vor mit Sanierung des Pflegebereichs und Umbau des 3. OG für die Verwaltung. Baubeginn wäre 2029. Weiter wären noch ein Interimsbau für eine eventuelle Pflegestation und das MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum)geplant. Insgesamt würde diese Sanierung 113 Mio. Kosten verursachen. Da diese Maßnahme vom Staat gefördert wird müsste der Landkreis Kelheim Eigenmittel in Höhe von ca. 48 Mio. € bis 2030/31 aufbringen.
An Landrat Gürtner richtete sich nun die Frage, ob diese massiven Investitionen sinnvoll sind und wie sich die Zukunft der Klinik in Mainburg entwickeln würde. Herr Gürtner ging ausführlich auf die aktuelle Situation ein und zeichnete ein Bild, wie die Zukunft der Klinik Mainburg aussehen könnte. Die aktuelle Situation zeige, dass die Klinik in Mainburg von der Bevölkerung sehr gut akzeptiert werde und aktuell wieder steigende Patientenzahlen zu verzeichnen sind, was das Betriebsdefizit positiv beeinflusse. Er sprach aber auch deutlich an, dass zum Erhalt der Attraktivität der Ilmtalklinik in Mainburg Sanierungsmaßnahmen in verschiedenen Bereichen notwendig sind. Insbesondere hob Gürtner den guten Ruf der in der Ilmtal Klinik Mainburg tätigen Ärzteschaft hervor, was dazu führe, dass Patienten gerne in das Krankenhaus Mainburg kommen.
Albert Gürtner sprach sich aber auch deutlich gegen die vorgestellte Generalsanierung mit Erweiterung zu einem Kostenvolumen in Höhe von 113 Mio. € aus. Er gehe davon aus, so Gürtner, dass diese Sanierung zum einen schwer finanzierbar sei und nicht dazu führe, dass die Klinik deshalb nach einer Sanierungszeit von 10 Jahren attraktiver sei oder besser dastehe. Im Gegenteil, er befürchtet, dass eine Sanierungszeit von 10 Jahren dazu führt, dass die Patienten und auch die Ärzte die Störung durch eine Baustelle im Haus so lange nicht durchhalten. Die von Nerb auch vorgestellte Alternative, eine Sanierung von 2022 bis 2024 zum Kostenvolumen von ca. 10 Mio. € sah Gürtner als die vernünftigste und auch notwendige Maßnahme an, welche die Zukunft der Klinik in Mainburg sichere und wodurch diese auch attraktiv bleibe, für Ärzte und Patienten.
Die alternative Sanierung zum Kostenvolumen von rund 10 Mio. € sieht Sanierungsmaßnahmen in den Bereichen Technik, Heizung und Zentraltechnik, optische Maßnahmen, Neubau des MVZ, Sanierung ambulanter Saal mit Aufwachraum sowie einen Betrag in Höhe von 2 Mio. € für unerwartete Baumaßnahmen vor.
Nerb ging auch noch auf die Kostensteigerung von 56 Mio. (2019 so geschätzt) auf 113 Mio. zum jetzigen Zeitpunkt ein. Das lag daran, dass 2019 die Kostenprognose nur nach den Flächen des Bestandsbaus und nicht mit den Flächen der Neubaumaßnahmen vorgenommen wurde. Weiter hatte man einen zu niedrigeren Preis pro m² verbauter Fläche angesetzt. Auch wurde die Bauzeit auf 4 ½ Jahre gerechnet und nicht wie jetzt, auf 10 Jahre. Zudem wurde bei der jetzigen Berechnung eine Risikoreserve von 5 % unvorhergesehener Kosten mit eingerechnet. Unter den geschilderten Umständen und der Tatsache, dass die Preise für Baumaterial in den letzten drei Jahren um 40 % gestiegen sind, ist diese Kostensteigerung nachvollziehbar, so Nerb.
Nach einer ausführlichen Diskussion und unter Abwägung der gewonnenen Erkenntnisse kam man zu dem Schluss, dass die Ilmtalklinik in Mainburg auf jeden Fall erhalten bleiben muss und der Bestand für die Zukunft durch die richtigen Maßnahmen gesichert werden muss. Hier sah man einstimmig die alternative Sanierung im Bereich von 10 Millionen € als vorerst wichtigsten Schritt zur Sicherung der Ilmtalklinik in Mainburg an. Im Rahmen dieser Sanierung ist es aber unbedingt erforderlich, dass das medizinische Konzept so angepasst wird, dass sowohl die Grundversorgung/Notfallversorgung gesichert bleiben und die aktuellen Fachabteilungen in Mainburg fortbestehen oder sogar erweitert werden (insbesondere die Anästhesie). Zur Zukunftssicherung der Klinik ist es zudem erforderlich, dass geprüft werden muss, welche Fachabteilung gegebenenfalls als Ergänzung zum aktuell bestehenden Versorgungskonzept nach Mainburg kommen könnte( z. Bsp. die Geriatrie). Entschieden sprach man sich dagegen aus, dass die Ilmtalklinik Mainburg zu einer Protalklinik zurückgestuft werden könnte. Weiter fordert die FW Kreistagsfraktion, dass gleichzeitig zur Entscheidung über die Sanierung eine Arbeitsgruppe aus Ärzten, Geschäftsführung, Vertretern der Kreistage der Landkreise Kelheim und Pfaffenhofen, Bgm. Fichtner sowie den Landräten Neumeyer und Gürtner eingerichtet wird, welche sich mit der Zukunft der Ilmtalklinik Mainburg befasst. Auch Bürgermeister Helmut Fichtner sowie seine anwesenden Stadtratskollegen stellten fest, dass diese mit der vorgeschlagenen Lösung sehr gut leben könnten. Die Kreistagsfraktion beschloss einstimmig, im Kreistag für den erarbeiteten Vorschlag zu plädieren und man äußerte die Hoffnung, dass der Kreistag der vorgestellten Variante zustimmen wird. Es soll nun zuerst der Beschluss für die „kleine“ Sanierung mit der Beauftragung des Planungsbüros für diese Sanierung gefasst werden. Erst wenn die Planung für die „kleine“ Sanierung vorliegt, kann endgültig darüber entschieden werden, ob diese Planung dann den Erfordernissen für die Zukunft der Klinik Mainburg entspricht. Bei der von Landrat Neumeyer gewünschten schriftlichen Stellungnahme der Kreistagsfraktionen wird die FW Fraktion die Forderung stellen, dass ein Ingenieurbüro zeitnah mit der Planung der alternativen Sanierung im Kostenrahmen von 10 Mio. € beauftragt wird und die Vorschläge der FW-Kreistagsfraktion umgesetzt werden.
Zum Schluss der Zusammenkunft bedankte sich Nerb bei Landrat Gürtner ganz besonders, denn seine Informationen waren sehr wichtig für die Entscheidungsfindung der FW Kreistagsfraktion.

Christian Nerb Fraktionssprecher

Google Analytics Alternative