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Haidplatz2aSolche Events sollten künftig auch in Regensburg durchgeführt werden. Die Stadt Regensburg erteilte die Genehmigung dafür auf dem Haidplatz. Am gestrigen Vollmondabend kamen über 20 Trommler zusammen, unzählige Zuschauer säumten den Kreis der Trommler, die gegen 18.00 Uhr ihre rhythmischen Fürbitten um Frieden in der Welt anstimmten. Die Gäste, die ihren Feierabend in den Freisitzen der umliegenden Restaurants verbringen, schauen ebenso interessiert dem extrovertierten Schauspiel zu. Doch plötzlich verstummten die Trommeln. Was war passiert: Drei Bedienstete des Ordnungsamtes der Stadt Regensburg boten Einhalt. Der zuständige Veranstalter, Norbert Grüner aus Kelheim, verwies darauf, dass die Stadtverwaltung eine Genehmigung ausgestellt hatte, doch die Ordnungshüter blieben hart, diese Genehmigung interessiere nicht. Das Trommeln für den Frieden läge nicht im öffentlichen Interesse, Schluss, Punkt, aus.Haidplatz4a
Wie sich nach längerer Diskussion herausstellte, rief ein/e Organisator/in der vom 18.-20. August dauernden Veranstaltung „Auf die Plätze, Bücher her!“ – drei Tage Open Air mit 1.000 Büchern auf dem Haidplatz – die Ordnungsamtsbediensteten auf den Plan. Doch hier muss eine Frage erlaubt sein: Der Termin für das „Bücher-Open-Air“, veranstaltet vom Ostbayerischen Kulturforum in Kooperation mit der Stadtbücherei Regensburg, stand doch wohl schon länger fest? Warum erlässt die Stadt Regensburg dann für denselben Platz, just zum Zeitpunkt des Lese-Events, eine Genehmigung für eine Trommel-Veranstaltung? Dass das Trommeln nicht stumm vonstattengeht, sollte doch bekannt sein. Von der Polizei-Leitstelle war noch während der langen Diskussion zwischen dem Veranstalter und den Ordnungsamtsbediensteten zu erfahren, dass keine einzige Anzeige oder Beschwerde wegen Lärmbelästigung eingegangen sein.
Der Amtsschimmel durfte mal wieder wiehern, letztendlich behielten die Trommler jedoch die Oberhand und konnten bis 21:00 Uhr für den Weltfrieden bitten.

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