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MdL Petra Högl initiiert Fachgespräch mit Vertretern in der Region

Die Teilnehmer des von MdL Petra Högl (Mitte) organisierten Fachgespräches vor dem Kelheimer Landratsamt (Foto: Stefan Scheuerer)Die Teilnehmer des von MdL Petra Högl (Mitte) organisierten Fachgespräches vor dem Kelheimer Landratsamt (Foto: Stefan Scheuerer)
Drahtwürmer machen den landwirtschaftlichen Erzeugern in der Region immer größere Probleme. Die durch den Drahtwurm verursachten Schäden nehmen vor allem im Kartoffel- sowie im Maisanbau stetig zu. Diesen Umstand nahmen die Kelheimer Landtagsabgeordnete Petra Högl (CSU), Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags sowie der Kelheimer Landrat Martin Neumeyer zum Anlass, um ein Fachgespräch mit Experten und Praktikern zu dieser Thematik durchzuführen. Neben Kartoffelanbauern der Region, etwa Anton Frauenhofer aus Langquaid, nahmen auch Fachkräfte vom Erzeugerring, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sowie mit Professor Dr. Michael Zellner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) ein ausgewiesener Experte zu diesem Thema beim Fachgespräch teil. Kartoffelbauer Frauenhofer dankte eingangs Högl und Neumeyer für deren Initiative zum Fachgespräch. Er berichtete, dass er Kartoffelsorten in seinem Anbau habe, von denen bei der Ernte mehr als 50 Prozent aufgrund des Drahtwurmbefalls weggeworfen werden müssen.


Professor Zellner stellte hierzu in seinem Vortrag fest, dass in den vergangenen Jahren mehrere Faktoren dazu beigetragen haben, dass die durch den Drahtwurm verursachte Schäden stark zunehmen. So konnte bei wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt werden, dass gerade auf Böden mit einem großen Vorrat an organischer Substanz, bei Ackerstilllegungen, Mineralböden nach mehrjährigen Feldfutterbau oder auch nach einem Grünlandumbruch generell ein höherer Drahtwurmbesatz im Boden vorhanden sei. Der in den letzten Jahren erkennbare Trend zur reduzierten Bodenbearbeitung und der vermehrte Anbau von Zwischenfrüchten habe nach Beobachtungen die Überlebensrate von Eigelegen und Junglarven im Boden und somit die Anzahl von Drahtwurmlarven in Ackerböden gefördert, wie Professor Zellner weiter erläuterte. Um den Landwirten bei der Bewältigung des Drahtwurm-Problems zu helfen, führe die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft daher seit mehreren Jahren umfangreiche Feldversuche durch. So auch auf Feldflächen des Betriebes von Anton Frauenhofer in Langquaid. Ziel dieser Versuche sei es, eine praxistaugliche Lösung des Drahtwurm-Problems für die betroffenen Ackerbauer zu erarbeiten. Hierbei arbeite man auch eng mit der Landwirtschaftlichen Universität Timisoara in Rumänien zusammen. Dies vor allem auch deshalb, um die immer häufiger in heimischen Gebieten vorkommenden zugewanderten Drahtwurm-Arten in der Bekämpfungsstrategie mitberücksichtigen zu können, die vor allem wärmeliebend sind. Auch ergänzte Professor Zellner, dass wissenschaftliche Studien erste erfolgsversprechende und auch in der Praxis leicht umzusetzende Maßnahmen zur Reduzierung der Drahtwurmschäden ergeben hätten. So sei etwa das viermalige Grubbern der Getreidestoppeln innerhalb der ersten vier Wochen nach der Ernte eine wichtige Maßnahme. Denn dadurch trockne der Boden in der obersten Schicht aus und mit ihm auch die Eigelege und die noch im frühen Stadium befindlichen Larven des Schädlings. Mit diesen Maßnahmen konnte die Schädigung durch die Drahtwürmer bei Kartoffeln in den Feldversuchen um 62 % reduziert werden. Landtagsabgeordnete Petra Högl dankte Professor Zellner für dessen Ausführungen. Sie sicherte den Teilnehmern der Gesprächsrunde zu, die Thematik im zuständigen Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtages vorzubringen. Ziel müsse es nach ihren Worten sein, entsprechende Feldversuche und die Forschung fortzusetzen, um die Situation weiter zu verbessern. Landrat Martin Neumeyer appellierte an die Landwirte, die großen Mengen an bei der Ernte nicht mehr zu vermarktenden Kartoffeln zu dokumentieren, um auf die Verschwendung dieser Lebensmittel hinzuweisen.

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