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Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (Foto: Simone Kaschner)Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (Foto: Simone Kaschner)Wer hätte es noch vor einigen Wochen für möglich gehalten, dass ein Virus unser bisheriges Leben auf den Kopf stellt, wir viele Routinen und lieb gewonnene Gewohnheiten einstellen und uns auf einen Ruhemodus umstellen müssen.

Eines möchte ich betonen: All die Vorkehrungen, die jetzt von der Politik getroffen werden - dazu gehören auch Verbote und Gebote - sind in meinen Augen absolut notwendig, um das Leben unserer älteren und (vor-)erkrankten Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen. Auch den Bezirk Niederbayern trifft die Pandemie hart. Die fünf Thermen sind geschlossen, das kulturelle Leben ruht und gerade die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegekräfte in unserem Klinikum und unseren Krankenhäusern stehen vor riesigen Herausforderungen. Ich möchte mich bei allen, die derzeit zum Wohle der Allgemeinheit tätig sind, ganz herzlich bedanken und Ihnen und Ihren Familien weiterhin alles Gute, viel Kraft und vor allem Gesundheit wünschen. Wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt, wie die Wirtschaft und vor allem die vielen Kulturschaffenden, Gastronomiebetriebe, die Tourismusbranche und der Einzelhandel aus dieser Krise herauskommen werden, inwieweit die Unterstützung der öffentlichen Hand Existenzen sichern kann. Hier und heute geht es jedoch zunächst einmal darum, dass die Menschen, die den sogenannten Risikogruppen angehören, gesund bleiben.
Als Bezirkstagspräsident und Vorsitzender des Bezirkstags als dem sozialen Parlament Niederbayerns liegen mir die Älteren, Pflegebedürftigen sowie die Menschen mit einer chronischen Erkrankung und Behinderung ganz besonders am Herzen. Der Verlauf der Corona-Pandemie erfordert auch im Bereich der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen einschneidende Maßnahmen, so zum Beispiel die Schließung von Einrichtungen wie Werk- und Förderstätten oder Berufsbildungs- und Berufsförderungswerken. Hier wollen die bayerischen Bezirke und der Bayerische Bezirketag das ihnen Mögliche dazu beitragen, um negative finanzielle Folgen für die Leistungserbringer abzumildern. So werden die Bezirke beispielsweise Heilpädagogische Tagesstätten in der Summe weiter wie bisher finanzieren – unter Anrechnung eventueller öffentlicher und privater Ersatz-, Entschädigungs- oder Ausfallleistungen. In einem Rundschreiben wurden die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege, die privaten Anbieter sozialer Dienste und der Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe bereits über die geplanten Maßnahmen informiert.
So mancher hat den Ernst der Lage leider immer noch nicht verstanden. Mein dringender Appell lautet daher: Bitte bleiben Sie, wenn Sie nur irgendwie können, zu Hause. Schicken Sie Ihre Kinder nicht zu den Großeltern und übernehmen Sie Verantwortung für die gesamte Gemeinschaft. Und verlieren Sie vor allem den Glauben und die Hoffnung nicht, dass auch diese Krise – so schlimm und so dramatisch sie auch ist – eines Tages wieder vorüber gehen wird.



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