Die Chorphilharmonie Regensburg singt in der Kirche Mariae Himmelfahrt Kelheim die Johannes-Passion


Die Passion Christi nach dem Text des Evangelisten Johannes ist neben der Matthäuspassion fester Bestandteil der Musik der Passionszeit.
Die frühere der beiden berühmten Passionsmusiken des Thomaskantors J. S. Bach schildert nur die kurze Zeit des Leidens Jesu von seiner Verhaftung nach Judas’ Verrat bis zur Grablegung des gemarterten Heilands. So entsteht eine an Dramatik kaum zu übertreffende, straffe Darstellung des Leidensberichts, in der die packenden Chöre der Juden und der Hohenpriester im Mittelpunkt stehen. Das Gerüst der musikalischen Handlung bildet der Bericht des Evangelisten. Der Chor tritt vor allem zur Schilderung der bösartigen Menge auf. Er fordert, klagt an, höhnt und spottet, ist außer sich.
Was Bach formal mit seinem Gespür für Symmetrien realisiert, ist beeindruckend. Konzentrisch um den zentralen Mittelteil des Passionsgeschehens, die Geißelung und die Kreuzigung, spannen sich immer weiter ausgreifende formale Bögen bis hin zur Korrespondenz von Eingangs- und Schlusschor. Der völlig transzendierende Schlusschoral nach dem Grablegungschor beendet das Werk in einer berückend schönen Form.