Der BRK-Kreisverband Kelheim zieht seine Bewerbung für das Grundstück der Stadt Kelheim im „Weinbergweg“ zurück.

BRK Kreisverband Kelheim (Grafik: BRK Kreisverband Kelheim)Ursprünglich sollte hier der Ersatzneubau für das Josef-Bauer-Haus entstehen. Diese Entscheidung wurde nach intensiven Beratungen und mehreren Machbarkeitsberechnungen einstimmig vom gesamten BRK-Kreisvorstand gefällt. Grund ist die Kombination aus der Zinsentwicklung und der exorbitant ansteigenden Baukosten. Darüber hinaus gibt es für Neubauten im stationären Altenpflegebereich aktuell keine für das Projekt nutzbaren Fördermittel. Als Alternativlösung prüft das Rote Kreuz die Sanierung des bestehenden Seniorenwohnheimes.
Gestiegene Preise und Zinsen: Die noch immer sehr hohen Preise für Baustoffe und die explosionsartig steigenden Zinsen machen es dem BRK unmöglich, die erforderliche Wirtschaftlichkeit mit der sozialen Verträglichkeit für die Betroffenen in Einklang zu bringen. Der aus dem Neubau resultierende Investitionskostensatz, also der Beitrag, den jeder Bewohner für die Unterbringung der Einrichtung monatlich zu leisten hätte, wäre durch den Bezirk Niederbayern als Träger der örtlichen Sozialhilfe nicht genehmigungsfähig, womit auch die für den Bau erforderliche Genehmigung durch das Präsidium des BRK-Landesverbandes unmöglich geworden ist.
Die Mischung aus hohen Kosten und fehlenden Fördermitteln haben den Vorstand letztendlich gezwungen, von der Umsetzung eines Neubaus Abstand zu nehmen und eine Sanierung des „Josef-Bauer-Hauses“ in Betracht zu ziehen. Dazu gibt der Kreisverband Gutachten für Statik, Baustoffe und ein Planungskonzept in Auftrag, um den sieben-stöckigen Bestandsbau bewerten zu können.
„Ziel ist es vor allem anderen, bezahlbare Pflege für alle Bevölkerungsschichten unabhängig vom zur Verfügung stehenden Einkommen sicherstellen zu können“, betont Christian Schweiger, Vorsitzender des BRK-Kreisverbandes. „Das werden wir mit dem in diesem Jahr beginnenden Teilneu- und Umbau des Seniorenwohnheimes Abensberg weiterhin gewährleisten können. Die Förderung „PflegeSoNah“ in Höhe von 6,3 Mio. Euro hat einen wesentlichen Anteil beigetragen, die sich abzeichnenden Kostensteigerungen abzufedern“, so Schweiger weiter. Der BRK-Kreisverband hatte vom Freistaat Bayern aus dem Förderprogramm „PlegeSoNah“ im vergangenen Jahr die Rekordsumme für die Erweiterung und die Modernisierung seiner Einrichtung in Abensberg erhalten. Für das Projekt in Kelheim sind derzeit keine weiteren Förderungen durch öffentliche Stellen zu erwarten.
Die Stadt Kelheim und die Mitarbeitenden des BRK wurden am 15. Mai persönlich von den stellvertretenden BRK-Vorsitzenden Willi Dürr und Hannelore Langwieser sowie den beiden Kreisgeschäftsführern Christoph Kühnl und Dr. Michael Reil über die aktuelle Situation unterrichtet.
„Dem weiteren Betrieb des Seniorenwohnheimes steht nichts im Wege, es werden alle Heimbewohnerinnen und -bewohner weiterhin auf dem erwiesenermaßen guten Pflegestandard versorgt. Wir werden zügig mit den zuständigen Behörden in den Dialog treten und die weitere Perspektive besprechen“, versichern beide Geschäftsführer.
Dürr und Langwieser bedanken sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Seniorenwohnheimes, die für die hervorragende Pflege sorgen und unterstreichen die Aussagen des BRK-Vorsitzenden Christian Schweiger. „Das ist kein lokales Kelheimer-Problem, sondern grundsätzlich in der Pflegebranche der aktuelle Missstand, ein Appell und gleichzeitig ein Negativbeispiel, auf das man aufmerksam machen muss, weil es uns alle betrifft“, so Willi Dürr am Rande der Mitarbeiterversammlung. In den Planungsgesprächen mit Bezirk- und Landesverband des BRK hatte sich herausgestellt, dass derzeit aufgrund der aktuellen Problematik verbandsweit keine Neuprojekte für Seniorenwohnheime durchgeführt werden.
„Besonders bedanken möchte ich mich beim zweiten Bürgermeister Dennis Diermeier und der Verwaltung der Stadt Kelheim für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit während der Verhandlungen. Wir sind weiterhin offen für ein gutes Zusammenwirken, um zukünftig eine gute und bezahlbare Pflege für alle Menschen in der Region zu ermöglichen“, betont Kreisgeschäftsführer Kühnl.
 
 
Dr. Michael Reil
Kreisgeschäftsführer i.V.
Bayerisches Rotes Kreuz
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Kreisverband Kelheim
Abensberger Str. 6
93309 Kelheim
Telefon +49 (0) 9441 5028-68 / Fax: +49 (0) 9441 5028-21
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