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BHV fordert Krankenhaus-Gipfel mit Ländern und allen Betroffenen

Der BHV-Vorsitzende Peter Berek (Foto: bhv)Der BHV-Vorsitzende Peter Berek (Foto: bhv)Der Bayerische Heilbäder-Verband sieht die bisher bekannten Pläne zur Reform der Krankenhäuser äußerst kritisch und fordert den Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf, umgehend einen Krankenhaus-Gipfel mit den Ländern und den Betroffenen einzuberufen. „Es darf keine Entscheidung in Berlin vom Grünen Tisch aus geben“, so der BHV-Vorsitzende Landrat Peter Berek. „Wir sind hier an der Seite der Bayerischen Staatsregierung und anderer Länderregierungen und befürchten drastische Einschnitte für die Kliniken in der Fläche.“ Die bayerischen Heilbäder und Kurorte mit ihren Reha- und Fachkliniken und ihrer Gesundheitskompetenz wollen an den Gesprächen beteiligt werden, forderte Landrat Berek. „Es wird höchste Zeit, dass die Bundesregierung nicht über, sondern mit den Betroffenen spricht. Die Heilbäder und Kurorte in Bayern stehen für 100.000 Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Unsere Kliniken waren in den schwierigsten Zeiten der Pandemie hoch eingeschränkt aber gut genug, um Schlimmeres zu verhindern. Dafür haben sie nicht einmal einen ordentlichen Ausgleich erhalten – und nun so eine völlig gegen den ländlichen Raum angelegte Reform – das kann es nicht sein!“
Nach einem Gutachten, das Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek kürzlich vorstellte, würde die Versorgung im Freistaat nach den bisherigen Plänen massiv ausgedünnt. So könnten 100 Kliniken in Bayern nur mehr eine Basisversorgung anbieten. Der Bayerische Heilbäder-Verband sieht durchaus die Notwendigkeit einer Krankenhausreform. „Sie ist aber nur ein Teil der notwendigen Maßnahmen“, betont Berek. „Wir brauchen den Umbau des gesamten Gesundheitssystems. Und der darf nicht einseitig zu Lasten der Kliniken gehen. Vielmehr brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der Prävention in den Mittelpunkt stellt. Das entlastet die Krankenhäuser. Sie könnten sich wieder auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Grundlage aller Maßnahmen ist aber eine tragfähige Finanzierung, damit Krankenhäuser und. Rehakliniken ihre Qualität, aber auch ihr Personal halten können. Das wäre der erste und wichtigste Schritt.“
Gerade in einem Flächenstaat wie Bayern müssten Krankenhäuser auch in Zukunft für Patienten gut erreichbar bleiben. „Deshalb ist es wichtig, dass die Krankenhausversorgung in der Hand der Länder bleibt. Wir werden auf jeden Fall darum kämpfen, dass die geplante Reform so nicht umgesetzt wird.“